Zwischen Rapsfeldern und Streuobstwiesen

Reisezeit: April / Mai 2017  |  von Herbert S.

Michelstadt I: Einhardbasilika und Schloß Fürstenau

Einhardsbasilika

Die Einhardsbasilika in Michelstadt-Steinbach aus dem Jahre 827 ist ein äußerst seltenes Beispiel karolingischer Baukunst in Deutschland. Ihr Baumeister Einhard war engster Vertrauter und Biograf Karls des Großen.
In der Basilika sollten die in Rom entwendeten Gebeine der Heiligen Petrus und Marcellinus beherbergt werden. Die Gebeine fühlten sich in Michelstadt jedoch »nicht wohl«. So zog Einhard mitsamt der Reliquien nach Seligenstadt, wo er eine neue Basilika errichten ließ. Im Laufe der Jahrhunderte diente die Einhardsbasilika als Gemeindekirche, beherbergte ein Kloster, ein Spital und war Grabgelege der Schenken zu Erbach.
Heute besitzen die Grafen zu Erbach-Fürstenau dort ein Begräbnisrecht. Die heilige Stätte bietet eine besondere Atmosphäre.

Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit Stollenkrypta zählt zu den wenigen Bauten nördlich der Alpen, die noch einen authentischen Eindruck karolingischer Raumkunst vermitteln. Einhard (um 770-840), ein enger Vertrauter Kaiser Karls des Großen, ließ sie zwischen 815 und 826 als Grablege für sich und seine Frau Imma errichten und aus Rom die Gebeine der Heiligen Marcellinus und Petrus beschaffen. Da die Reliquien schon 828 nach Seligenstadt überführt wurden, verlor die Kirche ihre Bedeutung als Pilgerstätte. So blieben ihr Veränderungen und Erneuerungen erspart. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert wurde sie als Klosterkirche genutzt.

Schloss Fürstenau

Schloss Fürstenau
Zum Schutz seiner Besitzungen erbaute Kurmainz gegen 1250 eine Wasserburg.

Heute zählt die gesamte Schlossanlage im Stadtteil Michelstadt-Steinbach mit zu den schönsten deutschen Burgen und Schlössern.
Die besonders sehenswerten Bauteile des Schlosses sind der »Rote Turm« sowie der äußerst markante Schwibbogen.
Das märchenhafte Gebäude ist bewohnt, der Hof und Schlossgarten sind meistens für eine Besichtigung zugänglich. (Wir brauchten zwei Anläufe, da wir beim ersten Mal genau zur Schließungszeit des Parks eintrafen)

Die heutige Schlossanlage enthält Bauten aus allen Jahrhunderten und bildet eine sehenswerte Aneinanderreihung verschiedener Baustile.

Schloßmühle

Schloßmühle

m Gegensatz zum „alten Schloß“ als Kern der Anlage ist der heutige Baubestand der Vorburg zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert errichtet worden.

Die ältesten Bauteile sind in der kastellförmigen Kernburg im Norden enthalten.

Schwipbogen

Schwipbogen

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hessen Drei brachte eine ganze Reihe von Sendungen über die Perlen des Landes, die uns Lust machte mal eine Woche im Odenwald zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 23.04.2017
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 01.05.2017
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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