Venedig - Italien - 2017
5. Tag - Castello-Giardini-San Elena-San Pietro
Santa Maria della Salute ist eine barocke Kirche in Venedig an der Einfahrt zum Canal Grande. Sie ist eine der beiden Votivkirchen Venedigs, die aus Anlass einer Pestepidemie in der Stadt erbaut wurden.
5. Tag - 5. November 2017 - Castello: Giardini - Sant'Elena - San Pietro
Sonntag, 5. November 2017 5. Tag
Heute Morgen beim Weckruf bei Anneken, erfahre ich, dass es ihr gar nicht gut geht. Die ganze Nacht Erbrechen und Durchfall. Ich bin entsetzt und bringe ihr erst einmal ein paar Medikamente aus meiner Apotheke.
Später treffen wir uns zu Frühstück. Anneken beschränkt sich auf Zwieback und Kamillentee. Mir tut es so leid, meine Freundin nicht gut zurecht zu sehen. Wir analysieren, woher es kommen kann, da wir ja fast immer das Gleiche gegessen und getrunken haben. Übrig bleiben nur die Tortelli auf Chioggia. Die müssen der Übeltäter sein.
Wir lassen uns Zeit. Heute ist eh Regen angesagt. Erst um 9.30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Nehmen das Vaporetto Nr. 1 bis San Marco Zaccharia. Leider ist unser Boot Nr. 20 nach San Lazzaro degli Armeni schon weg. Den Besuch auf der Insel können wir also vergessen. Schon wieder ein Grund, mal wieder nach Venedig zu fahren.
Aber wir lassen uns unsere Laune – ich bewundere Anneken, wie sie das alles weg steckt – und nehmen das nächste Boot zur Haltestelle Giardini Biennale. Ich war mir nicht bewusst, dass dieses Jahr dort wieder eine Ausstellung stattfindet. Ich kannte Giardini Biennale nur von Jahren, wo man dort frei herum laufen konnte, d. h., keine Ausstellung stattfand.
Weiter im Osten grenzt an die Giardini Pubblici das Wohnviertel Sant’Elena. Wer einen Blick auf das tägliche Leben in Venedig abseits der Touristenviertel werfen möchte, kann hier einen kleinen Spaziergang durch die Straßenzüge einschieben. Es gibt wunderschöne Häuser, herrliche Gärten.
Anneken kämpft immer noch mit Übelkeit. Das ist wirklich schlimm. Über eine Brücke über den Rio del Giardini kommen wir auf die Insel S. Elena. Ich bin hier sehr gerne. Es herrscht eine himmlische Ruhe. Keine Touristen, nur ein paar Einheimische, die ihre Hunde ausführen.
Durch die Calle Generale Chinotto, Calle Gorizia, Calle del Carnaro über eine Brücke über den Canale di S. Elena in die Viale S. Elena, vorbei an einem Militärgelände zur Chiesa di S. Elena, die geöffnet ist und die wir darum natürlich anschauen.
Nachdem wir uns alles angeschaut haben, machen wir uns auf den Rückweg, durch den Parco delle Rimembranze zur Anlegestelle der Boote. Es ist sehr windig, ja stürmisch und Regen droht.
San Lazzaro degli Armeni ist eine kleine Insel in der Lagune von Venedig. Sie ist heute gut zu sehen.
Die Insel liegt unmittelbar im Westen des Lido und beherbergt ein Kloster, das als Mutterhaus des Mechitaristenordens die Insel zu einem der weltweit bedeutendsten Zentren der armenischen Kultur gemacht hat. Ursprünglich diente die Insel als Krankenhaus für Leprakranke. Als die Seuche Ende des 15. Jahrhunderts zurückgedrängt worden war, kam der Orden der Dominikaner auf die Insel und verblieb dort ungefähr hundert Jahre. Nach zwei Jahrhunderten, in denen die Insel unbewohnt war, siedelten sich dort 1717 einige armenische Mönche an. Mechitar von Sebasteia und 17 weitere Mönche gründeten dort ihr Kloster und erweiterten die Insel im Nordwesten auf ihre heutige Größe von rund drei Hektar. Die Volkszählung von 2001 weist 22 ständige Bewohner auf der Insel nach, alle im gleichnamigen Hauptort.
Die Aufnahme der armenischen Mönche trug für das kulturelle Leben der Stadt Venedig reiche Früchte. Das Kloster besitzt eine große 200.000 Bände umfassende, Bibliothek mit einer bedeutenden Sammlung orientalischer, besonders armenischer Handschriften, die rund 4000 Bände aufweist.
Lord Byron, Julius Heinrich Petermann und Carl Friedrich Neumann lernten dort die armenische Sprache, einige Erinnerungsstücke weisen auf Byrons Aufenthalt hin.
Wir fahren nur eine Haltestelle – von S. Elena nach Giardini. Es ist furchtbar stürmisch und das Vaportetto schwankt wie verrückt. Wir laufen die Viale Garibaldi entlang, kommen am Greenhouse (1895) vorbei und erreichen das Denkmal Garibaldis. Dieser steht heroisch auf einer Felsenkulisse, anderen Abhang schläfrig der Markuslöwe blinzelt. Sieht toll aus.
Es tröpfelt leicht. Anneken macht ihren Schirm auf. Wir biegen nun nach rechts ab, ein Stück Via Garibaldi, dann Fondamente di Santa Anna bis zur alten Chiesa di Santa Anna. Auf einem Balkon stehen zwei Gartenzwerge mit einem Willkommen-Schild in den Händen. Wahnsinn.
An der Kirche über die Brücke – Rio di Santa Anna – in die kleine Calle Crosera. Interessante Häuser, Türen und Türklopfer entdecken wir hier. Wir kommen zum Campo di Ruga mit dem interessanten Vera da Pozzo.
In der Trattoria di Nuova Speranza, habe ich um 13 Uhr einen Tisch reservieren lassen. Dies ist ein Lokal, welches ich seit vielen Jahren kenne und wo man nur Einheimisch antrifft. Da Anneken nur Kamillentee trinken will und dazu einen Zwieback isst, fragt der Wirt, warum wieso es ihr so schlecht geht. Wir erzählen ihm, wo wir waren und was Anneken gegessen hat. Er erklärt uns, dass man schnell in diese gefüllten Teigtaschen schlechten Fisch unter guten Fisch mixt, dann eine cremige Sauce herstellt, die das vertuscht und man als Gast nicht merkt, dass das Essen eigentlich verdorben ist. Er gibt uns gleich eine Adresse, wo wir zukünftig in Chioggia essen sollen, unter Berufung auf ihn. Selbstverständlich notiere ich das alles, denn ich komme bestimmt wieder.
Während Anneken an ihrem Zwieback mümmelt, bestelle ich mir frische Krabben, nur mit Olivenöl und Zitronensaft gewürzt, danach gegrillte Gamberoni mit gegrilltem Gemüse. Anneken probiert ein Stück. Dazu Weißwein. Zum Nachtisch genehmigen wir uns einen Lemoncello, selbst gemacht, der super schmeckt und auch Anneken bekommt. Keine Venedig-Preise, sondern sehr günstig.
Nach dem Essen – das Lokal ist bis auf den letzten Platz belegt – laufen wir durch die Salizada Streta, auch hier viele schöne alte Palazzi, und Calle Larga Rosa über die Brücke über den Canale di San Pietro hinüber zur Insel San Pietro. Die gleichnamige Kirche hat leider geschlossen.
Die Insel San Pietro - ein Dörfchen für sich. Einst Sitz des venezianischen Bischofs - San Marco wurde es erst 1807.
Die Basilika San Pietro di Castello liegt auf der gleichnamigen kleinen Insel im äußersten Nordosten von Venedig, im Sestiere Castello.
Besorgt schauen wir zum Himmel. Es werden einige Bilder gemacht, auch von den Außenmauern des Arsenals.
Arsenal ist der Name der Schiffswerft, des Zeughauses und der Flottenbasis der ehemaligen Republik Venedig (abgeleitet vom arabischen darsiná-a: „Arbeitsstätte“).
Es fängt heftig an zu regnen und es ist weiter sehr windig. Anneken kann ihren Schirm kaum halten. Wir sehen zu, dass wir schnell zur Haltestelle Giardini kommen, von wo aus wir mit dem Boot Nr. 1 bis zum Hotel – Haltestelle Ferrovia – fahren. Das Boot schaukelt gewaltig, das Wasser ist aufge-wühlt. Gegen 16 Uhr sind wir im Hotel.
Wir beschließen, dass wir heute Ruhe brauchen, vor allem Anneken. Wir gehen heute Abend nirgendwo mehr hin, sondern legen uns ins Bett und schlafen.
Anneken hat mich übrigens über eine neue Mode aufgeklärt: Man läuft dick angezogen, manchmal sogar mit Mantel herum, an den Füßen jedoch nur Adidas Badeschuhe. Im Hotel sind auch einige Asiaten, die so gekleidet sind. Verrückt.
Bevor wir aufs Zimmer gehen, verabschieden wir uns von Alvise und Matteo, der mich immer Tesoro (Schatz) nennt, was mich doch zum Lachen bringt.
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Aufbruch: | 01.11.2017 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2017 |