Frankreich - Vogesen 2016 - Teil 1
6. Tag - 8. September 2016
Donnerstag, 8. September 2016 6. Tag
Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Hartmannswillerkopf – Vieil Armand: Soldatenfriedhof Silberloch – Monument National
Munster: Protestantische Kirche – Löwen-Marktbrunnen – St. Gregor-Kloster –
Rathaus, 16 Jh.
Vallee de Munster / Collet du Linge – Gedenkstätte Le Memorial du Linge 1915
Col de la Schlucht / La Bresse / Cornimont / Le Thillot
5 ½ Stunden 105 Meilen 170 km
Auch heute Morgen ist wieder herrliches Wetter. Nur wenn man das Geschwätz der Politiker im Fernsehen hört, ärgert man sich.
Nach dem Frühstück fahren wir um 10 Uhr los. N 66. Nach Thann verlassen wir diese viel befahrene Straße Richtung Cernay. D 5, D 431.
Halt am Hartmannswillerkopf – Vieil Armand. Dort Besichtigung der Gedenkstätte und der Krypta. Vor Jahren schon einmal gesehen, beeindruckt es doch immer wieder.
Ausführliche Informationen siehe sep. Kapitel.
Nach 12.30 Uhr verlassen wir diesen traurigen Ort. Weiter D 431 auf den Grand Ballon, 1.424 m. Hier sind zahlreiche Ausflügler unterwegs.
Der Große Belchen (Grand Ballon) ist mit 1.424 Metern Höhe der höchste Berg der Vogesen. Der Berg liegt im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Die berühmte Vogesenkammstraße Route des Cretes führt im Osten um den Gipfel herum und überwindet in 1.343 m Höhe den Pass zwischen Le Markstein und dem Hartmannswillerkopf – Vieil Armand.
Im Jahr 1927 wurde ein Denkmal für die Blauen Teufel (frz. Diables bleus), ein Gebirgsbataillon im Ersten Weltkrieg, errichtet. Es wurde im September 1940 von den Deutschen zerstört und im Oktober 1960 wieder hergestellt.
Auf dem Gipfel steht seit 1997 eine Radarstation, die der zivilen Luftfahrt beim Anflug auf die Flughäfen von Basel und Mülhausen dient. Die Station ist rundum von einer Aussichtsplattform mit Orientierungstafeln umgeben. Die Mitte der Radarkuppel befindet sich auf 1.435,5 m Höhe.
Innerhalb des Belchen-Systems hat auch der Große Belchen eine Bedeutung. Über ihm geht vom Elsässer Belchen gesehen aus die Sonne am 1. Mai, dem Feiertag Beltane des keltischen Gottes Belenus, auf.
Also weiter. D 27, D 10 bis nach Munster. Dort Halt an einem Platz mit einem schönen Brunnen, in der Nähe einer protestantischen Kirche, die gerade restauriert wird. Gut, dass wir mit dem Motorrad unterwegs sind. Parkplatzsorgen kennen wir nicht.
Auf dem Marktplatz, steht der von den Einwohnern der Stadt im Jahre 1576 errichtete Löwenbrunnen, ein stolzes Denkmal für die ein Jahr zuvor erstrittene Religionsfreiheit. Der mündlichen Überlieferung zufolge, sollen die protestantischen Städter in Zeiten des Zwistes dem katholischen Abt regelmäßig das Hinterteil des Löwen zugedreht haben, was diesen gehörig wurmte.
Schön sind die bemalten alten Häuser, die wir sehen. Natürlich auch das alte Rathaus, 16. Jh., ganz herrlich. Über der schönen Renaissance Fassade prangt der doppelköpfige Adler der von der früheren Zugehörigkeit zum kaiserlichen römischen deutschen Reich zeugt. Auf der Eingangstür, erkennt man das Wappen der Stadt Munster, es erinnert an die stilisierte Fassade einer romanischen Kirche. Im Inneren werden gemeißelte Steinfragmente aus der früheren Abtei aufbewahrt.
Die Überreste des alten Klosters sind nicht weit entfernt und so können wir in Ruhe durch die Ruinen klettern, Rolf vor allen Dingen. Um 660 n. Chr. wurde bei Munster von Benediktiner-Mönchen das St. Gregor-Kloster (Monasterium) gegründet, wonach die Stadt und das Tal benannt wurden. Das Kloster war Gregor dem Großen geweiht. Die Stauferkaiser Friedrich I. und Friedrich II. übergaben dem Kloster reiche Schenkungen. 1235 hatte das Kloster die Gerichtsherrschaft über das Gregoriental und die Stadt Munster erhalten und wurde Reichsabtei.
Um Weideland für die Viehzucht zu erhalten, rodeten die Mönche das Land, so dass allmählich die Wälder bis zu den Bergkuppen abgeholzt wurden.
Die Stadt entwickelte sich in der Folge um das Kloster und erhielt den Stadtnamen Munster von Monasterium, dem lateinischen Wort für Kloster. 1575 bestätigte die Klostergemeinschaft durch das Abkommen von Kientzheim die Bekenntnisfreiheit der Einwohner und verpflichtete sich, den Pastor von Munster zu entlohnen. Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Stadt und ihre Umgebung stark in Mitleidenschaft gezogen. 1659 übernahm der erste französische Abt, Dom Charles Marchant, die Leitung. Die stark beschädigten Gebäude wurden zwischen 1682 und 1686 wieder aufgebaut. Der Abtspalast wurde erst zwischen 1786 und 1789 fertig gestellt. Unter dem Einfluss der Französischen Revolution wurde 1791 das Kloster aufgelöst. Heute sind nur noch Ruinen zu sehen, denn die Gebäude wurden im ersten Weltkrieg zerstört.
Was uns besonders fasziniert, sind die vielen Storchennester auf einem nahen alten Herren-Haus, in denen sich zahlreiche Storchenpaare aufhalten. So viele auf einmal habe ich noch nie gesehen.
Nach der Besichtigung geht es weiter, D 417, D 5 B 1, zum Deutschen Soldatenfriedhof Hohrod.
Auch an diesem traurigen Ort halten wir. Viele Kreuze mit den Namen der Gefallenen.
Der Vogesenort Hohrod liegt an der Passstraße, die vom Valle de la Fecht über den Collet du Linge und den Col du Wettstein in das Weisstal führt. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Während des Ersten Weltkriegs war Hohrod Schauplatz von schweren Kämpfen. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich daher auch ein deutscher Soldatenfriedhof.
Die deutsche Kriegsgräberstätte Hohrod-Berg ist nach dem 1. Weltkrieg durch die französischen Militärbehörden angelegt worden. Das Einzugsgebiet des Friedhofes umfaßt den Kampfraum zwischen Fecht- und Weissbachtal und den großen Pass-Straßen über den Schlucht-Pass sowie den Bonhomme-Pass.
Unmittelbar nach Kriegsausbruch im August 1914 kam es zu ersten Gefechten um die damaligen Grenzübergänge auf dem Vogesenkamm. Nachdem die französischen Truppen zunächst bis in das Elsass vorgedrungen waren, wurden sie von deutschen Reserven zurückgeschlagen. Zu weiteren schweren Kämpfen kam es zwischen Kaysersberg und Urbeis im April und Juni, westlich Munster im Februar-März und August-September 1915. Ende Juli 1915 unternahmen französische Truppen nochmals heftige, verlustreiche Angriffe. Auch der Stellungskrieg in den Jahren 1916-1918 forderte weitere Opfer.
Nach Kriegsende nahmen die französischen Militärbehörden die Bergung von Gefallenen vor, die während der Kämpfe im Bereich von 23 umliegenden Gemeinden verstreut in provisorisch angelegten Gräbern bestattet worden waren. Sie betteten diese Toten in Hohrod auf dem Friedhof wieder ein.
Heute ruhen hier 2.438 Gefallene, deren Heimatgarnisonen zu einem großen Teil in Bayern, aber auch in Baden, Württemberg, Hannover, Ostfriesland, Braunschweig und Rheinland lagen.
Weiter D 5 B 1 zum Collet du Linge. Dies ist ein 987 m hoher Gebirgspass in den Vogesen.
Hier Halt an der Gedenkstätte Le Memorial du Linge 1915.
Hier ist ein Ort der absoluten Ruhe und des Nachdenkens. 17.000 französische wie auch deutsche Sol-daten verloren in einem unerbittlichen Stellungskrieg ihr Leben. Diese verlustreichen Kämpfe auf dem Lingekopf ereigneten sich zwischen dem 20. Juli 1915 und dem 15. Oktober 1915.
Wir wollen noch ein zweites Mal wiederkommen, um uns alles in Ruhe anzuschauen und auch das Museum wollen wir dann besichtigen. Im Moment leider geschlossen – noch Mittagszeit?
Weiter D 11.6, D 48, D 417 Col de la Schlucht, D 34 La Bresse, D 486 Cornimont, Le Thillot.
Gegen 15.30 Uhr sind wir Zuhause, nach 105 Meilen = 170 km. Schnell umziehen und etwas Kühles trinken, denn es ist sehr warm. Dann wird gefaulenzt.
Zum Abendessen haben wir Filets de Rouget - kleine wohlschmeckende Fische sind das. Dazu gemischten Salat, Brot, Pfirsiche, Käse, Wein.
Wir können lange draußen sitzen. Unser Platz am See ist einfach nur wunderschön. Und es herrscht eine himmlische Ruhe.
Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1
Während des Ersten Weltkriegs war Hohrod Schauplatz von schweren Kämpfen. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich daher auch ein deutscher Soldatenfriedhof.
Die deutsche Kriegsgräberstätte Hohrod-Berg ist nach dem 1. Weltkrieg durch die französischen Militärbehörden angelegt worden. Das Einzugsgebiet des Friedhofes umfaßt den Kampfraum zwischen Fecht- und Weissbachtal und den großen Pass-Straßen über den Schlucht-Pass sowie den Bonhomme-Pass.
Hier Halt an der Gedenkstätte Le Memorial du Linge 1915.
Hier ist ein Ort der absoluten Ruhe und des Nachdenkens. 17.000 französische wie auch deutsche Soldaten verloren in einem unerbittlichen Stellungskrieg ihr Leben. Diese verlustreichen Kämpfe auf dem Lingekopf ereigneten sich zwischen dem 20. Juli 1915 und dem 15. Oktober 1915.
Aufbruch: | 03.09.2016 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 10.09.2016 |