Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Thomas Eggers

Von Neckargemünd nach Plittersdorf

3.06.2011
Neckargemünd nach Plittersdorf 133 km (6 Uhr bis 16:45 Uhr)

Morgens ist es recht frisch aber der Sturm hat sich gelegt.
Pünktlich fahre ich durch das Tor des Campingplatzes.

...Zeltabbau

...Zeltabbau

Pünktlich fahre ich durch das Tor des Campingplatzes. Der Weg nach Heidelberg ist ausgeschildert und nicht lang. In Heidelberg angekommen ist die Altstadt noch sehr leer. Von hier soll ein gut ausgeschildeter Radweg nach Speyer führen. Die sogenannte Kurpfalzroute. Ich hatte mir im Internet bei der Tourenplanung einen Flyer ausgedruckt. An dieser Stelle möchte ich den Flyer zitieren:

Die Kurpfalz Route verbindet in idealer Weise das Erleben von Kultur und Natur mit sportlicher Betätigung. Weitgehend abseits des Autoverkehrs geführt, ist sie auch für Familien und Kinder problemlos befahrbar. Die Stecke ist gut beschildert- stets den grünen Wegweisern folgend kann man den Weg nicht verfehlen.

Aufgrund dieser Beschreibung hatte ich bei dieser Strecke auf ausführliches Kartenmaterial verzichtet und mich auf die grobe Karte auf dem Flyer und auf die angepriesene Beschilderung verlassen. Dieses war ein Fehler und hätte fast noch weitreichendere Folgen gehabt, da es zeitweise geplant war, dass meine Kumpels mit den Zug nach Heidelberg kommen und ein Stück mitfahren wollten.

Der Weg war in der Stadt Heidelberg noch teilweise ausgeschildert. Die Beschilderung war nach Heidelberg nicht mehr auffindbar (vereinzelt hatte ich noch Schilder gefunden die aber irreführend waren). Die Strecke sollte eigentlich durch Pfaffengrund, Plankstadt, Schwetzingen bis nach Speyer führen. Nach Durchfragen führte mein Weg aus Heidelberg heraus längs einer Hauptstraße an Burger King vorbei immer geradeaus. Nachdem ich dann der Straßenbeschilderung Schwetzingen folgte gab mir ein Fahrradfahrer den Tipp über Hockeheim zu fahren. Dieser Weg führt schön durch den Wald und ist ausgeschildert als Fahrradweg nach Speyer.
Das tat ich dann auch. Der Weg führte in ein großes Waldgebiet.

durch den Hockenheimer Wald

durch den Hockenheimer Wald

Rennstrecke

Rennstrecke

Nach längerer Fahrt höre ich laute Autogeräusche und komme an die Rennstrecke des Hockenheimringes. Der Krach ist schon stark gewöhnungsbedürftig und wird mich die nächste halbe Stunde begleiten.

Ich fahre im Wald um die Rennstrecke rum und komm zu dem Haupteingang. Hier ist die Beschilderung nicht mehr aufzufinden. Irgendwann komme ich in die Stadt Hockenheim rein. Hier führt mich ein netter Radfahrer quer durch die Stadt (er fährt vor) wieder auf den Radweg. Ich fahre weiter über den "Insultheimer Hof" Richtung Speyer. Auf Höhe des Insultheimer Hof treffe ich auf ein Paar Ü 45 welches auf den Weg von Hockenheim nach Speyer ist um für Ihn eine Fahrradhose zu kaufen. Wir fahren bis nach Speyer zusammen und quatschen übers Fahrradfahren. Nebenbei kommt raus, dass die beiden in den 90iger Jahren auch schon mal mit dem Rad nach Südfrankreich gefahren sind. Irgendwann auf der Tour fällt der Frau ein dass die beiden heute Hochzeitstag haben. Kurz vor Speyer verabsch,ieden wir uns.

So nun bin ich am Rhein. Hier fahre ich durch Altlußheim und Rheinhausen. Der Rheinradweg auf dieser Seite ist mies beschildert und auch nicht schön.

der breite Rhein

der breite Rhein

Irgendwann frage ich nach dem Weg und ein Paar Ü 45 nimmt mich mit auf Ihre Reise nach Germersheim auf die andere Seite des Rheins. Die Fahrt macht Spaß. Ich unterhalte mich mit dem Mann der ein Mördertempo angeht. Die Frau hat sichtlich Probleme zu folgen. Beim nach hinten schauen gibt Sie mir aber zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. Er sagt immer "das schafft die schon!" Wir unterhalten uns über Bremen, den Länderfinanzausgleich (scheint in Süddeutschland wirklich ein Top Thema zu sein) und über alle möglichen Sachen. In Germersheim bringen sie mich direkt an den Rhein. Total nette Begegnung. Ich mach ein Foto von den beiden und fahre den Rhein nun am linken Ufer.

Zunächst fährt man hier direkt am Rhein entlang und wird dann etwas abseits vom Rhein in wäldliche Umgebung geführt. In Wörth am Rhein fahre ich wieder über den Rhein auf die rechte Seite. Auf der rechten Seite muss ich nun im Industriegebiet von Karlsruhe mein Rad über eine Treppe über ein Hafengewässer schieben. Ich biete einen Rentnerpaar an Ihre Fahrräder rüberzuschieben. Sie lehnen ab und kehren um.

Hinderniss in Karlsruhe

Hinderniss in Karlsruhe

Ich treffe auf meinem Weg zum Campingplatz noch viele Fahrradfahrer mit denen ich ins Gespräch komme.

...endlose Wege

...endlose Wege

nach Rastatt

nach Rastatt

Irgendwann kommt der Campingplatz in Plittersdorf bei Rastatt. Der Campingplatz ist recht groß und liegt an einem See. Ich stelle mein Zelt auf dem Platz 124 auf, quatsche ein wenig mit meinen Dauercampernachbarn für einen Tag und gehe duschen. In meiner Duschkabine stinkt es wie auf einem Bahnhofsklo ohne Fenster. Stelle irgendwann fest, dass der Geruch nicht von den benachbarten Toiletten sondern von der Ablage kommt auf der nun mein Kulturbeutel und mein nun nasses Handtuch liegen. Ach Campen ist doch herrlich die 2..
Danach im Restaurant eine Pizza gegessen und einem Paar bei der Kindererziehung ihrer drei ach so lieben Jungs zugeschaut. Am Abend trinke ich vorm Zelt noch eine im Shop gesicherte Dose Jack Daniels Cola. Hmm lecker!

Campen in Plittersdorf

Campen in Plittersdorf

Von meinen Dauercampern erfahre ich den Wetterbericht. Es soll warm bleiben. Na dann!!

© Thomas Eggers, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fahrradtour von Bremen über den Weserradweg, Fuldaradweg, Mainradweg, Rheinradweg, Eurevelo 6, einsamen französischen Straßen bis an die Mittelmeerküste von Südfrankreich nach Palavas-les-Flots
Details:
Aufbruch: 27.05.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.06.2011
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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