Südamerika
Peru: Machu Picchu
Der Weg ist das Ziel
Die Inkastadt befindet sich in einem schwer zugänglichen Gebiet auf 2360 m Höhe. Es gibt keine Straße dorthin, deshalb wurde eine Bahnlinie von Cusco nach Aquas Calientes, einem Dorf am Fuße des Machu Picchu gebaut.
Da der Inkatrail ausgebucht war, haben wir uns entschieden, eine Strecke mit dem Auto nach Hydroelectrica zu fahren und dann die Wanderung durch das enge Tal zu Fuß nach Aquas Calientes zu gehen.
Wir fuhren mit dem Zug am nächsten Tag zurück nach Ollantaytambo und dann mit dem Minibus zurück nach Cusco. Somit haben wir beide Varianten kennengelernt.
Um 7:00 Uhr sollten wir vom Hotel abgeholt werden, allerdings war der Bus schon um 6:30 Uhr da und wir natürlich noch nicht fertig. In Deutschland würde der Bus nochmal kommen, hier nicht. Nach einigen Telefonaten hieß es, wir sollen zur Agentur in die Stadt kommen, dort wartet der Bus auf uns. Das war nicht wirklich weit und so marschierten wir mit unserem Rucksack dorthin. Bei solchen Touren lassen wir unsere Koffer immer im Hotel. Bis der Guide dann alle anderen Teilnehmer eingesammelt hatte, war es schon fast 8:00 Uhr, bis wir endlich aus Cusco wegfuhren.
Die Fahrweise in Peru ist seltsam, es nimmt keiner Rücksicht, sie fahren aufeinander zu, da geht ab und zu ein "raunen" im Bus um. Erst als wir einen verunglückten Minibus sehen und auch noch starker Nebel aufkommt, fährt der Fahrer etwas vorsichtiger und langsamer.
Wir passieren die kleinen Orte Santa Ana und Santa Theresa, wo wir das Mittagessen einnehmen, das ist hier sehr wichtig. Es gibt Hühnerschnitzel mit Reis und Kartoffeln.
Nachdem wir heute den ganzen Tag im Bus gesessen sind, werden wir laufen, immer an den Gleisen entlang.
Unser Guide ist mit dem Zug gefahren und erwartet die Wanderer am Marktplatz an der Kirche. Dort erhalten wir unsere Eintrittskarten für morgen und weitere Informationen. Man kann morgen um 5:00 Uhr mit dem Bus für 12 USD pro Person zu den Ruinen fahren oder früh um 4:00 Uhr mit ihm hoch laufen.
Na ja, so früh schon eine steile Bergtour, da nehmen wir doch lieber den Bus.
Wir werden noch in verschiedenen Hostels unter gebracht, alles basic, versteht sich und treffen uns um 20:00 Uhr zum Abendessen.
Am nächsten Tag stehen wir um 4:30 auf, erhalten ein kleines Frühstück und stellen uns für den Bus an. Als wir in der Schlange stehen, erfahren wir, dass die Tickets für den Bus doch am Schalter gekauft werden müssen. Also stelle ich mich an und Gerhard bleibt in der Schlange für den Bus. An den Schaltern geht gar nichts, hier wird wohl ein neues EDV System getestet, Gerhard läßt mindestens fünf Busse vorbei ziehen und regt sich fürchterlich auf, das bringt gar nichts!
Oh je, schon so viele Leute um diese Zeit, wir müssen uns ganz hinten anstellen. Die Peruaner sind immer zur Stelle, um etwas zu verkaufen, sie bietet Kaffee und belegte Semmel an.
Endlich, der Blick auf die Anlage entschädigt uns wieder. Im Hintergrund die Bergspitze des Huayna Picchu.
Wir haben uns entschlossen, ohne Guide weiter zu gehen. Die Inka Ruine sitzt zwischen zwei Berggipfeln, den Huayna Picchu und dem Berg Montana. Da die Karten für den Huayna Picchu (es gibt nur 400 Ticktes pro Tag) nicht mehr verfügbar waren, haben wir die Tickets für den Berg Montana gekauft, dieser ist circa 3500 m hoch. Um der Mittagshitze zu entgehen, haben wir uns gleich auf den Weg gemacht. Wir haben ca. 1000 Höhenmeter vor uns.
Diese wahnsinnig steilen und teilweise hohen Treppen bringen uns wirklich in Atemnot, es geht nur mühsam mit vielen Pausen bergauf!
Das Urubambatal, hier sind wir gestern auf der Bahnstrecke
um die Berge nach Aquas Calientes gewandert.
Nachdem wir heute morgen mit dem Bus zur Anlage gefahren sind, entschließen wir uns, diesen Abstieg zu Fuß zu unternehmen.
Wir haben nochmal 8 km auf 600 Höhenmetern bergab zu laufen.
Durch die herrlichen Ausblicke und die Vegetation hat sich das gelohnt.
Wir besorgen uns noch das Ticket für die Zugfahrt morgen, der Guide hat uns einen Code gegeben, wir sind froh, dass es ohne weiteres geplappt hat.
Als wir von unserer Tour wieder nach Cusco zurück gekommen sind, haben wir erfahren, dass die nächsten zwei Tage gestreikt wird. Die Verkehrswege werden blockiert, es geht kein Bus mehr, kein Taxi und viele Restaurant und Läder haben geschlossen. Die Regierung beabsichtigt die historischen Stätten rund um Cusco und vor allem Macchu Picchu in private Hände zu geben. Die Bevölkerung ist damit nicht einverstanden.
Auch wir sind davon betroffen und müssen eine Auszeit nehmen.
Durch die Straßenblockaden mit Steinen kommen weder Busse noch Taxis in die Stadt, die Straßen sind wie leergefegt. Die Touristen mussten ihr Gepäck zu Fuß zu den Hotels oder zum Busbahnhof bringen.
Die lokale Bevölkerung betrachtet das archäologisches Erbe als
Eigentum des peruanischen Volkes und fürchtet um ihre Arbeitsplätze.
Aufbruch: | 24.09.2015 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 29.11.2015 |
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