Einmal rings um Afrika
Cote d'Ivoire: Teil 1 von 04.02. bis 12.02.2020 1200km
Ziel: Von Grenze bei Danane über Man und Yamoussoukro nach Abidjan, weiter ans Meer bei Grand Lahou und zurück nach Abidjan für ein paar anstehende reguläre Wartungsarbeiten. Über Grand Bassam und Assouinde, nach Noe zur Grenze zu Ghana.
Wetter: Tagsüber sonnig, feucht >35º, Nachts heiss, <35º.
Die Grenzabfertigung hier schnell und professionell,
Station 1: ‚Händewaschen‘ an Wassertank mit Flüssig-Seife,
Station 2: Visum Kontrolle & Stempel in den Pass,
Station 3: Stempel in das CdP und bitte mal ganz kurz ‚hinten reinschauen‘,
Station 4: zum Hoffotograph, Bild von uns mit SL3
und schon heisst es: Leine runter, Welcome to the Cote d‘Ivoire – wir sind drin.
Unser Ziel für Heute die Stadt Man, im Bergland von CdI gelegen, der Weg dahin eine mittelprächtige Sandpiste, mit gelegentlichen Auswaschungen, aber ansonsten relativ anspruchslos zu befahren.
Ein paar Bilder vom Wegesrand,
zum Schmunzeln noch dieser Matratzentransporter, beladen nach der Devise:
übervoll ist, wenn die Karre umfällt,…
Wir erreichen Man,
werfen einen ersten Blick auf unser geplantes Wanderziel, den Dente de Man (den Zahn von Man) -
und streichen sofort diese Pläne. Die Hälfte vom Busch hier steht in hellen Flammen, die ganze Gegend ist in beissenden Rauch gehüllt, nix mit Wandern. Wir fahren hoch zum Hotel Les Cascades, ein weiteres dieser Plätzchen mit einem Herz für Overlander. Das Schlafen im gesicherten Hotelareal ist umsonst, dafür ist ‚etwas Verzehr‘ erwünscht. Holen wir halt das Geburtstagsessen nach mit: Salat Niccoise, Fischspiesschen vom Grill und Couscous.
SP Hotel Les Cascades.
Am nächsten Morgen erst ein Besuch auf dem Markt direkt unterhalb des Hotels, wo wir wieder mal eine SIM Karte kaufen & aufladen, die Trinkwasser- und Obstvorräte auffüllen und dann weiter Richtung Sued-Osten fahren. Entlang der schlaglochübersäten Strasse sehen wir immer wieder mal solche Monolithe,
mal einen riesigen See mit Fischerbooten,
aber an ein zügiges Fortkommen ist hier nicht zu denken, zu tief, zu gross, zu überraschend sind hier die Schlaglöcher. Gegen 18h finden wir einen Unterschlupf im Hof von einem dieser Mini-Krankenhäuser hier am Wegesrand. SP Local Health Center.
120km weiter ist Yamoussoukro erreicht, Geburtsort des ersten Präsidenten, wurde per Dekret zur Hauptstadt ernannt und mit dieser Replica des Petersdomes dekoriert,
bietet Platz für 18.000 Gläubige, davon 7.000 Sitzplätze,
ein Traum aus italienischem Marmor und französischen Glasfenstern,
der, als die Wartungskosten zu hoch wurden, dann kurzerhand dem Papst geschenkt wurde.
Drunten in der Stadt der ehemalige Palast des Präsidenten, heute sein Mausoleum,
an dessen Südseite ein künstlicher See, in dem heilige Krokodile im Wasser dösen,
auf die 17h Fütterung warten.
Wir fahren weiter bis Abidjan, dringen bei mäßigen Verkehr bis mitten in die Innenstadt vor
und übernachten auf dem Hof einer Werkstadt nahen dem Ben Hotel (I-Overlander). Am nächsten Morgen geht es dann zur Botschaft von Gabon, 9:30, wir sind natürlich wieder mal zu früh, dürfen aber schon mal im klimatisierten Innenbereich warten. Bis 10:15 passiert erst mal gar nichts, dann müssen wir Wartenden uns nach Eingangsreihenfolge so umsetzen, dass der erste neben der Tür zur Frau Konsul sitzt, daneben wir als ‚zweit-angekommene‘ und dann alle anderen schön nach Reihenfolge im Ring rum. 10:35, Nr. 1 verschwindet im Buero von Frau Konsul, kommt nach 15min wieder raus und wir sind dran. Pässe und je 1 Passbild vorgelegt, unser Anliegen erklärt – und Frau Konsul beginnt Anträge auszufüllen, lässt von ihrer Mitarbeiterin Passkopien erstellen während wir nur brav und stumm rumsitzen. ‚Fertig‘, wir dürfen unterschreiben, pro Person CFA 35.000 bezahlen und werden gebeten unsere Pässe so ab 14h wieder abzuholen.
WOW, was für ein Service. 11:00 - und nun?, quer durch die Stadt befindet sich angeblich ein Carrefour, eine dieser französischen Supermarktketten, sicher ein toller Ort, ein paar Stunden totzuschlagen. Nix wie hin, wie es sich herausstellt, ist dies von der Anlage her ein französischer Hypermarchee, um einen mächtigen Supermarkt gruppieren sich zahlreiche kleinere Läden und ein Foodcourt. BURGERKING!!! – nicht gerade meine Leibspeise, aber so ein Whooper de Luxe zum Lunch hat noch nie geschadet, während Anja in einem Panini mit gegrilltem Hühnerbrust versinkt, zum Nachtisch noch ein Gelatti,…und dann geht es auch schon ab in den Supermarkt zum einkaufen wie daheim in Frankreich. Um 14:00 sind wir wieder bei Frau Konsul, nehmen unsere Pässe in Empfang, Visa drin, Strahlemann. Eigentlich wollen wir beim hiesigen Toyota Händler einen Wartungstermin vereinbaren, aber irgendwie sprechen wir hier unterschiedliche Sprachen, Ölwechsel und Abschmieren ginge ja noch, aber aus meinem Vorschlag die Stärke der Bremsbeläge zu prüfen, wurde ein Bremsbeläge wechseln, etc. Da muss ich mir wohl für nächste Woche was anderes einfallen lassen. Freitag Nachmittag, Wochenende, wir fahren raus aufs Land, vorbei an dieser Arena / Theater,
geht es auf den bekannt mittelprächtigen Landstrassen nach Grand Lahou,
wo wir neben der Bar nahe der Fähre übernachten dürfen.
Die nächsten Tag verbringen wir wieder einmal mit Computer- und Hausarbeiten, schauen dem Fährbetrieb zu,
wobei sich Fahrzeugfähre und Personenfähre abwechseln und die Wartezeiten vor allem von den Frauen hier zur ‚Party‘ genutzt werden. Mal mit Gesangsproben mal Plauderstunden, irgendwie ist immer was los ohne irgendwie laut oder gar lästig zu sein. Sonntag Morgen fahren wir nach Abidjan zurück, hoch auf das Plateau, dem Zentrum der Sehenswürdigkeiten. Die Pyramide, ein architektonisches Wunderwerk aus den 70er Jahren,
die beeindruckende Grand Moschee
und die leider verschlossene Kathedrale,
deren Fenster ähnlich schön sein sollen wie die in Yamoussoukro. Noch ein paar moderne Gebäude von diesseits
und jenseits des Flusses,
noch eine Moschee,
noch ein kurzer Einkaufstop bei Carrefour und wir erreichen 4x4 Offroad CI, dürfen dort schon mal im Hof übernachten und hoffen, dass die morgen unseren SL3 ordentlich warten.
Die Nacht ist laut und heiss, trotzdem stehen wir 7:00 dank Fehlinformation vom Nachtwächter – der zwischenzeitlich noch schnell gegen Trinkgeld unser Auto wusch - bereit, doch es wird fast 8:15 bis der Chef auftaucht – aber dann geht alles blitzschnell, Luft- und Ölfilter werden binnen 10min von Irgendwo besorgt, Motoröl und die Brühe von unserer Feldreparatur im hinteren Diff werden gewechselt, alle!! Schmiernippel werden abgeschmiert, die Räder demontiert, die Radlager sind noch ok, aber die Bremsbeläge vorn und hinten sind erneuerungsbedürftig, kein Wunder bei unserer km-Leistung. Die hinteren Bremsbeläge sind auf Lager, die vorderen zaubert Heinzelmännchen in Windeseile herbei, jetzt noch die Räder ausgekreuzt, der Luftdruck eingestellt, 10:00h alles fertig und das zu einem Preis, bei dem ich in D gerade mal in die Werkstatt fahren darf.
Overlander kommst Du nach Abidjan, vergiss auf das Toyota Blendwerk, gehe zu 4x4 Offroad CI, hier wird dir geholfen, hier darfst Du Schlafen und Wifi gibt es noch dazu.
Noch ein letzter Einkaufstop im Carrefour und dann geht es weiter Richtung Osten, der morbide Charme von Grand Bassam löst bei uns trotz UNESCO Schutz keinerlei Begeisterungsstürme aus und Strandleben hinter dem Bretterzaun – NEIN Danke. Wir fahren weiter bis Assouinde und kommen dort ganz am Ende des Ortes in der Kame Surfer School unter, Camping unter Palmen, rollender Surf am Strand,
Hier auf dem kostenlosen!!!! SP Kame Surfer School in Assouinde sind noch einmal 2 Tage Nichtstun und Ausschlafen angesagt, bevor wir uns dann auf den Weg nach Ghana machen.
Aber so ganz umsonst wollen wir in dieser tollen Anlage doch nicht leben, am letzten Abend hier steigen wir hoch auf eine dieser Dinnerplattformen und lassen es uns mal wieder so richtig gut gehen.
Auf einen frischen gemischten Salat mit einer tollen Vinaigrette folgt gerillter Bar,
eine lokaler Fisch, fangfrisch, hmmmm,…
Die letzten km zur Grenze nach Noe eine eintönige Strecke, meist säumen riesige Palmölplantagen den Wegesrand. Die Grenzabfertigung bedächtig, Stempel in den Pass, in der riesigen LKW Halle der Zollabfertigung den richtigen Beamten gesucht, Stempel ins CdP, fertig. In der Zwischenweit tauscht Anja noch ein bisschen Geld, kauft gleich mal eine SIM Karte für Ghana (CFA 1.000), der Strick fällt, wir sind unterwegs im Niemandsland nach Ghana.
Aufbruch: | 23.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | April 2020 |
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