Höhepunkte Jordanien
Gerasa - röm. Provinzstadt (II)
Vom Theater wählen wir den Weg, der oberhalb und westlich des Cardo verläuft. So haben wir einen besseren Überblick über die Anlage der Stadt.
im Bild ist deutlich zu erkennen, dass die Ost-West-Achse erheblich unter dem heutigen Geländeniveau liegt - dahinter sind die Reste des riesigen Artemis-Tempels zu sehen
der Niveau-Unterschied der Ost-West-Achse deutet u.a. an, dass noch viele Ausgrabungsarbeiten anstehen
Wegen der sehenswerten Bodenmosaike laufen wir weiter nordwestlich zur St.-Cosmas-St.-Damian-Kirche, deren Stifter Zwillingsbrüder waren. Mit den Bodenmosaiken hat sich das Stifterpaar hier neben diversen Tieren, wie Schafen und Gazellen, verewigen lassen. Man kann jedoch nur über die relativ hohe Mauer schauen, da die Gebäudereste nicht zuganglich sind- Die Kirche ist direkt an die St.-Johannes und die St.-Georg-Kirche angebaut, so dass das Ensemble allgemein als Dreifachkirche bezeichnet wird.
Vorbei am Steinsäulenwerk geht es dann zum Artemis-Tempel.
Der Artemis-Tempel selbst steht auf einem 4 m hohen, 23 m breiten und 40 m langen Podium. Von den einst 32 Tempelsäulen ragen noch elf an ihrem ursprünglichen Platz auf. Mit ihren korinthischen Kapitellen gehören sie zu den absoluten Highlights des antiken Gerasa. Die recht große Cella des Tempels war ursprünglich marmorverkleidet, an ihrem Westende erhob sich das Kultbild der Göttin auf einem erhöhten Sockel. Wahrscheinlich war dieser Bereich ausschließlich den Priestern vorbehalten, die Bürger durften sich nur auf dem Hof bis zu den Treppen aufhalten. (Dumont)
vor der Cella warten junge Männer mit dampfenden Kannen voller Kaffee sowie Wasser aus der Kühlbox auf durstige Touristen
Khalil behauptet, dass die Säulen im Wind 'wackeln' - niemand glaubt ihm, bis er den Beweis antritt und einen Löffel am Sockel einer Säule einklemmt, der sich anschließend hebt und wieder senkt.
Darauf haben auch wir den Mut unsere Finger in den Spalt zu schieben. Und tasächlich man fühlt eine Bewegung (neben dem eigenen Puls)
Nur wenige Schritte weiter nördlich können wir das Nordtheater 'von oben' betreten, das zunächst (nur) 800 Zuschauern Platz bot. Das Nordtheater entstand wahrscheinlich um 164 n.Chr. zunächst als Versammlungshalle für den Stadtrat und wurde später in ein Odeion oder Theater mit 14 Sitzreihen erweitert. Als einzigartiges Detail fand man in gewissen Sitzreihen die Namen der Patrizierfamilien der Stadt eingraviert. Im 3. Jh. wurde das Theater dann mit einem zweiten Rang auf 1600 Sitzplätze erweitert, die jedoch bei einem Erdbeben im 6. Jhdt. einstürzte. .
Bald erreicht man die nördliche Kreuzung mit dem Nord-Tetrapylon, der wesentlich weniger erkennbar ist als der Süd-Tetrapylon. Unterhalb des Cardo liegen die Westbäder (die ehemaligen, heute stark heruntergekommenen Ostbäder liegen auf der anderen Seite des Wadis, in der modernen Stadt,
Aufbruch: | März 2019 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | März 2019 |