Im Westen der U.S.A.
Grand Canyon Nationalpark
Und jetzt ging es zu einem der Höhepunkte im Westen der U.S.A. - dem Grand Canyon Nationalpark.
Dieser Park ist eines der grössten Naturwunder der Erde, seit 1979 Uneso Weltkulturerbe. Der Colorado River hat in Millionen von Jahren hier eine atemberaubende bis 1,6 km tiefe und insgesamt 446 km lange Schlucht geschaffen.
Wir fuhren vom Monument Valley quasi zurück nach Westen, um zum Grand Canyon Nationalpark zu kommen.
Bei Desert View kamen wir in den Park und fuhren direkt weiter zum Grand Canyon Village. Hier gibt es einige Unterkünfte, die man aber unbedingt weit im voraus buchen sollte. Das Village liegt am South Rim auf einer Höhe von 2133 m. Wegen der spektakulären Ausblicke ist der South Rim eine der meist besuchten Gebiete nicht nur der USA sondern weltweit...
Das Hopi House ist ein grosses mehrstöckiges Gebäude aus Steinmauerwerk, welches 1905 gebaut wurde nach dem Vorbild der 10.000 Jahre alten Pueblo-Wohnungen Das Hopi-Haus ist rechteckig angelegt, und die Dächer sind auf verschiedenen Ebenen abgestuft. Die Sandsteinwände sind rötlich gefärbt und die winzigen Fenster lassen nur wenig Licht in das Haus, verhindern damit aber das Eindringen der heissen Wüstensonne.
Vom Grand Canyon Village bis zum Hermit's Rest gibt es eine Panormastrasse, die von einem gratis Shuttlebus befahren wird. Es gibt einige Stopps an besonders schönen Aussichtspunkten.
Diese Strasse ist ca. 16 km lang, und wir fuhren sie mit dem Bus sozusagen bis zur Endstation Hermit's Rest.
Den Rückweg wollten wir laufen, um genügend Zeit für die schönen Aussichtspunkte zu haben. Teilweise liefen wir auf der Strasse, teilweise konnte man auch einen Weg benutzen, der etwas näher am Rim ist.
Wir liessen uns viel Zeit, und wir hatten ein Picknick mitgenommen.
Es war herrliches Wetter und man kam aus dem Staunen über die einmalige Landschaft des Canyons nicht heraus. Bei jedem Aussichtspunkt boten sich neue Ausblicke, die man sicherlich sein Leben lang in Erinnerung haben wird.
Und natürlich hatten wir uns vorgenommen, entweder auf dem Bright Angel Trail oder dem South Kaibab Trail so weit runter zu laufen wie es uns möglich sein würde...
Diesmal wurde es der Bright Angel Trail - beim nächsten Aufenthalt in ein paar Jahren dann der Kaibab Trail.
Der Bright Angel Trail beginnt beim Grand Canyon Village und ist bis zum Colorado River 15 km lang mit einem Höhenunterschied von 933 m. Der Trail ist ziemlich gut ausgebaut, und an verschiedenen Stellen ist Trinkwasser vorhanden, das erste Mal nach ca. 2,5 km beim "1.5 Meilen Resthouse".
Der Trail wird immer schmaler bis zum "nächsten Trinkwasser" - dem "3 Meilen Resthouse". Hier sahen wir dann einige erschöpfte Wanderer, die nachdem sie sich mit Wasser versorgt hatten, sich bereits hier auf den bereits langen Rückweg machten.
Nach etwas mehr als 7 Kilometern kamen wir an ein grosses Kakteenfeld und der Indian Garden lag - wie eine Oase - vor uns. Es gab viel Schatten zum Picknicken und vor allem auch wiederum Trinkwasser.
Von hier aus wandert nur weiter hinunter bis zum Colorado River, wer vorher ein Permit eingeholt hat - entweder zum Zelten oder für einen der raren und begehrten Plätze in der Phantom-Ranch, was man schon monatelang vorher machen sollte.
Natürlich wollten wir wenigstens einen Blick auf den Colorado River werfen, und nach einer ausgiebigen Rast entschlossen wir uns, den nochmals 3 km langen schmalen aber ebenen Weg bis zum Plateau Point zu laufen. Auf diesem Weg gibt es absolut keinen Schatten, und man läuft fast schon automatisiert. Aber es hat sich wirklich gelohnt, denn die Aussicht war einfach nur einmalig.
Dafür verdrängt man dann auch gerne, dass man auf diesem Weg ständig die Geräusche der dort lebenden Klapperschlangen hören kann...
Auf dem Rückweg machten wir beim Indian Garden nochmals eine längere Pause bevor wir uns an den langen Aufstieg machten.
Wenn man auf einen Berg hinaufläuft, sollte man ja nie nach oben schauen, sondern einfach Schritt für Schritt weiterlaufen. Dies ist besonders wichtig bei diesem Trail am Grand Canyon. Denn wenn man sehen kann, wie weit man noch nach oben muss, obwohl man schon ziemlich kaputt ist, könnte einen der Mut verlassen, überhaupt noch weiter zu laufen.
Als wir nach 9 Stunden wieder auf dem Rim waren, waren wir zwar sehr erschöpft aber auch irgendwie stolz, das geschafft zu haben.
Man darf einfach nicht vergessen, dass die Landschaft am Canyon eigentlich eher feindselig ist. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Rettungsaktionen,, und die gehen nicht immer gut aus. Denn es verunglücken immer wieder Leute tödlich (Wassermangel, Sturz oder Hitzschlag z.B), oftmals weil sie sich nicht an die "Regeln" halten - passende Kleidung und genügend Wasser. Die Trails sind kein Spaziergang, wo man mit Flip-Flops und leichtem Shirt mal eben so ein bisschen laufen kann.
Aufbruch: | 01.06.1991 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.06.1991 |