Venedig - Italien - 2017
2. Tag - Torcello
Mazzorbo - Kirche Santa Caterina aus dem 14. Jh., in deren Campanile die älteste Glocke der Lagune hängt (1318)
2. Tag - 2. Novembr 2017 - Besuch Torcello
Donnerstag, 2. November 2017 2. Tag Besuch Insel Torcello
Um 7.30 Uhr hole ich Anneken zum Frühstück ab. Der Sala di Colazione (Frühstücksraum) ist neu gestaltet, sehr modern und doch mit warmem Licht. Man hat so mehr Platz für die Gäste gewonnen. Wie in dem Hotel üblich, gibt es für jeden Geschmack etwas zu essen und zu trinken.
Heute ist Alvise, der Direktor des Hotels, am Empfang. Ich hab für ihn und seine Crew eine Flasche Wildbeerengeist aus Spiegelau mitgebracht. Freunde haben eine eigene kleine Brennerei und stellen diese Köstlichkeit, neben anderen, selber her.
Dann auf zur Haltestelle. Wir nehmen das Vaporetto Nr. 4.2 – Ferrovia bis Fondamente Nuove. Von dort weiter mit Nr. 12 bis Torcello. Es ist genug Zeit zum Umsteigen, denn man muss immer einige Meter laufen. An der langen Promenade am Rande der Lagune bläst immer ein kräftiger Wind.
Wir haben warmes, sonniges Wetter. Ideal für den Besuch auf der Insel Torcello. Das Boot fährt an San Michele (Friedhofsinsel), Murano, San Giacomo in Paludo, Madonna del Monte, Mazzorbo, Burano und einigen kleineren Inseln vorbei.
Wir durchfahren den Canale di Mazzorbo, der in seinem westlichsten Teil eine Breite von 22 m hat, sich jedoch weiter östlich von 55 bis auf 75 m weitet.
Wenn man auf Torcello ankommt, gibt es nur einen Weg, am Kanal entlang, zum Zentrum – Strada della Rosina. Wir passieren die Taverna Tipica Veneziana, sieht nicht sehr einladend aus, das Ristorante Al Trono di Attila mit einem sehr freundlichen Wirt. Dann entdecken wir ein sehr schönes Geschäft. Ein Schild informiert darüber, dass das Haus 2004 der Nostra Signora Regina di Fatima geweiht wurde. Anneken hat ein Auge auf ein grünes Kleid geworfen, in mehreren Teilen und ich erstehe einige Taschentücher. Anneken probiert das Kleid an, es sieht super aus und wird gekauft. Wir können die Tüte mit unseren Errungenschaften in dem Laden lassen und auf dem Rückweg wieder abholen.
Weiter geht es. Vorbei an der 2009 renovierten Ponte del Diavolo und der sehr teuren Osteria Ponte del Diavolo. Eigentlich wollte ich mit Anneken dort zu Mittag essen, aber anhand der Speisekarte – teuer ist gar kein Ausdruck – verzichten wir darauf, dort zu speisen. Gleiches gilt für die Locanda Cipriani.
Die Legende erzählt, dass in der Nacht des Heiligen Abends der Teufel in Gestalt einer schwarzen Katze auf der Ponte del Diavolo sitzt, um sich die Seele einen verstorbenen Kindes zu holen.
Die Fundamente der Brücke stammen aus dem 13. Jh.. Jüngste archäologische Untersuchungen haben bestätigt, dass der Bau aus dem 15. Jh. stammt, da im Boden zwischen dem Backsteinbogen und dem Balustradenplan auch Ziegel gefunden wurden. Es ist eine sehr charakteristische Brücke, weil sie zusammen mit Nodobrücke in Cannaregio die Merkmale der alten venezianischen Brücken ohne Brüstung aufweist.
Wir sehen schöne Gärten, in denen es sich einige Katzen gemütlich gemacht haben.
Über eine Brücke gelangen wir zum Fondamente dei Borgognoni, kommen an einigen Verkaufsbuden vorbei und sehen dann neben der Basilika die Taufkirche Chiesa Santa Fosca, ein Rundbau um 1100, die mit ihren Säulenvorhallen byzantinische Eleganz bezeugt. Im Innern beeindrucken die Holzteile der Kuppelkonstruktion sowie die verlängerte Apsis. Die Kirche hat geöffnet, wir können sie anschauen und einige Bilder machen.
Dann hinüber zur Basilika Santa Maria Assunta. Hier zahlen wir Eintritt. Außerdem erstehe ich in dem Ticketbüro einen schönen Druck der Ponte del Diavolo. Mitbringsel müssen sein.
Im Innern der Basilika ist Fotografieren verboten, aber Anneken gelingt es, doch einige Fotos zu machen.
Nach der Besichtigung im Innern laufen wir noch um die Kirche herum. Am Kanal liegen einige kleine Boote. Hier braucht man kein Auto, sondern ein Boot.
In einem Garten mit alten Weinstöcken entdecken wir unzählige schöne Skulpturen. Der Garten gehört zu einem Antiquitäten- und Kunstgeschäft – Antichita Arredi d’Arte. Von diesen Figuren, die zu sehen sind, würden uns schon einige gefallen. Aber man kann nicht alles haben.
Wir laufen hinüber zum Museo di Torcello. Der Eintritt ist für Rentner frei. Gut, dass Anneken ihren Rentnerausweis dabei hat und für mich „bürgt“. Im Museum darf man auch nicht fotografieren, daher gibt es keine Bilder.
Während Anneken unermüdlich herum schaut, gehe ich schon mal nach draußen und setze mich auf den Thron des Attila. Man glaubt es nicht, aber das Steinding ist sehr bequem. Bald kommt Anneken und wir wollen weiter. Eine slawische Familie möchte gerne ein Gruppenbild auf dem Attila-Thron, was Anneken gerne macht. Nette Leute sind das gewesen.
Vorbei am Ristorante Villa 600 – Speisekarte spricht uns nicht an – laufen wir den Weg zurück. Anneken entdeckt einen Reiher, der in dem Kanal nach Fischen angelt. Wir beobachten ihn eine Weile, können ihn aber beim Wiederauftauchen nicht fotografieren. Er ist einfach zu schnell unter Wasser und kommt an Stellen hoch, wo wir ihn nicht vermuten. Unglaublich dieser Vogel.
Wir machen Halt am Ristorante Al Trono di Attila. Der Wirt ist freundlich und wir können draußen in der Sonne sitzen, mit Blick auf den Kanal und die vorbei eilenden Leute, die ihr Vaporetto erreichen wollen. Alle sind in Eile, nur Anneken und ich nicht. Wir lassen uns ein bisschen treiben, haben Zeit.
Wir entscheiden uns für eine gemischte Fischvorspeise, eine Portion für uns beide, danach jeder eine Portion Pasticcio di Pesce, im Nachhinein hätte eine Portion für uns zwei auch gereicht. Alle super lecker. Dazu hatten wir Weißwein und Wasser. Preis-Leistungsverhältnis sehr gut.
Nach dem Essen holen wir noch unsere Einkäufe ab und wandern zur Bootshaltestelle zurück. Vaporetto Nr. 4.1 um 16.05 Uhr zum Fondamente Nuove.
Dort laufen wir zur riesigen Chiesa dei Gesuiti – so wird die Kirche im Volksmund genannt.
Nachdem wir uns lange in der schönen Kirche aufgehalten haben, geht es mit dem Boot Nr. 1 zurück zu unserer Haltestelle Ferrovia. Gegen 17.45 Uhr sind wir zurück im Hotel, kaputt und müde. Erst mal in unser Zimmer steigen und ausruhen.
Um 19 Uhr hole ich Anneken ab. Wir fahren mit dem Boot Nr. 1 zur Haltestelle Ca d’Oro und laufen dort zum Restaurant Hosteria al Vecio Bragosso auf der Strada Nova.
Und man glaubt es kaum, treffe ich dort auf einen älteren Kellner, der 25 Jahre in dem Restaurant Da Gianni gearbeitet hat, das ich damals bei meinen Venedig-Ferien häufiger besuchte. Bisschen gequatscht über alte Zeiten und dann bekamen wir einen kleinen Tisch für uns zwei mitten im Lokal, so dass wir einen guten Überblick über das Geschehen um uns herum hatten.
Es gab Baccala Mantecato, haben Anneken und ich uns geteilt, dann gegrillten Branzino (Wolfsbarsch) bzw. Orata (Dorade). Lecker, frisch, dazu ½ l Rotwein und Wasser. Zum Nachtisch haben wir uns eine Portion Mousse au chocolat geteilt. Auch sehr lecker.
Rezept Baccala Mantecato:
250 gr. Kabeljau/Stockfisch, natives Olivenöl, Lorbeerblatt, 1 Zitrone, Salz, Pfeffer.
Kabeljau in leicht gesalzenem kalten Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen, Lorbeerblatt und Zitrone zufügen, 20 Min. köcheln lassen.
Das Fischfleisch mit dem Olivenöl, Salz, Pfeffer würzen, solange schlagen – kein Mixer – bis man eine Art Majonäse erhält, evtl. von dem Kochwasser etwas zufügen. Mit frischer Petersilie garnieren und mit Polenta servieren.
Als wir die Rechnung bekommen staunen wir nicht schlecht, hat man uns doch einen Nachlass gewährt und keine Coperta berechnet (3 Euro/Person) und zur Krönung bekommen wir noch jeder einen Lemoncello auf Kosten des Hauses. Nun, da kann man nicht meckern, zumal das Preis-Leistungsverhältnis in diesem Restaurant stimmt.
Es war übrigens gut, dass ich vorher einen Tisch reserviert hatte, das Lokal war voll. Am Nebentisch saß eine italienische Familie mit zwei Kindern, auch Touristen. Anneken und ich haben uns gewundert, wie lieb die Kinder waren (im Gegensatz zu manch unerzogenen deutschen Kindern, die wir erlebt haben) und was die alles verputzt haben.
Wir wandern langsam zur Haltestelle Ca d’Oro zurück und fahren wieder mit dem Vaporetto Nr. 1 bis Ferrovia. Bald sind wir im Hotel und fallen todmüde ins Bett. Ich schreibe immer noch in mein Reisetagebuch und schaue mir die Nachrichten an. Man sollte das besser lassen, man kann sich nur noch aufregen, egal, wohin man schaut in Europa.
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Wir machen Halt am Ristorante Al Trono di Attila. Der Wirt ist freundlich und wir können draußen in der Sonne sitzen, mit Blick auf den Kanal und die vorbei eilenden Leute, die ihr Vaporetto erreichen wollen. Alle sind in Eile, nur Anneken und ich nicht. Wir lassen uns ein bisschen treiben, haben Zeit.
Wir entscheiden uns für eine gemischte Fischvorspeise, eine Portion für uns beide, danach jeder eine Portion Pasticcio di Pesce, im Nachhinein hätte eine Portion für uns zwei auch gereicht. Alle super lecker. Dazu hatten wir Weißwein und Wasser. Preis-Leistungsverhältnis sehr gut.
Aufbruch: | 01.11.2017 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2017 |