Easy und Rider - Europa wir kommen
Ein neues Ziel, vom Winde verweht
Ich hätte so gerne Elke und Andreas gesehen
Wir fahren los, irgendwie fehlt uns der nötige Antrieb oder auch das Ziel, Mitten im Wald halten wir und überlegen, wo soll es hin gehen. Ich würde gerne Elke und Andreas sehen. Rider ist sofort dabei und lässt den TomTom rechnen, bis es raucht. Wenn wir heute zügig voran kommen, dann sollten wir bis Dienstag in Cottbus ankommen. Zudem würde unsere Tour de France endlich beendet sein, wir würden Luxemburg durchfahren und dann quer durch Deutschland.
Es ist wieder mehr Fahrfreude zu spüren, am liebsten würde Easy sofort ein WhatsApp schreiben! Aber Rider, weise wie er ist, rät bis zum tanken zu warten. Die 200 km durch die Getreidefelder, die sich bis zum Horizont erstrecken und durch die schattigen Wälder fahren sich wie im Traum. Wenn man zu sehr träumt, macht der Radarkasten auch schon mal ein Bild von dir, Uups.
Beim Halt dann die grosse Ernüchterung. Cottbus, Regen, 18 Grad, in den folgenden Tagen weiterer Regen zu erwarten. Easy schwankt zwischen einen Wutanfall und Weinen. Wer da oben will nicht das ich meine Lieben sehe?
Rider überlässt Easy die Entscheidung, gehen oder neues Ziel? Easy wägt ab, 18 Grad wär ja nicht so schlimm, lange Unterhosen sind im Gepäck und eine warme Jacke ist auch dabei, aber Regen und dann noch anhaltend? Schweren Herzens entscheiden wir uns für einen Richtungswechsel.
Rider findet es schade das er mir Beaune nicht zeigen konnte, das haben wir jetzt leider schon hinter uns gelassen.
So fahren wir durch die Region Champagne. Wir kommen um eine Biegung und sehen so weit das Auge reicht Getreidefelder. Die Bauern arbeiten fleissig und es riecht himmlisch. Wonach eigentlich? Easy kann den Geschmack nicht definieren, zieht den Duft aber tief in ihre Lungen, herrlich. Eine weiterer Hügel wird umfahren und die Weinberge tauchen vor uns auf. Wahnsinn! Das lässt Easy für einen Moment vergessen das sie gar nicht hier sein will.
Chaumont scheint ein nettes Dorf zu sein, da werden wird übernachten.
Anfahrt ans ibis Style, ich frage Rider, soll ich da wirklich fragen? Bauchgefühl! Ausgebucht, schon wieder und es schein nur ein weiteres Hotel zu geben, da finden wir dann aber ein Zimmer, leider wieder ohne Klima.
Der nette Eindruck bei der Anfahrt stimmt nur teilweise. Das Städtchen ist wie ausgestorben, Glück das nicht auch gleich die Trottoirs raufgeklappt wurden. Wir suchen eine Bar und es hat tatsächlich eine die offen hat. Leider kifft eine Gruppe, es stinkt grässlich und Easy wechselt kurzzeitig die Gesichtsfarbe in kotzübel giftgrün, schnell weg hier.
Die Pizzeria gibt uns keinen Tisch draussen, der einzige freie ist für 4 Personen - aha. Dann eben drinnen. Da sitzen wir und warten und warten in dieser Serviceoase, wären wir wahrscheinlich heute noch am warten, total durstig und fast am verhungern. Rider langt es, wir verlassen den unfreundlichen Ort. Das einzige Problem, ausser diesem Restaurant haben wir nur einen Subway gesehen, darauf haben wir beide grad gar keine Lust. Aus Verzweiflung fragen wir im Hotel und siehe da, im Keller hat es eine Pizzeria. Vor dem Hungertot gerettet!
Die Nacht ist ein Alptraum, wir haben beide so schlecht wie nie geschlafen.
Aufbruch: | 25.06.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.07.2018 |