Südamerika mit eigenem Fahrzeug
nochmal Chile
Chile
Ich hatte leider über eine Woche kein anständiges WLAN, jetzt hat sich einiges angesammelt. Die Reise geht weiter auf der PanAm nach Norden (in Chile die Ruta 5).
Ein weiteres Mal sind wir an der Grenze bis auf die Unterhose gefilzt worden. Jedes Schrankerl musste ich öffnen, unter die Matratze wurde geschaut, mit der Taschenlampe ins letzte Loch geleuchtet. Unmöglich, nur wegen Obst, Gemüse und Fleisch, das man nicht einführen darf. Trotz des ganzen Aufwands haben sie unsere Wurst, die wir versteckt haben, doch nicht gefunden, hihi.
Chile ist das "deutscheste" Land in Südamerika, und im chilenischen Seegebiet, wo wir jetzt sind, leben die meisten Chilenen mit deutschen Wurzeln. Wunderbare Gegend mit glitzernden Seen, die von schneebedeckten Vulkanen überragt werden. Es ist plötzlich wieder Sommer. Wir verweilen in Entre Lagos am Lago Puyehue, verbringen eine tolle Zeit in Pucon am Lago Villarrica plus gleichnamigen Vulkan und kühlen uns ab am Wasserfall Salto de Laja. Wir schwitzen ganz doll bei 35 Grad und wünschen uns plötzlich wieder den kühlen Wind aus Patagonien zurück......….
Auf dem Weg nach Santiago fahren wir in einen gelblichen Nebel (wir dachten erst Smog) und können kaum noch was von der Landschaft erkennen. Abends kriegen wir dann mit, dass es sich um verheerende Waldbrände handelt. Drei Tage lang kämpfen wir nun mit der schlechten Sicht.
SANTIAGO:
Wir stehen vor einem großen Problem. Es gibt in der chilenischen Hauptstadt keine Stellplätze oder Parkplätze und wir wollen mit dem Gespann da auch nicht rein. Circa 14 km vom Stadtzentrum entfernt bleiben wir zwei Tage an einer Copec Tankstelle stehen (wie immer mit Duschen, Toiletten, Wachmann und schwachem WLAN) und fahren nur mit dem Pathfinder in die Stadt in ein Parkhaus. Etwa 5 Stunden Besichtigung der wichtigsten Attraktionen zu Fuss. So richtig gefallen hat uns Santiago aber nicht. Es hat ein paar nette Plätze und Gebäude, aber sonst relativ gesichtslos. Santiago steht vor einer gewaltigen Bergkette (ähnlich wie München bei Föhn), die aber wegen der Rauchschwaden nicht zu sehen war. Wie in Rio gibt es eine Seilbahn auf den 870 m hohen Hausberg und wieder keine Aussicht, trotz Sonnenschein.
Danach geht es weiter in die ca. 100 km entfernte Hafenstadt VALPARAÍSO.
Auf dieser Strecke passieren wir den Aconcagua, den höchsten Berg Südamerikas mit 6962 m. Leider, leider im Dunst nur zu erahnen.
Auch in Valparaiso keinerlei Übernachtungsplätze. Sehr gefährliches Pflaster, da Kriminalität sehr hoch, wir lassen die Fahrzeuge nicht aus den Augen. Die Stadt am Meer liegt aber toll auf vielen Hügeln und hat viele bunte Häuser.
Es geht weiter. Anfangs sieht man noch Vegetation, die im Verlauf immer spärlicher wird. Irgendwann sind es nur noch Kakteen. Streckenweise für die PanAm am Meer entlang und man kann Abstecher zu kleinen Badeorten machen. Die meiste Zeit fährt man aber durch kahle, hügelige Landschaft. Wir sind auf dem Weg in die Atacama Wüste, der trockensten Wüste der Welt. San Pedro de Atacama, ein Dorf mitten im Nichts, ist das Ziel.
(nur so am Rande: am ersten Februar haben wir die 10.000 km Marke geknackt).
Der Vulkan Villarrica (2847m) thront über Pucon. Er ist aktiv, wie man an der Rauchwolke sehen kann.
On the road again. Einkaufen neben der Ruta 5. Es gibt alle naselang Stände mit Früchten, Gemüse, Käse, Brot u.v.m von den regionalen Bauern.
Hurra, etwas Ablenkung in der öden Landschaft. Mano del Desierto, die Wüstenhand. Hier hat sich ein chilenischer Künstler verewigt. Endlich mal wieder Deutsche getroffen, zwei Herren aus Olching und einen Motorradfahrer aus Neumarkt.
Wir fahren ins Herz der Atacama mit Blick auf die Andenkette. Hier stehen nur noch Fünf- und Sechstausender rum. Vulkan Licancabur hat 5960m.
San Pedro, die Kirche aus dem 17. Jahrhundert besteht aus Lehmziegeln und einer Decke aus Kaktusholz. Die allgegenwärtigen Dorfhunde sind immer freundlich und zum Spielen aufgelegt.
Aufbruch: | 01.12.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2017 |
Deutschland
Brasilien
Argentinien
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien