Der Peleponnes
Mykene und Epidaurus
Selbstverständlich besuchten wir von Nauplia aus Mykene - Heimat des mythischen Königs Agamemnon, der die vereinten griechischen Heerscharen der Legende nach gen Troja geführt haben soll.
Wer kennt nicht sie nicht aus dem Geschichtsunterricht- die griechische Tragödie "par excellence"?
Kurz gefasst: Agamnon beseitigte den Gatten von Klytämenstra, um diese zu ehelichen. Bevor er nach Troja aufbrach, wollte er die gemeinsame Tochter Iphigenie opfern. Als der König nach 10 Jahren nach Mykene zurückkehrt, bringt er die gefangene Seherin Kassandra mit. Königin Klytemnestra hat mittlerweile mit Aiggishos einen Geliebten, und Agamemnon wird von den beiden getötet. Nun aber mischten sich die Götter ein und verlangten vom Sohn Orestes, dass er den Vater räche. Nachdem nun die Mutter ermordet wurde, können die Götter dies aber auch nicht verzeihen. Die Rachegöttinennen - Erinnyen - sorgen dafür, dass Oreste im ganzen Land herumirrt und schliesslich wahnsinnig wird.
Dies ist eine Geschichte, ob sie sich wirklich so abgespielt hat? Es gibt nämlich noch eine andere Varianten...
Eine Besiedlung von Mykene ist schon in der Jungsteinzeit nachgewiesen, der Höhepunkt war aber in der sog. mykenischen Zeit im 13. und 14. Jh.v.Ch.. Die mykenische Kultur war die erste grosse Zivilisation auf dem griechischen Festland. Mykene ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten in Griechenland und ein Unesco Weltkulturerbe.
Nach der antiken griechischen Mythologie wurde Mykene von Perseus gegründet, Sohn von Zeus und Danae.
Der Niedergang erfolgte ab 1200 v.Chr. einerseits durch Kriege aber auch durch Naturkatastrophen.
Die Ruinen von Mykene liegen am Rand der Hochebene von Argos, hier herrschten einst mächtige Könige, und es gab Frauen wie Elektra..Sie war die Tochter von Agamemnon und Klytemnestra und Schwester von Iphigenia, Orestes und Chrysothemis. Sie half ihrem Bruder Orestes die Blutrache an ihrer Mutter und an ihrem Stiefvater zu planen und zu vollziehen.
Gut erhalten sind bis heute die zyklopischen Ringmauern und das darin integrierte berühmte Löwentor - mit einem Relief von zwei Löwen, welches sich über dem Eingang befindet. Das Tor ist symmetrisch angelegt und ein gut erhaltenes Beispiel für monumentale Skulpturen. Vom mykenischen Palast auf dem höchsten Punkt sind nur noch ein paar Überreste vorhanden, da er bei einem Brand schwer zerstört wurde.
Es wurden unzählige Schacht- und Kuppelgräber gefunden, wahrscheinlich die Gräber von Fürsten und Königen, da sie wertvolle Grabbeigaben enthielten.
Die Grabanlage ist eine wichtige Sehenswürdigkeit wegen der mykenischen Grabarchitektur und der Bestattungsriten. Insgesamt gibt es 26 Gräber aus der Zeit von ca. 1650 bis 1550 v.Ch.
Im Archäologischen Museum kann man sich informieren über das Leben und die Aktivitäten der Mykener sowie ihre Bestattungsriten.
Der bekannte und umstrittene Archäologe und Trojaforscher Heinz Schliemann war auch für den Grossteil der Ausgrabungen in Mykene verantwortlich. Er fand hier in den Königsgräbern Kunstwerke aus purem Gold. Allerdings stellte sich später heraus, dass die vergoldete Maske, die Schliemann dort entdeckte, nicht diejenige von Agamemnon war sondern sie war fast 3 Jahrhunderte älter.
Ein Teil der Fundstücke sind im Archäologischen Museum in Athen zu sehen.
Epidaurus
Epidaurus ist eine Kultstätte für den Heilgott Asklepios und seit 1988 Unesco Weltulturerbe. Die Ruinen liegen in einem Wald aus Pinien und Zypressen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die umliegende Berglandschaft.
Das imposanteste Bauwerk ist das grosse gut erhaltene antike Theater, welches um 340 bis 33 v.Chr. gebaut und bis ins 3. Jahrhundert n.Chr. genutzt wurde.
In den Sommermonaten finden hier Aufführungen von antiken Tragödien und Komödien statt. Hier sind schon weltbekannte griechische und ausländische Schauspieler aufgetreten. 1960 z.B. die legendäre Maria Callas in der Oper "Norma" von Bellini.
Aber bekannt wurde Epidaurus bereits in der Antike durch das Asklepieion - eine Stätte für den Götterarzt der Antike und das wichtigste Heilzentrum in der griechischen und römischen Welt. Der Gott Asklepios wurde hier seit dem 6. Jahrhundert verehrt. Das Theater sollte den Patienten neben therapeuthischen Behandlungen Unterhaltung bieten.
Aufbruch: | 28.05.1993 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.06.1993 |