11 Wochen Mittelamerika (Panama, Costa Rica, Guatemala, Mexico und Cuba)
Cuba: Las Terrazas
Tag 69: Wandertag
Da die Taxis hier in Soroa unglaublich teuer sind und sich schnell mal an einem Tag so einiges zusammenaddiert, setzte ich heute auf das Rundumprogramm für 18 Euro für einen Fahrer für den ganzen Tag. Start ist um 09:00 Uhr mit einem 60 Jahre alten Opel und seinem Fahrer Roberto ins 30 km entfernte Las Terrazas. Als ich mich in das alte Ding setzte, habe ich das Gefühl ich bin in einem alten Heizungskeller, wo Diesel gelagert wird. Aber das ist Cuba, und wer mit einem so alten Ding unterwegs ist muss eben Abstriche machen. Zum Glück fegt der Fahrtwind frische Luft herein und Ampeln vor denen man warten müsste sind auf dem Weg nicht zu erwarten, also alles gut.
Wir sprechen kurz den Tag ab und nach 28 km geht es schon einen kleinen Schotterweg hinein und die alte Kiste macht beängstigende Geräusche von der Karosserie, ich hoffe der Opel überlebt das. Nach ein paar 100 Metern bleibt er stehen und Roberto sagt, dass hier eine nette Wanderung zu zwei Ruinen losgehen würde. Ich schaue mir den Weg auf meiner Map-App an und laufe los. Nach dem ersten Kilometer kommt die erste Ruine, na ja, nichts Besonderes, eben ein überwuchertes altes Haus. Ich laufe weiter, der Weg ist ganz schön Matschig und man überquert immer mal wieder einen Bach, oder eher ein kleiner Fluss. Kurz vor Erreichen der zweiten Ruine geht ein Überweg (quasi wie eine Brücke, die aber sehr flach ist und das Wasser über die Straße läuft), ich wäge ab ob ich mit den Turnschuhen trocken rüberkomme oder ob ich sie besser ausziehen soll und ist es überhaupt die Sache wert da rüber zu gehen, die letzte Ruine war schließlich auch nichts. Ok ich trete einfach den Rückweg an und kehre um. Nach 50 Metern drehe ich doch wieder um, denn der Entdecker in mir übernimmt das Kommando. Ich entscheide mich mit Turnschuhen an und im Fersengang durchs Wasser zu gehen, schaffe super 6 Meter und dann ist da eine tiefere Stelle und schwups läuft das Wasser in die Schuhe, so ein Misst. Egal, da ich wieder zurück muss schaue ich mir erstmal die Ruine an und kümmere mich dann ums Sockenauswringen. Aber von einer Ruine ist hier überhaupt nix zu sehen … meine verflixte Neugier denke ich und Lächele nach innen. Schuhe und Socken patschnass für nix und weiter geht’s wieder zurück zum Auto. Der Weg zur “Ruina Santa Catalina“ war insgesamt 5 km und nicht wirklich etwas Besonderes, hoffe es geht besser weiter. Der Nächste SONDERO (so nennt man die Wanderwege hier) geht kurz vor “Las Terrazas“ nach links hoch zum “Mirador La Serafina“, ist nur 2 km lang und lässt sich mit einem Schlenker über den kleinen See “Lago Palmar“ schön mit dem nächsten Wanderweg “Sondero El Contento“ verbinden. Dieser gabelt sich aber und führt dann weiter zum Gipfel “Loma del Taburete“ auf 453 Metern.
Nach besagter Gabelung wird der eh schon schmale Weg, oft überwuchert und ich habe mittlerweile Zweifel ob das so eine gute Idee ist hier ganz alleine durch den Wald zu laufen. Habe die letzten 2,5 Stunden keinen Menschen mehr gesehen und hoffe so langsam, dass dieser Weg ohne Verletzung zu Ende geht, denn wenn nicht wäre ich hier ganz schön allein. Dann endlich habe ich den Gipfel erreicht und werde mit einem super Ausblick bis zum Golf von Mexiko belohnt. Der Abstieg hat es nochmal ganz schön in sich, jetzt sind es nur noch 1 km Luftlinie aber 300 Höhenmeter Gefälle, echt Steil der Abschnitt und ich setzte mich sogar einmal auf den Hintern so geht es hier nach unten. Aber auch das habe ich jetzt ohne Verletzung absolviert und laufe entspannt zum flachen und kleinen Wasserfall, was mein Zielpunkt ist und Roberto dort am Parkplatz auf mich wartet. Der komplette Weg bis ganz zum Ende am Wasserfall, ist ca. 9km lang und würde ihn vom Aufstieg einfach, aber vom Abstieg als anspruchsvoll bewerten.
Jetzt bin ich wirklich platt und bitte Roberto das wir nur noch mit dem Auto einmal schnell durch den Ort Las Terrazas fahren, aber dann direkt weiter in meine “Casas Particulares Ana Lidia“.
Bei Ana Lidia ist es im Übrigen genial, sie ist Gärtnerin im Orchidengarten in Soroa und ähnlich sieht auch ihr Garten aus, ein Traum. Dazu kommt, dass ihre zwei neu gebauten Zimmer super ausgestattet sind und dass sie eine verdammt gute Köchin ist. Denn in der Regel isst man auch in seiner CP für einen einheitlichen Preis für 9 Euro. Und bisher habe ich es noch nie geschafft aufzuessen, so wird hier aufgetischt.
Aufbruch: | 23.11.2018 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 16.02.2019 |
Costa Rica
Mexiko
Guatemala
Kuba