Einmal rings um Afrika
Senegal: Teil 1 – von 22.12. bis 27.12.2019 730 km
Ziel: Von Diama über St. Louis nach Dakar, zu Weihnachten in Saly, dann über die Insel Fadiouth zur Fähre bei Foundiougne und schliesslich über Toubacouta an die Grenze zu The Gambia in Karang.
Wetter: Tagsüber sonnig, < 35º, Nachts angenehm, <20º.
Wir sind in Senegal angekommen, fahren über den Staudamm und werden gleich mal vom Dammwächter gegen Quittung um FCA 4000 (=EUR 6) Brückenzoll erleichtert, dabei ist das noch der Niedrigwasser / Wintertarif, im Sommer, bei Hochwasser werden hier gleich mal FCA 10.000 fällig. Da Visa wird hier umsonst eingestempelt, aber dafür darf der Zöllner hier ein CdP nicht bearbeiten, er kann uns nur ein LP (Laissez Passer) gegen Quittung für FCA 5.000 ausstellen, das gerade mal 48Std. lang gültig ist. In der Zwischenzeit müssen wir Dakar erreichen um dort auf dem Zollamt unser CdP abstempeln lassen. Wir wollen schon losfahren, da kommt auch noch der Dorfbüttel um die Ecke um von uns FCA 300 ‚Gemeindegrundbefahrungsgebühr‘ einzufordern. Tja, so holt sich halt sein Scheibchen vom Touristenkuchen.
Wir sind in St. Louis angekommen, fahren über die von Eiffel konstruierte Pont Faidherbe,
diese Brücke sollte eigentlich irgendwo die Donau überqueren, wurde letztendlich aber dann 1897 doch hierher geschafft. In der Altstadt finden wir heute am Sonntag neben einem offenen Bier!!!!laden auch noch ein offenes AXA Versicherungsbüro, wo wir gleich mal unsere Autoversicherung für die nächsten 6 Monate abschliessen können (FCA 69.000 für braune and pinkfarbene Versicherungskarte => gültig in den meisten Staaten hier in West Afrika). Eigentlich wollte der Eigentümer heute nur ein bisschen aufräumen, aber den Deal ließ er sich dann doch nicht entgehen,…
Wir fahren noch raus an den Strand von St. Louis
und zum Fischer-Hafen
bevor wir dann Richtung Süden weiterfahren. Wir kommen an dieser grossen Moschee vorbei,
sehen hunderte von Pelikanen im flachen Wasser liegen
und erreichen so unser Tagesziel, den CP Zebra Bar,
ein Warmduscher Paradies, Overlander Treffpunkt, Ziel und Wendepunkt vieler Reisender nach Senegal.
Eigentlich wollten wir hier die Weihnachtsfeiertage verbringen, aber wegen der kurzen Laufzeit des LP müssen wir morgen schon weiter nach Dakar, na dann schau mer mal, wie es da drunten aussieht.
Gegen Mittag verlassen wir die Zebra Bar, schauen noch kurz diesen Vögeln beim Fischen zu
und fahren dann Richtung Süden, Richtung Dakar. Unterwegs ein Einkaufsstopp bei Auchan, dieser französischen Supermarktkette, die hier auch recht zahlreich vertreten ist, gefolgt von einer langen Taxibesichtigungsrunde,
die mit einer weiteren Marktdurchquerung endet.
Über Sandpisten und Müllhalden führt uns unser Navi bei Dunkelheit schliesslich zum Hotel Lac Rose, wo wir im Innenhof campieren dürfen (FCA 5.000) und dazu noch in einem der leer stehenden Zimmer Toilette und Dusche benutzen dürfen. Senegalesische Gastfreundschaft, daran kann man sich echt gewöhnen.
Wir fahren erst mal zum nahegelegenen Lac Rose,
wieder einmal so ein flacher See in dem sich Rotalgen wohlfühlen, das Wasser strahlend pink erscheint, bevor wir uns auf den Weg nach -
und durch Dakar machen.
Halt wieder mal Stadt und Marktverkehr vom allerfeinsten,
aber auch wir erreichen irgendwann das Gebiet um den Bahnhof, den Hafen, das Zollgebäude und da wir uns auch noch freiwillig als Boten - Laufburschen einspannen lassen – das CdP muss nach der Vorprüfung im 2. Stock zur Chefbegutachtung ins EG und weiter zur Abstemplung in den 1. Stock (alles schön korrekt mit Laufzettel, Gegenzeichnung,…) haben wir nach knapp 25 min. unser CdP ordnungsgemäß und vor allem kostenlos abgestempelt wieder in den Händen – andere haben hier auch schon fast 3 Stunden rumgesessen bevor ihr CdP seine Rundreise beendet hatte. Wir können es nicht lassen, fahren nun nochmals quer durch die Stadt zur Sea Plaza, einem modernen Einkaufszentrum, schon fast eine kleine Shopping-Mall, bevor wir dann die Stadt auf der kostenpflichtigen Autobahn Richtung Süden verlassen. So kommen wir auch noch an der Dakar Arena vorbei,
passieren die Abfahrt zum Flughafen und erreichen das Autobahnende bei Mbour. Preislich scheinen sich die hier mit umgerechnet etwa 10 €-ct / km sich den französischen Autobahnen anzupassen, aber für uns hat sich das auf jeden Fall gelohnt, denn nochmals durch das Stadtgewühl, darauf hatten wir heute echt keine Lust mehr. Wir erreichen Saly und lassen uns für die Weihnachtsfeiertage auf dem Strand- CP Ferme de Saly nieder.
Im Restaurant sind die Vorbereitungen für ein festliches Weihnachtsabendessen bereits in vollem Gange,
das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, wir haben zwar 2 T-Bones im Kühlschrank, aber die schmecken morgen sicher noch genauso gut.
Das Abendessen hielt was es versprach, das Herzstück, der Truthahn absolut saftig, zart lecker,
dazu wurden u.a. mit Ziegenkäse gefüllte, gebackene Paprikaschoten serviert, das muss ich unbedingt auch mal nachmachen, und zum Nachtisch dann noch einen dieser ach so reichhaltigen, noch leicht flüssigen Schokokuchen, im Vanillesossenspiegel. Das war definitiv eines unser besten Weihnachtsessen ‚in der Fremde‘.
Mit dem Betreten von Senegal ist auch die ‚grosse Trockenheit‘ Mauretaniens beendet, wir haben so die Chance Euch noch kurz unseren ‚Internationalen Adventskranz‘ vorzustellen und können damit zugleich die Frage nach dem ‚Trinken mit Tieren‘ in der Zebra Bar beantworten
neben Bär und Gazelle trifft man hier auch Sorten aus Spanien, Portugel, Dänemark und Chile, nur unser geliebtes ‚König Ludwig‘ scheint seinen Weg hierher noch nicht gefunden zu haben. Wir machen einen langen Verdauungsspaziergang den Strand auf und ab,
lassen die zahlreichen Strand Bars aber links liegen,
und schauen dafür lieber nochmals kurz auf dem den CP angeschossenen ‚Bauernhof vorbei, sagen zum Bruder des Truthahns von gestern Abend kurz Hallo
und ziehen uns dann auf die Strandliegen zurück.
Am nächsten Morgen schickt uns unser Navi gleich mal wieder über den ca. 2km langen Markt von Saly, bevor wir auf relativ guten Strassen weiter Richtung Süden fahren. In Nianing am Wegesrand entdecken wir diese futuristische Kirche,
irgendwie eine gelungenen Kombination zwischen ‚dem Boot‘ von Courboussier und dem Sidney Opera House, Der Kirchturm ist frei zugänglich, der Blick von droben überwältigend,
der Innenraum ausgewogen,
nur die an den Rand gequetschte Krippe hat noch Verbesserungsbedarf.
Wir erreichen die Insel Fadiouth (E=FCA 5.000/2 Pers.), irgendwann aus Muschelschalen aufgefüllt, Heimat von Christen und Muslim die hier in friedlicher Eintracht leben. Schweine laufen frei herum,
Souvenir Shops werden gemeinsam betrieben,
die christliche Kirche ist gerade mal 100m von der Moschee entfernt
und auch der auf einer ebenfalls aus Muschelschalen bestehenden Nachbarinsel liegende Friedhof wird gemeinsam belegt.
Am Wasserhaus füllen Frauen ihre 20l fassenden Schüsseln auf um diese dann auf dem Kopf nach Hause zu tragen.
Durchs Hinterland, das uns stark an die Camargue erinnert geht es weiter zur Fähre von Foundiougne (FCA 1500/auto, FCA 100 pP).
Da nur Platz für max. 12 Fahrzeuge pro Überfahrt ist, wir aber Nr. 16 in der Warteschlange sind, müssen wir ca. 1 ½ Stunden auf die Rückkehr des Bootes warten.
Das wird in 1-2 Jahren alles besser sein, denn wie man im Hintergrund sieht wird am Bau einer mächtigen Brücke bereits fleissig gearbeitet. Endlich sind auch wir auf dem Boot,
haben in ½ Stunde den 5km breiten Fluss überquert,
geniessen die herrliche Landschaft hier im Delta.
Unser CP heute in Fadidi Campement bei Sokone (FCA 5.000/Nacht).
An nächsten Morgen bezahlen wir erst mal FCA 10.000 Stellplatzgebühr, den Betrag, den die wir gestern Abend verstanden zu haben glauben, sitzen im Auto und programmieren unser GPS und da kommt der Chef der Anlage vorbei, meint Camping im eigenen Auto kostet hier nur FCA 5.000 und gibt uns FCA 5.000 zurück, Senegal Gastfreundschaft die nächste,…Wir fahren weiter bis nach Toubacouta,
ein kleiner Ort mit netten Hotels
am Mangroven bewachsenen Delta des Flusses gelegen,
Fischer bieten hier Bootstouren an,
aber wir verzichten wieder mal dankend und fahren weiter nach Karang, dem Grenzort zu The Gambia.
Die Ausreise aus Senegal schnell, problem- und kostenlos, Carnet gestempelt, Pass gestempelt fertig.
Bis jetzt hat uns Senegal durch seine Offenheit, Freundlichkeit und Gastfreundschaft überrascht, seine oftmals als korrupt verschriene Polizei hat uns absolut in Ruhe gelassen. Ja, wir sahen etliche Posten, wurden aber niemals kontrolliert, immer nur freundlich weitergewunken, wir können nur hoffen, dass dies südlich von The Gambia so bleibt, doch davon später, im nächsten Kapitel jetzt erst mal unserer Erlebnisse in The Gambia.
Aufbruch: | 23.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | April 2020 |
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