Venedig - Italien - 2017

Reisezeit: November 2017  |  von Uschi Agboka

4. Tag - Pellestrina - Chioggia: Pellestrina - Friedhof

Pellestrina - Friedhof

Zunächst nehmen wir die Linie Nr. 1 bis zum Lido. Dort steigen wir in den Bus Nr. 11. Der Bus setzt auf einer Fähre über nach Pellestrina. An der Endstation Cimitero steigen wir aus. Wir haben etwas Zeit, bis das Boot nach Chioggia kommt und besuchen den nahen Friedhof. Auch hier erwartet uns ein Blütenmeer. Diese so schön geschmückten Friedhöfe machen keinen traurigen Eindruck. Menschen kommen, streichen mit der Hand über die Bilder ihrer Angehörigen, verweilen einen Moment und gehen wieder. Die Toten sind nicht vergessen. Man sieht keine ungepflegten oder nicht geschmückten Gräber wie bei uns. Uns gefällt das sehr gut.

Um 10.30 Uhr kommt das Boot Nr. 11 und bringt uns nach Chioggia.

Pellestrina ist eine Insel in der Adria und bildet einen Teil des Abschlusses der Lagune von Venedig in Richtung offener See. Politisch zählt sie zur Stadt Venedig. Ihre Einwohnerzahl beträgt 4.500.

Pellestrina erstreckt sich südlich des Lido (von diesem durch den Malamoccokanal getrennt) in südlicher Richtung bis kurz vor Chioggia. Trotz der Länge von 11 km beträgt die Fläche der Insel nur 2 km², weil sie sehr schmal ist – an keiner Stelle ist sie breiter als einige 100 Meter.

Die Insel wird durch Wellenbrecher aus großen Steinen und einer begehbaren Mauer (murazzi) aus istrischen Marmorblöcken, die mittels Puzzolanzement (siehe: Puzzolane) zusammengehalten werden, vor der Wucht der Wellen geschützt. Die Höhe der Mauer beträgt bis zu 10 Meter. Sie fällt zur Lagunenseite steil ab. Die Breite an der Basis beträgt ca. 14 Meter, die Länge 15 Kilometer.

Zur Volkszählung 2001 wurden auf der Insel 4.471 ständige Einwohner nachgewiesen, davon 3.016 im gleichnamigen Hauptort im Süden und 1.184 in San Pietro in Volta im Norden. Dritter Ort ist der Krankenhauskomplex Santa Maria del Mare am nördlichen Ende mit 151 Einwohnern. Weitere auf Karten aufgeführte Orte wie Sant'Antonio und Porto Secco wurden nicht separat nachgewiesen, sondern nur unter der Summenkategorie Case Sparse (etwa: verstreut liegende Wohngebäude)

Die Arbeiten an den murazzi wurden im April 1744 unter der Herrschaft des Dogen Pietro Grimani begonnen und dauerten bis 1781. Die Idee und Pläne stammten von Padre Vincenzo Coronelli (1716), ausführender Architekt war Bernardo Zendrini. Die Baukosten betrugen ungefähr 20 Millionen franchi. Eine Inschrift an der Mauer berichtet stolz: „Ansu romano, aere Veneto“ - mit römischer Kühnheit, auf Kosten Venedigs. Vor Errichtung der „murazzi“ war die Insel lediglich durch einfache Aufschüttungen aus Erde, Sand und Schotter zwischen Holzpfählen leidlich geschützt gewesen.

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise zu den Venedig-Inseln.
Details:
Aufbruch: 01.11.2017
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 06.11.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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