Easy und Rider - Europa wir kommen

Reisezeit: Juni / Juli 2018  |  von Beate Pigeon

Wenn ein Wetter App deine Route bestimmt

Wohin den bloss — gen Norden !

In der Nacht weckt mich mächtiges Rauschen — oh nein, Regen. Easy stürmt in der Schlafbekleidung (wie die wohl aussieht? Überlass ich euerer Fantasie!) auf den Balkon um die Lage abzuschätzen. Regenkombi? Nein, die Papeln vor dem Balkon wiegen sich im Wind und Rauschen dabei so laut — Entwarnung und weiter schlafen. Am Morgen hören wir leises murmeln. Die italienischen Velofahrer sind uns gleich viel sympathischer als ihre Landsleute mit Motorrädern.
Rider ist etwas ratlos. Das Wetter App droht mit Gewitter und starken Regenfällen. Der Himmel ist aber wolkenlos? In den nächsten Tagen drohen Regenfälle quer über Europa, was den Norden vom Süden trennen wird. Nur Korsika scheint vor Regen gefeit zu sein. Wir suchen schon nach einer Fähre, aber irgendwie — NEIN!
Wir werden den Korridor gen Norden suchen um trocken nach Le Puy—en—Velay zu gelangen.
Der Himmel zeigt uns alle Nuancen blau, von hellbaby Blau bis Azur und manchmal sogar Meeresblau - aber sicher keine einzige Wolke. Wir halten bei c. 35 Grad bei einer Bäckerei an und verdrücken ein Sandwich im stehen. Weiter geht es, erst über die kleine, dann über die grosse Rhone. Wir kommen ins Gebiet der berühmten Grenobler Wallnüsse. Hier reifen also die leckeren Nüsse in so einer tollen Umgebung. Rider denkt sicher, wir sehen uns wieder, spätestens in der Adventszeit in meiner Nussschüssel - mjamj.
Easy fällt auf, Frankreich hat aufgeräumt. Es sieht auf einmal alles so schön sauber und ordentlich aus, auch ohne Wahrnschilder am Strassenrand das es bei littering eine Busse gibt. Nur ab und zu scheint ein „Kind“ Unordnung zu machen und etwas liegen zu lassen.
Endlich treffen wir am Zielort ein, alles steht unter dem Zeichen des Jakobsweges. Wieder beginnt die Suche nach Public Viewing, natürlich einmal mehr weit nach dem Anpfiff. Wir bekommen grad noch so mit, Brasilien hat Mexico raus geschmissen.
Also echt, diese Franzosen, da sind sie immer noch im Rennen bei der WM, aber das Interesse ist so vernichtend gering, als wenn man einer Schnecke Stabhochsprung beibringen will. Ohne Pay-TV sieht man nur Radioreporter im Fernehen die das Spiel kommentieren . Pfff!
In einer Seitengasse finden wir dann eine kleine Beiz mit TV. Hier wird das Spiel Belgien - Japan zum gefährlichsten Spiel überhaupt. Nicht nur weil die Mannschaften wie wild kämpfen, nein ein Fussballgegner schmeisst aus dem 3. Stock Gegenstände runter, weil er sich gestört fühlt. Die Polizei wird gerufen und der Missetäter zur Rede gestellt, was nach meinem Gefühl eine Ewigkeit dauert. Ausser den Japanern, die verlieren, trägt zum Glück keiner einen Schaden davon.
Ach ja, so um 19.00 Uhr hat dein kurzer aber heftiger Regen eingesetzt, aber nach dem Spiel konnten wir schon wieder trockenen Fusses das Hotel erreichen.

Public viewing in Frankreich

Public viewing in Frankreich

Das Wurfgeschoss!

Das Wurfgeschoss!

© Beate Pigeon, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen durch Europa, wo das Wetter schön und die Kurven noch schöner sind.
Details:
Aufbruch: 25.06.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.07.2018
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Beate Pigeon berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.