Im Westen der U.S.A.
San Diego
Von Scottsdale bis San Diego sind es fast 600 km, und das wurde eine lange Fahrt, weil die Landschaft - gerade anfangs - doch sehr eintönig war. Vielleicht auch der Grund, warum man auf diesem Freeway ein paar Meilen schneller fahren darf...
Man ist schon froh, wenn man ausser dem Asphaltband vor sich gelegentlich mal ein paar Kakteen sieht oder im Hintergrund eine Hügelkette.
Die Saguaro-Kakteen, die bis 20 m hoch werden können, sehen allerdings eindrucksvoll aus. Eine Abwechslung gab es auch durch hohe Sanddünen und Steinberge...
Kurz hinter Yuma verliessen wir den Bundesstaat Arizona und kamen wieder nach Kalifornien zurück. Es war uns einfach zu heiss, das klimatisierte Auto zu verlassen, um uns Yuma noch näher anzuschauen. Es gab also kein Picknick, sondern das Sandwich wurde im Auto gegesssen mit viel Wasser dazu.
Je näher wir nach San Diego kamen, je abwechslungsreicher und grüner wurde die Landschaft.
Wir waren dann froh, endlich in San Diego anzukommen. San Diego ist die zweitgrösste und älteste Stadt von Kalifornien mit ca. 13 Mio. Einwohnern.
Die Stadt liegt am Rand einer grossen Bucht und hat ganzjährig ein angenehmes Klima. An der langen Küstenlinie befinden sich schöne Strände und kleine Buchten. Die südliche Stadtgrenze ist gleichzeitig die Grenze zu Mexiko.
Trotz der modernen Wolkenkratzer mit Hotels, Verwaltungsgebäuden und Einkaufszentren in Downtown, merkt man überall auch einen gewissen mexikanischen Einfluss.
Eines der bekanntesten Shopping Center ist Horton Plaza mit einer etwas ungewöhnlichen Architektur.
Wir hatten uns das Hotel Ramada in Old Town ausgesucht. Wir waren dann schon etwas überrascht, dass es quasi direkt am Highway liegt. Aber man gab uns ein Zimmer zum Innenhof, und so konnten wir dann doch gut schlafen.
Am nächsten Morgen sprach uns ein Amerikaner an, der mitgekriegt hatte, dass wir ein ruhiges Zimmer gewünscht hatten. Er selbst schlafe am liebsten auf der Seite, wo die Autos vom Highway vorbeirauschen.... na, ja, "Geschmäcker sind verschieden"...
Old Town ist beliebt bei den Touristen mit seinen restaurierten historischen Bauten aus der Kolonialzeit. Hier gibt es auch zahlreiche Restaurants und Souvenirgeschäfte.
1769 wurde an dieser Stelle eine Mission von Padres gegründet, und es gibt noch einige sehenswerte historische Häuser, wie z.B ein Adobe-Wohnhaus von 1829.
San Diego hat einen natürlichen Hafen, der während des 2. Weltkriegs von der US-Navy zum wichtigsten Stützpunkt für die Seestreitkräfte ausgebaut wurde. In San Diego sind auch jetzt noch viele Kriegsschiffe der US-Marine.
Hier befindet sich auch der grösste Wasserflughafen des pazifischen Ozeans.
Der Dreimaster "Star of India" aus dem Jahre 1863 ist ein in England gebautes Segelschiff, das die Erde mehrmals umsegelte. Es verkehrte zwischen England und Neuseeland als Passagier- und Frachtschiff.
Zur beliebten Coronado-Halbinsel mit dem grossen und breiten Strand kommt man über die bekannte "Coronado Bridge". Dieser Badeort mit Ferienhotels liegt gegenüber dowtown und lädt ein zum Schwimmen, Bootfahren und Angeln.
Ein kleines Manko sind die nervigen Übungsflüge der amerikanischen Navy..
.Das elegante Luxushotel "Coronado" besteht bereits seit 1888. Das Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet und gilt als historisch.
Viele amerikanische Präsidenten, Filmschauspieler und Prominente waren Gäste in diesem Hotel. Auch zahlreiche Filme wurden hier gedreht, z.b. "Some like it hot" mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis.
Von San Diego aus kann man gut die mexikanische Grenzstadt Tijuana besuchen. Diese Stadt mit günstigen Einkaufsmöglichkeiten und einem wilden Nachtleben liegt 16 km südlich von San Diego.
Für eine Fahrt mit dem Mietwagen braucht man das Einverständnis der Mietwagenfirma, aber man kann kurz vor der Grenze auf einer der grossen Parkplätze fahren, dann zu Fuss durch den Zoll laufen und entweder weiter zu Fuss in die Innenstadt oder mit einem Bus.
Auf diese Weise kamen wir das erste Mal nach Mexiko. Als wir dann später mehrmals nach Mexiko reisten, merkten wir natürlich, dass diese Stadt mit dem ursprünglichen Mexiko, wie wir es lieben, wenig zu tun hat...
Mit den zahlreichen Restaurants und Bars mit günstigem Essen und vor allem Alkohol ist es Tummelplatz für vergnügungsüchtige Amerikaner,
Wir schauten uns etwas um, kauften eine Flasche Tequila und einen schönen Keramikteller - wir wussten ja damals nicht, ob wir nochmals nach Mexiko kommen würden...
Auf dem Weg zur Grenze kamen wir an Indiofrauen vorbei, die ihre handgefertigte Ware anboten, und wir kauften ihnen etwas ab.
Über die Grenze ging es problemlos, und wir hatten auch kein Problem, unser Mietauto wieder zu finden. Da gibt es anscheinend andere Geschichten...
In San Diego suchten wir noch den Balboa Park auf. Dieser Park auf einer Fläche von fast 5 qkm ist der kulturelle Mittelpunkt von San Diego mit 15 Museen, 9 Theatern, dem weltberühmten San Diego Zoo, tropischen Landschaften und im spanischen Barock errichteten Gebäuden, Gärten mit Rosen, Palmen und Kakteen.
Im Botanical Building gibt es mehr als 500 Arten tropischer und subtropischer Pflanzen. Der Teich vor dem Gebäude mit Seelilien und Goldfischen diente den Patienten des US-Flottenhospitals im 2. Weltkrieg als Schwimmbad...
Es gibt zahlreiche Museen im Bilbao-Park, sozusagen für jeden etwas:
- Natural History Museum - Flora, Fauna und Mineralien der Region San Diego
- San Diego History Museum - Gründung und Entwicklung von San Diego
- Photographics Art Museum in der "Casa Balbao" - Werke bekannter
amerikanischer Fotografen
- Hall of Champions - Sportlegenden aus dem Raum San Diego
- Modell Railrod - Modelleisenbahnen
- Aerospace Museum - Flugzeuge aus der Frühzeit der Luftfahrt bis zu NASA-
Flugzeugen
- Museum of Man - Geschichte ursprünglicher Kulturen Südwesten USA
- Timken Museum - amerikanische und europäische Maler 18. und 19. Jahrhundert
Den San Diego Zoo, einer der grössten und schönsten der Welt werden wir beim nächsten Mal aufsuchen.
La Jolla - 22 km nördlich von Downtown San Diego - erstreckt sich entlang eines 11 km langen Küstenstreifens. Der Ort befindet sich an den Hängen des Mont Soledad und liegt oberhalb der schönen La Jolla Bucht.
La Jolla ist vor allem ein Ort für betuchte Leute, die sich hier in gepflegten Wohnvierteln sehr schöne Häuser im spanisch-mexikanischen Stil gebaut haben, umgeben von blühenden Büschen, hohen Palmen und mit Blick auf den Pazifik.
Die Hauptstrasse heisst Prospect Street mit Kunstgalerien, Schmuckläden, Modeboutiquen und eleganten Restaurans, es ist der "Rodeo Drive von San Diego". An den Strassen parken vor allem hochklassige Autos.
Oberhalb der Bucht von La Jolla mit den Küstenklippen befindet sich ein Uferpark, wo man herrlich flanieren kann.
Hier wechseln sich am Wasser Höhlen und idyllische Badebuchten ab. Der herrliche Sandstrand lädt ein zum Sonnen. Ausser baden und surfen kann man auch wandern, radfahren oder Golf spielen.
Im klaren Wasser lässt es sich gut schnorcheln und tauchen.
Aufbruch: | 01.06.1991 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.06.1991 |