No citas y un poco borracho
Bolivien: Sucre 2.11.-5.11.
Dia de los muertos
Nachdem wir an Allerheiligen noch einige Blessuren der Halloween Nacht auskurieren mussten, geht es am 02.11. mit dem Flieger weiter in die Hauptstadt Boliviens, nach Sucre.
Der 2. November ist hier auch ein Feiertag, der Tag der Toten. Dazu wurden schon in der Woche davor Brote & Kekse gebacken, die dann zum Friedhof gebracht werden. Die Gräber sehen hier ein bisschen anders aus. Entweder es gibt riesige Mausoleen (für die Familien, die es sich leisten können) oder kleine Fenster an langen Mauern. Der größte Unterschied, der mir gleich auffällt, ist, dass hier alle fröhlich sind, während sie die Grabstätten säubern und schmücken. In den kleinen Fenstern der Gräber findet man nicht nur Fotos der Verstorbenen, sondern auch immer etwas zu essen, kleine Colaflaschen (manchmal auch Schnaps) und bei den Kindern Spielzeug.
Alles in allem sehr interessant und ganz anders als in Deutschland.
Sucre
Die Stadt oder besser das Städtchen hat außer dem Friedhof noch weitere wunderschöne Plätze und Häuser zum bewundern. Nach der Großstadt La Paz wundern wir uns immer wieder, dass Sucre wirklich die Hauptstadt des Landes ist. Neben dem zentralen Plaza gibt es viele kleine, super gepflegte Parks und natürlich überall weiße Häuser und Kirchen.
Aufgrund der Lage auf (nur) 2800m ist es tagsüber schön warm und wir entspannen ein paar Tage in der Stadt. Während ich mir einen Spa Termin gönne, wirft sich Basti wagemutig auf ein bolivianisches Motorrad zum Tagesausflug in die nahegelegenen Berge.
Bericht folgt...
Die Mopped Tour
Über ein halbes Jahr ist es schon her, dass ich mit dem Motorrad unterwegs war. Und ich hab mal wieder Laune.
Ob es jetzt unbedingt die beste Idee ist gerade in Bolivien mit einer Cross-Maschine 120 km durchs Hinterland zu fahren kann mit Sicherheit diskutiert werden, aber das Angebot ist günstig und ich habe Zeit. Also schnell buchen und nicht lange überlegen.
Am nächsten Tag werde ich um 10 Uhr in der Reiseagentur meines Vertrauens vom Guide auf einem .... mmhhh ... antiken Motorrad abgeholt. Wir fahren quer durch die Stadt bis zu seinem Haus. Dort stehen im Hof einige wirklich sehr vielversprechende Maschinen herum. 400 ccm, gute Reifen. "Die könnten durchaus auch in Deutschland auf der Strasse fahren", denke ich mir, während ich mir meine Ausrüstung anziehe. Jäh werde ich aus meinen Träumen gerissen, als der Guide eines der neuen Moppeds fertig macht und dabei auf die alte Schrottmühle zeigt und meint: "Esa es su motocicleta". ( kurz: dein Mopped)
Sehr schön. Der Bock hat quasi kein Profil auf den Reifen, schlechte Bremsen aber dafür eine richtig schlechte Kupplung. Dann geht's ja wieder. Wer billig kauft, kauft zweimal
Dann fahren wir auch schon los. Die ersten 10 min durch den dichten Stadtverkehr von Sucre, gepaart mit den interessanten Fahreigenschaften meiner "Maschine", sowie dem Wahnsinn des vorausfahrenden Guides sind spannend. Am besten man vergisst alles, was man je in einer Fahrschule in Deutschland gelernt hat und macht einfach das, was die anderen machen, dann klappt es ganz gut. Dazu gehört: viel hupen, immer überholen wenn möglich (meistens rechts), rote Ampeln nur manchmal beachten und in Kreisverkehre IMMER einfahren, egal ob Autos drin sind oder nicht.
Doch bald sind wir aus der Stadt raus und es geht auf staubigen Pisten ins Hinterland. Und schon bald weiß ich, dass sich die Fahrt gelohnt hat. Atemberaubende Landschaft und kurvenreiche Schotterpisten... TOP!!!
Aufgrund der Vulkane und verschiedenen Mineralien im Sand durchfahren wir Untergrund der verschiedensten Farben. Von Rot, Gelb, Orange bis hin zu Grün, Braun und sogar Schwarz ist alles geboten. Ich habe mich mittlerweile an die Maschine gewöhnt und kann mit dem Guide auf seiner Edelmaschine ganz gut mithalten. Doch nach ca. 1 1/2 Stunden verschlechtern sich die Fahreigenschaften rapide. Ich halte an und nach einer Sichtprüfung steht fest: Platten. Wie das Problem in Bolivien ganz ohne ADAC gelöst wird, kann den Bildern entnommen werden.
Der Rest der Tour verläuft dann auch ohne weitere Zwischenfälle und ich bin am Nachmittag wieder wohlbehalten zurück im Hostel.
Insgesamt eine sehr schöne Ausfahrt, die ich trotz schlechtem Material auf jeden Fall wieder machen würde.
Aufbruch: | 04.08.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | Januar 2016 |
Ecuador
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