Einmal rings um Afrika

Reisezeit: November 2019 - April 2020  |  von Anja & Wolfgang

The Gambia: Teil 1 von 27.12. bis 30.12.2019 630 km

Ziel: Von Karang entlang der Nord Route Richtung Osten zu den Steinkreisen bei Wassu, mit der Fähre über den Gambia River nach Georgetown und auf der Süd Route Richtung Westen ans Meer bei Serekunda, schliesslich über Sanyang nach Jiboro, dem Grenzort zu Senegal.

Wetter: Tagsüber sonnig, < 35º, Nachts angenehm, <20º.

Der Grenzübertritt bei Karang eigentlich problemlos, CdP gestempelt und 30 Tage Visum wurde kostenlos in den Pass gestempelt – und dann kamen die Drogenfahnder, die sich speziell bei Ausländern auf der Suche nach Medikamenten ohne Rezept machen, um dann ggf. irgendwelche Strafgebühren verlangen zu können.
Da ich aber selbst für mein Aspirin einen ärztlichen Nachweis hatte, ging das ganze relativ schnell und reibungslos über die Bühne, nach 30 Minuten waren wir wieder mobil und fuhren quer über Land auf recht ordentlichen Strassen entlang der Nordgrenze Richtung Osten.
Irgendwie scheint man sich hier über Touristen zu freuen, selbst Erwachsene grüßen, winken vom Strassenrand, mal eine Gruppe Frauen,

mal eine Gruppe Männer.

Die Polizeiposten in früheren Berichten noch als sehr korrupt verschrien, wollen entweder nur Plaudern, nach Geschenken wie Kugelschreiber fragen –wir haben in unserem kleinen Auto doch sowas gar nicht dabei – oder winken uns gleich durch. Vorbei an unzähligen solcher Wohnhäuser, meist gemauert mit Strohdach,

erreichen wir Wassu, dessen Steinkreise seit 2006 unter UNESCO Schutz stehen(E=GMD 100pP),

in deren Mittelpunkt königliche Grablegen gefunden wurden

und die geschichtlich in die gleiche Zeit wie die Kreise von Stonehedge (England) oder die Hinkelsteine bei Carnac (Frankreich) datiert werden. Unser Museumsführer scheint ein Herz für Overlander zu haben,

erlaubt er uns doch im Innern der Anlage gegen ein kleines Trinkgeld für den Wächter (GMD 100) zu übernachten.
Wir erreichen die Fähre über den Gambia River bei Georgetown und fühlen uns wie mitten in Obelixanien, wird uns doch erklärt, dass wir als ausländisches Auto in ausländischer Währung wie FCA bezahlen müssen, einheimische GMD werden von uns nicht angenommen. Wir sind schon wieder rückwärts runter vom Boot, als ein Einheimischer mitbekommt, was hier gespielt wird, uns ein paar seiner FCA die er zufällig noch dabei hat zum Standardkurs gegen GMD wechselt und wir so wieder zurück auf die Fähre dürfen – (Ferry 2700 FCA p. Auto, 200 FCA pP).

Drüben am anderen Flussufer das Sklavenhaus-Museum,

während wir noch überlegen, ob es wirklich Sinn macht, diese Kellerräume hier zu besichtigen, in denen die Sklaven einst vor ihrer Deportation ‚zwischengelagert‘ wurden - letztendlich entscheiden wir uns dagegen - wird die Fähre schon wieder beladen,

wir brechen auf um The Gambia nun auf der Süd Route zu erkunden. Hier in Gambia gibt es im Wesentlichen zwei Strassen in W-O Richtung zwischen dem Meer und der Ost-Grenze. Die Nord Route, nördlich des Gambia River die wir gestern befahren haben und die Süd Route, südlich des Flusses, die wir heute benutzen wollen. Gelegentlich durchfahren wir lokale Märkte,

sehen auch mal eine Gruppe Affen beim Frühsport,

aber die meiste Zeit verbringen wir mit abbremsen, plaudern und beschleunigen, denn in fast jeder der Ortschaften die wir durchqueren befindet sich mindestens ein Kontrollposten, gelegentlich können es aber auch innerhalb eines km bis zu drei verschiedene Posten sein, die dann zu Polizei, Militär, Zoll oder gar Immigration gehören. Wir wurden immer höflich und zuvorkommend kontrolliert, meistens hatten wir den Eindruck, die wollten mit uns nur Plaudern, Standard Fragen waren nach Woher? Wohin?, nur sehr, sehr selten wurde mal nach einem Kugelschreiber gefragt, aber mit dem Hinweis auf unser kleines Auto war dieses Thema sehr schnell abgetan. Endlich am späten Nachmittag erreichen wir Serekunda / Banjul, wollen eigentlich unseren Bargeldbestand aufstocken, aber die ATM Maschinen aller Banken die wir heute aufsuchen scheinen am selben Netz zu hängen – und das ist gerade mal abgestürzt. Wir schaffen es wieder einmal den zentralen Markt zu finden und zu durchqueren, gehen im Strandbereich in einen Supermarkt der von Chinesen betrieben ist und stocken dort unserer Vorräte auf bevor wir drunten am Strand die King Beach Bar finden,

deren Besitzer uns Overlander gerne bei sich übernachten lässt. Ein schönes kühles Bier, Fish & Chips zum Abendessen, ein Traumsonnenuntergang.

Der Strand lädt zum verweilen ein,

ein Ruhetag hat noch niemand geschadet,

eigentlich könnte man es hier noch ein paar Tage lang aushalten,

aber Sylvester steht vor der Tür und das wollten wir eigentlich noch etwas weiter südlich feiern. Auf unserem weiteren Weg Richtung Grenze die üblichen plaudersüchtigen Kontrollposten, diese relativ grosse Moschee im Nirgendwo,

noch eine kurze Strandbesichtigung bei Sanyang

und dann stehen wir an der Grenze bei Kartong. Die uns in der Kings Bar versprochene Fähre gibt es hier auch – aber leider nur für Passagiere, wir werden zurück nach Gunjur geschickt um von dort zum Grenzübergang bei Darsilami zu fahren. Hier wird zwar von der Polizei unser Pass ausgestempelt, aber der Zöllner hat keinen Stempel um unser CdP abzuschliessen.
Gambische Problemlösung: Einer der Zöllner begleitet uns auf seinem Motorrad erst mal 6km über Feldwege zum nächsten Posten bei Dimbay und nachdem der auch keinen Stempel hat, nochmals gute 10km bis zum Hauptgrenzübergang bei Jiboro. Mit unserem Begleiter geht hier alles in Windeseile, das CdP wird ausgestempelt, Hände geschüttelt und schon sind wir in Senegal.

© Anja & Wolfgang, 2019
Du bist hier : Startseite Afrika Gambia Teil 1 von 27.12. bis 30.12.2019 630 km
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollen diesmal Afrika, umrunden, - entlang der Westküste Richtung Süden bis Kap der Guten Hoffnung und dann wieder zurück entlang der Ostküste bis nach Egypten. So der Plan, wir können nur hoffen, dass Politik und Seuchen wie Ebola uns keine allzu grosse Steine in den Weg legen. Na. dann schau mer mal
Details:
Aufbruch: 23.11.2019
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: April 2020
Reiseziele: Deutschland
Italien
Marokko
Mauretanien
Senegal
Gambia
Guinea-Bissau
Guinea
Sierra Leone
Liberia
Côte d'Ivoire
Ghana
Togo
Benin
Nigeria
Kamerun
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.