Easy und Rider - Europa wir kommen
Wohin den nun - verdammt noch mal?
Als wir noch jung und knusprig waren
Die Sonne weckt uns, es ist ein strahlender blauer Himmel. Einen Moment zweifelt Easy an der gestrigen Wettervorhersage, check, ist leider immer noch Regen in Cottbus.
Wir frühstücken im Hause eines Kinoliebhabers, was die viele übergrossen Filmplakaten beweisen. Gleichzeitig muss der aber auch Grosswildjäger sein. Die Wände sind mit seinen Trophäen tapeziert, vom Rotwild über Wildschein, Elch und afrikanischen Wildarten, alles vertreten. GRUSELIG.
Rider hat einen Ort im Elsass ausgesucht. Riquewihr. Da waren wir als wir noch jung und ledig waren - also ungefähr vor hundert Jahren.
Vom Champagner Richtung Wasser (Vittel) über Epinal führt unser Weg. Wieder neue Landschaften, hier sehen wir das erste mal unsere Côte de boef rumlaufen, welche wir ab und zu auf unseren Tellern wiedergefunden haben. Weidelandschaft und es hat tatsächlich Tiere!! Die weissen Rinder, die irgendwie auch gruslig aussehen werden durch geflecktes Vieh abgelöst. Windräder pumpen für die Tiere das Trinkwasser, es ist irgendwie fast wie in Kentucky, ausser das die Tiere sich hier unter Olivenbäumen in den Schatten legen können.
Apropos Vittel, für einmal haben wir nur eine kleine Notration Wasser dabei, hätten wir doch durch Vittel fahren sollen um Nachschub zu besorgen? Später mehr dazu.
Die Vogesen sind mit sanften Kurven und Hügeln durchzogen, endlich wieder etwas mehr Fahrspass. Sogar ein Col de Bonhomme ist angeschrieben und Rider kann es sich nicht nehmen lassen, wenigstens eine Col zu fahren an diesem Tag. Egal das wir über den gleichen Pass wieder zurück müssen, er hat sein Geburtstagsggeschenk endlich wieder einmal richtig in die Kurve legen können.
Wir suchen, hier muss es doch irgendwo auch eine kleine Bar geben die offen hat. Easy ist etwas flau im Magen, Zeit den Insulinspiegel durch mindestens einen Kaffee und Wasser wieder anzuheben.
Wir cruisen durch diverse Dörfer, offenes Restaurant? Fehlanzeige. Wir sind erstaunt, im Süden des Landes war an jeder Ecke ein kleiner Imbiss oder wenigstens ein heisser Kaffe zu bekommen. Nur keine Panik, unsere Fettreserven werden uns schon noch einige Tage am Leben erhalten, nur Durst, der ist schlimmer wie Heimweh!
In Saint-Marie-aux-Mines endlich etwas das offen hat. 2 Flammkuchen, reichlich Wasser für Easy und Cola für Rider und als Abschluss Kaffee.
Gestärkt, die Lebensgeister wieder erweckt steuern wir das Ziel an. Best Western sollte eine gute Wahl sein.
Liegt es an unserem „Rockeroutfit“? Selten so eine unfreundlichen Empfang gehabt. Auf die Frage ob unser Zimmer einen Balkon hat, schnippisch, sie haben ein prestige Zimmer, das hat keinen Balkon. Ja wenn nicht prestige, welches dann?? Auch einen Garagenplatz bekommen wir, jedoch scheint es, nur ungern. OK!!!
Wir lassen uns unsere Laune nicht verderben, es geht in das malerische, sehr touristischen Städtchen. Etwas nostalgisch, sich erinnern an junge Jahre und an den letzten Besuch, Gott ist das lange her, weit über 30 Jahre!
In einendem kleinen Restaurant finden wir einen Platz gleich neben dem sympatischen schwedischen Paar. Wir kommen ins Gespräch und als erstes werden wir gefragt ob wir noch sauer sind weil die Schweden uns bei der WM rausgeschmissen haben. Ach nö, die Schweden sind ja jetzt auch raus! Wir essen vorzüglich und unterhalten uns gut. Bevor die Bengsons gehen, tauschen wir unsere Daten aus, es war ein wunderschöner Abend. Wir fühlen uns so glücklich wie damals, lang ist’s her, schlendern zum Hotel, wir wissen, heute werden wir gut schlafen!
Aufbruch: | 25.06.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.07.2018 |