Zwischen Rapsfeldern und Streuobstwiesen
Standort Reichelsheim: Schloss Reichenberg
Das Schloss Reichenberg wird um 800 n.Chr. als Richoltsheim zum ersten Mal erwähnt. Es ist eine der ältesten Niederlassungen im oberen Gersprenztal. Die Endung „-heim” lässt den Ort als fränkische Siedlung erkennen. Als ehemaliges Reichsgut kam die Zent Reichelsheim wahrscheinlich vor 1184 als Reichslehen an die Herren von Erbach.
Juli 1979 kaufte die ökumenische Kommunität Offensive Junger Christen Schloss Reichenberg und baute es zu einer Begegnungs- und Tagungsstätte mit öffentlichem Café aus. Daher ist das Schloßgelände nur zu wenigen Gegelgenheit geöffnet.
Die Michaelskapelle ist im Zuge der dritten Bauperiode der Burganlage an der südwestlichen Ecke der Vorburg entstanden. Möglicherweise wiederum in aufeinander folgenden Bauabschnitten, zuletzt der Chorraum mit Rippengewölbe und evtl. noch später zwei verschiedene Eingänge: Einen für die Grafenfamilie, einen für das gemeine Volk.
Interessant sind die Maße: 14 m Gesamtlänge der Kapelle, 1,4 m Fensterbreite, 1,4 m Boden-Fenster-Abstand. Original Buckelquader an der Südwestecke, Kalksumpf für Glattputz der Kapelle innen und außen gefunden, sowie winzige Farbreste in der Kapelle lassen die Farbe vom ursprünglichen Sandstein und Verputz noch erkennen.
Die Buntglasfenster in dieser Kapelle gefallen uns sehr, vor allem da sie ein Flair von Chagallbildern vermitteln. Im 2014 kam der Groß Umstädter Künstler Robert Münch, ein Glaskünstler in vierter Generation, auf die OJC-Gemeinschaft zu. Zehn Jahre zuvor hatte er bereits Fenster in der Kapelle im ehemaligen Schmidtsbauer-Hof im Ortskern von Reichelsheim gestaltet. Er bot an, für diese Kapelle Buntglasfenster zu entwerfen und herzustellen. Aus Entwürfen auf Papier wurden dann wunderschöne Glasfenster. Jedes wurde in seinem Atelier in Groß-Umstadt hergestellt. Diese Fenster waren die letzte Arbeit in seiner Werkstatt und damit auch sein letztes werk als Glaskünstler.
Aufbruch: | 23.04.2017 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 01.05.2017 |