Höhepunkte Jordanien
Petra - (Ankunft): Besichtigung I - Siq und Al Khazan
Exkurs: Die Nabatäer
Hintergrund Die Nabatäer - ein semitischer Nomadenstamm - tauchen 312 vC zum ersten Mal nachweisbar aus dem Dunkel der Geschichte auf und werden 328 n. Chr. zum letzten Mai erwähnt. Wober sie kamen, darüber gibt es nur Spekulationen; ihr Einmarsch in die Geschichte erfolgte wie ein Paukenschlag. Der Historiker Diodorus berichtet, dass 312 v. Chr. ein griechisches Heer von 4 600 Mann gegen die Nabatäer anrückte. Es wurde aber so fürchterlich geschlagen, dass nur 60 Soldaten zurückkehrten.
Zu jener Zeit lebten die Nabatäer noch eher beduinisch, allerdings auch schon von der Kontrolle der Weihrauchstraße und der Asphaltgewinnung aus dem Toten Meer. Sie hatten Petra als ihre Hauptstadt auserkoren, nicht zuletzt, weil sie zwischen Felsschluchten fast uneinnehmbar geschützt war, durch die nicht versiegende Quelle Ain Musa inmitten wüstenhafter Landschaft über ausreichend Wasser verfügte und zudem günstig m Bezug auf die Handelswege lag. Um die Zeitenwende wurden die Nabatäer als fest siedelndes, sehr wohlhabendes Volk geschildert, das inzwischen auch Landwirtschaft betrieb. In Petra lebten zu jener Zeit etwa 2000 Menschen. (Dumont)
Khalil will um 7.30 Uhr starten, d.h. Wecken um 5.30 Uhr. Am Morgen strahlt der Himmel, aber es ist kalt. Der Eintritt beträgt 50 Dinar, d.h. 65€ für Gäste, die eine Nacht in Petra bleiben, Tagesgäste ohne Übernachtung zahlen inzwischen 90 Dinar, da sie kaum Geld in Petra lassen.
Die Kutschen verkehren zwichen Eingang und der Schatzkammer - eigentlich unentgeltlich - aber das erwartete Trinkgeld ist inzwischen ganz schön hochgeschraubt und außerdem rast man so an vielen interessanten Punkte vorbei. .
Der Damm wurde von den Nabatäern gebaut, um niedergehende Sturzfluten aus dem Wadi Musa (Moses-Bach) ins Wadi Al Mudhlim und Wadi al Mataha umzuleiten. Dafür wurde ein 88 Meter langer Tunnel gegraben. Die Nabatäer waren Meister der Hydrotechnik.. Dies ist später noch an mehreren Punkten erkennbar.
Bab Al Siq" ist arabisch und bedeutet "Tor zum Siq". Drei quadratische, aus dem Stein gemeißelte, sogenannte "Djinn" (= Geister) Blöcke sind die ersten Punkte, die uns Khalil erläutert. Danach passieren wir das Obeliskengrab, das von den Nabatäern im 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. Über dem Grab kann man vier Pyramiden (nafesh) erkennen und eine Nische mit dem Relief einer Statue, die die fünf hier Begrabenen symbolisieren. Darunter befindet sich das Triclinium, eine Banketthalle. Im gegenüberliegenden Felsen verweist eine in nabatäisch und griechisch verfasste Inschrift auf die Begräbnisstätte. Der von "Abdomanchos" verfasste Text erläutert, dass das Grab für ihn selbst und seine Familie bestimmt war. Es stammt wahrscheinlich aus der Regierungszeit von Malichus II (4O - 70 v. Chr.)
Khalil erklärt viel, aber er durchsetzt seine Ausführungen für uns etwas zu sehr mit zahlreichen Scherzen und Amouröllchen. Dadurch geht es sehr langsam vorwärts, so dass wir am Siq-Eingang schon vorweg laufen.
Diese schmale Schlucht führt die Besucher zum eigentlichen Ort Petra und ist 1216 m lang und an der engsten Stelle nur 2,19 m breit. Einst überspannte ein Triumphbogen den Eingang zum Siq. An beiden Wänden der Schlucht entlang verlaufen Wasserkanäle. Der Siq ist ein äußerst beeindruckender Zugang zu Petra und birgt viele Relikte aus der Vergangenheit der Stadt, z.B. eine gepflasterte Straße, eine Sabinos Alexandras Statue und nabatäische heilige Steine, sogenannte "baetyls".
zahlreiche Wasserrinnen leiten das Wasser durch den Siq - Wasserkunst der Nabatäer - früher waren diese Rinnen abgedeckt
beeindruckendes natürliches Farbenspiel im Sandstein - verschiedenste Schattierungen verleiten immer wieder zu neuen Fotos
Fragmente eines Kamelkarawanen-Reliefs - 100 - 50 vChr. - recht der Kameltreiber, in der Mitte die Füße eines Kamels
Schließlich ist das Ende des Siq erreicht und es öffnet sich ein größerer Platz. Hier treffen wir dann auf die erwarteten Menschenmasen, denn alle die uns inder Zwischenzeit überholt hatten, sind bereits hier.
Der Siq endet an Petras wohl bekanntestem Bauwerk, dem Schatzhaus oder AI Khazna. Die Fassade ist 43 Meter hoch und 25 m breit, sowie reich dekoriert mit korinthischen Kapitellen, Friesen und Reliefs. Gekrönt wird die Fassade durch eine riesige Urne, die einer Legende nach den Schatz eines Pharaos enthielt. Das Schatzhaus wurde vermutlich im 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut.
Bei der Khazne beginnt der äußere Siq, auch als Straße der Fassaden bekannt, mit Zinnen- und Treppenfassaden sowie Gräbern.
Eines der Zinnengräber auf der linken Seite wurde in den 70er-Jahren geöffnet, zum Vorschein kamen sechs Bestattungen; ein Wasserkanal läuft quer durch seine Fassade.
Nach etwa 300 m weitet sich die Schlucht zu einem breiten Tal, hier führen links Treppenstufen zum Hohen Opferplatz hinauf. Er wurde für wichtige religiöse Zeremonien benutzt. Die steile Steintreppe. zum Hochplateau nehmen wir jedoch nicht, weil wir nach der offiziellen Führung noch zum 'Kloster' wollen.
Die für 10 min angesetzte Pause dehnt sich bis ins Unendliche, so dass nicht nur ich sondern schließlich eine ganze Reihe schon einmal das Amphitheater anschauen. Khalil meint zwar dass wir es auf dem Rückweg sehen werden, aber lieber hab ich dich als …. (tatsächlich hätten wir es später nicht mehr anschauen können)
Es folgt, weiterhin am Westhang des Äußeren Siq. die sogenannte Theaternekropole mit zahlreichen Grabbauten bis zum Felstheater.
Das Theater liegt neben der Treppe zum Opferplatz . Es besteht aus drei Sitzreihen, die durch Gänge getrennt sind. Sieben Treppen führen zum Auditorium, das 4000 Besuchern Platz bietet. Die Rückseite der Bühne wurde von den Römern rekonstruiert. Es ist das weltweit einzige Amphitheater, das vollständig aus Felsen gehauen wurde.
Zurück zur Gruppe und Khalil erklärt uns, dass er nun einen touristisch nicht erschlossenen Weg zu den Königsgräber gehen will und wir vor den Menschenmassen flüchten können.
ein steiler Weg über unwegiges Gelände führt durch Höhlen vorbei an bunten Felsen zu immer neuen Ausblicken
Felsmalerei
Bunten, fast expressionistischen Bildern gleichen die Wände vieler Sandsteinformationen Petras, vorausgesetzt, die Formation liegt ganztägig im Schatten. Diese sogenannten Liesegang-Bänder oder -Hinge entstehen durch Ablagerungen von Mineralien aus Grundwasser, das sich den Schichtungen anpasste. Rote Farben werden durch Eisenoxyd, gelbe durch Schwefel und schwarze durch Mangan hervorgerufen. (Dumont)
Aufbruch: | März 2019 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | März 2019 |