Frankreich - Vogesen 2016 - Teil 1
4. Tag - 6. September 2016
Dienstag, 6. September 2016 4. Tag
Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Cornimont / La Bresse / Colline de Vologne / Col des Feignes / Col de la Schlucht / Route des Cretes / Col du Bonhomme / Haut Koenigsbourg / Thannenkirch –
Bergheim: Jardin de Musique – L’anccien ossuaire (Beinhaus/Hexenhaus) – Eglise de l’Assomption de la Bienheureuse Vierge Marie – Synagoge – Rathaus – Marktplatz – Brunnen /
Aubure / Col de Freland / Hachimette / Orbey / Lac Noir / Lac Blanc / Col de la Schlucht / La Bresse / Cornimont / Le Thillot
5 ½ Stunden 128 Meilen 206 km
Heute Morgen begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel. Es hat schon 22 Grad, im Laufe des Tages soll es wärmer werden, also ideal zum Motorradfahren.
Rolf fährt wie jeden Tag ins Dorf, um Baguette und Meringe zu kaufen, anschließend Frühstück.
Der Mann des holländischen Paares neben uns (beide über 65) ist so etwas von neugierig, man glaubt es kaum. Jede Leitung, jede Strippe, die er sieht, will er von Rolf erklärt haben. Und es ärgert ihn wohl masslos, dass er nicht in unser Zelt schauen kann. Also machen die beiden sich auf den Weg um den See, um von dort zu schauen, wie wir das Zelt ausstaffiert haben. Ich lache mich halb tot.
Gegen 10 Uhr starten wir.
D 486 Cornimont, La Bresse – hier finden sich herrliche Tierskulpturen an der Mosel. Es ist nur schwierig, sie während der Fahrt zu fotografieren. D 34 – Colline de Vologne, Col des Feignes, 954 m. Dies ist ein kleiner Pass östlich des Vogesenhauptkammes.
Col de la Schlucht, 1.139 m. Der Pass, auf dem die Vogesenstraße die von Gerardmer nach Colmar führende Straße kreuzt, ist einer der am meisten befahrenen Übergänge der Vogesen.
D 61 – Route des Cretes, D 148 – Col du Bonhomme, 949 m.
Der Col du Bonhomme ist ein Pass über den Kamm der Vogesen. Er verbindet das Elsass mit Lothringen. Entlang des Gebirgskamms verläuft die Route des Cretes, die vom Col du Louchbach, 979 m, zum Col du Pre de Raves, 1.005 m, führt.
D 148 / D 48 - Ste. Marie aux Mines bis zur Haut-Koenigsbourg.
Hier Halt und kurze Besichtigung von außen. Hunderte von Menschen scheinen sich versammelt zu haben. Da Rolf und ich die Burg in Vorjahren schon div. Male von Innen angeschaut haben, verzichten wir auf eine erneute Besichtigung. Es sind uns einfach zu viele Menschen hier. Viel Polizei ist zu sehen. Wirkt irgendwie beunruhigend. In einem Geschäft kaufe ich mir ein Erinnerungsbild der schönen Burg für meine Küche.
Nach einigen Bildern fahren wir weiter. Am Hotel Le Schaentzel vorbei, D 42, Thannenkirch. Dieser kleine Ort, 430 Einwohner, ist von Wäldern umgeben. Der Ort selber wunderschön, mit vielen prächtigen Häusern, blumengeschmückt.
Wir kommen nach Bergheim, halten in der Nähe des Rathauses an einem kleinen schönen Park – Jardin de Musique.
Wir machen uns auf zur Stadtbesichtigung über die Grande Rue. Zunächst jedoch einige Fotos von dem schönen Musikgarten, der einfaltsreich dekoriert ist und uns gut gefällt.
Wir kommen zum ehemaligen Beinhaus aus dem Jahre 1550 – L’ancien Ossuaire, auf dem Hügel neben der Kirche. Heute befindet sich in dem Haus das Stadtmuseum. Das Haus wird als Hexenhaus bezeichnet. Es ist eine Stätte der Erinnerung an die Hexenprozesse, die in Bergheim zwischen 1582 und 1683 stattgefunden haben. Erst vor kurzem habe ich ein Buch darüber gelesen.
In dem daneben befindlichen Garten wachsen neben magischen Kräutern auch viele Heil- und Küchenpflanzen. Leider ist der Garten heute geschlossen, ebenso wie das Hexenhaus. Ich bedaure das natürlich sehr.
Schön ist, dass die Kirche – Maria Himmelfahrt – geöffnet hat und wir sie nicht nur von Außen an-schauen können.
Der rote Sandsteinbau der Kirche – Eglise de l’Assomption de la Bienheureuse Vierge Marie (1320-1347) - ist wirklich sehenswert.
Der Innenraum der Kirche wurde 1718 barock umgestaltet. Seitenkapelle und Sakristei sind neugotisch. Das Tympanon zeigt die Anbetung der Weisen (3 Könige). 1959 wurden bei einer Restaurierung Fresken aus dem Jahr 1480 wiederentdeckt. Die große Rinkenbach-Orgel von 1903 wurde in ein neubarockes Gehäuse von 1879 eingebaut, bei dem jedoch Originalskulpturen aus dem Jahr 1740 verwendet wurden.
Und weiter geht die Besichtigung – Jardin des Sorcieres, neben dem Hexenhaus gelegen. In jeder Straße des kleinen Ortes gibt es etwas zu entdecken. Alle Häuser sind mit herrlichen Blumen geschmückt, ausgefallene Balkone sind zu sehen.
Wir wandern weiter und kommen zur Synagoge.
Die Synagoge wurde in den Jahren 1860 bis 1863 erbaut. Sie ersetzte die mittelalterliche Synagoge (um 1300), die durch einen Brand 1840 zerstört wurde.
Bergheim beherbergte bis ins 20. Jh. eine der größten jüdischen Gemeinden des Elsass. Die Synagoge erinnert an die jüdische Gemeinde, die oft verfolgt, zersplittert oder während der Shoah (1940-1945) vernichtet wurde. 1992 säkularisiert, dient die Synagoge heute als Stätte der Begegnung und zu kulturellen Zwecken.
Es ist mittlerweile sehr warm geworden. Rolf macht das nichts aus, nur mir. Vorbei an schön dekorierten Häusern kommen wir zum Marktplatz, der von prächtigen Häusern umgeben ist. Mittelpunkt ist das barocke Rathaus (1776).
Sehenswert ist auch der Brunnen, aus Sandstein und Schmiedewerk, welcher von dem Wahrzeichen der Stadt, dem Berg, geziert wird.
Uns gefällt dieser kleine Ort sehr gut, doch wir müssen weiter.
Wir folgen nun der D 18 / D 11 über Aubure, Col de Freland, 831 m. Der Pass liegt abseits stärker befahrener Straßen zwischen Selestat und dem Col du Bonhomme. Er verbindet das Strengbach- mit dem Behine-Tal bzw. dem Tal von Kaysersberg.
Hachimette, D 48 Orbey, Lac Noir – kurzer Halt. Der See ist von einer wilden Wald-Landschaft umgeben.
Der schwarze See – Lac Noir ist ein Karsee in den Vogesen. Der eiszeitliche Gebirgssee liegt auf 950 m Höhe und befindet sich zwischen dem Lac Blanc, von dem er durch den Reisberg getrennt wird, und dem Lac des Truites (Lac Forlet). Über seinem Westufer beginnt die Hochebene der Hautes Chaumes.
Der Lac Noir bildet zusammen mit dem höher gelegenen Lac Blanc ein Pumpespeicherkraftwerk. Hierbei wird vom Lac Noir mit preisgünstigem Nachtstrom Wasser in den nördlich und höher gelegenen Lac Blanc gepumpt, welches bei Spitzenbedarf wieder von diesem zur Stromerzeugung zum Lac Noir abgelassen wird. Um den Lac Noir für das Pumpspeicherkraftwerk zu nutzen, wurde der See durch eine Staumauer am Ostufer zusätzlich aufgestaut. Das Pumpspeicherkraftwerk wurde 1934 errichtet. Das dazugehörende Elektrizitätswerk befindet sich am nordwestlichen Uferabschnitt.
Weiter zum Lac Blanc, auch hier kurzer Halt.
Der weiße See – Lac Blanc – ist mit seiner Größe von 29 Hektar der größte See auf der Ostseite der Vogesen. Der eiszeitliche Gebirgssee liegt auf 1.052 m Höhe, oberhalb von Orbey und Kaysersberg.
Im Westen wird der Lac Blanc von der torfigen Hochebene der Hautes Chaumes begrenzt, die am Seeufer über 100 m steil abfällt. Nördlich oberhalb des Sees befindet sich der Col du Calvaire, 1.134 m.
Weiter D 148, D 61, Col de la Schlucht, D 486 La Bresse, Cornimont bis Le Thillot. Um 15.30 Uhr sind wir zurück, nach 128 Meilen = 206 km.
Zunächst Duschen und Relaxen angesagt. Es ist herrliches Wetter.
Zum Abendessen gibt es Kalbschnitzel, Pilze, Brot, Pfirsiche, Käse und Wein. Wir sitzen lange an unserem schönen See und genießen die Ruhe am See.
Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1
Der weiße See – Lac Blanc – ist mit seiner Größe von 29 Hektar der größte See auf der Ostseite der Vogesen.
Aufbruch: | 03.09.2016 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 10.09.2016 |