Corona-Ausflüge von Aachen aus
Nordeifel: alle 20 Jahre wieder -Kermeterstollen
Ein Artikel des Kölner Stadtanzeigers vom 8.9.2020 meldete "Urfttalsperre: Wasser für Inspektion abgelassen" Das zugehörige Bild ist aus Urheberrechtsgründen nur über die Webseite des Artikels zu sehen..
Der Grund der Absenkung ist, dass der sogenannte Kermeter-Stollen, mit dem das Wasser der Urfttalsperre den Höhenrücken (Kermeter) hindurch zum Jugendstilkraftwerk in Hasenfeld fließt, kontrolliert und begangen werden muß.. Die letzte Inspektion war im Jahr 1997 geschehen - der Prüfrhythmus ist etwa 20 Jahre.
Da die Absenkung im November erreicht wird, planen wir einen Ausflug dorthin, u.a. angeregt durch einen kurzen Fernsehbeitrag im WDR.
Als Jugendstilfans haben wir das Jugendstilkraftwerk beereits im Jahre 2014 besucht (mein Bericht).
diesen Anblick einer Urftschleife ohne Wasser können wir jetzt noch einmal sehen, den nächsten Prüfzeitpunkt (etwa 2040) werden wir wohl nicht mehr erleben können..
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Urfttalsperre zu besuchen: entweder man steigt vom der NS-Ordensburg Vogelsang hinab, überquert die Victor-Neels-Brücke und läuft am 'See' entlang. - oder man parkt auf dem Höhenrücken (Kermeter) und steigt durch den Wald direkt hinab zur Talsperre. Wir haben uns für die zweite Alternative entschieden und nutzen die komoot-app zur Planung und offline-Navigation
normalerweise besteht am Rande der Staumauer eine Einkehrmöglichkeit - sie natürlich cororna-bedingt geschlossen
Die »Urfttalsperre«, die eine in Richtung Wasserseite gebogene Gewichtsstaumauer mit wasserseitiger Erdvorschüttung (»Intze-Keil«) bis etwa zur halben Staumauerhöhe ist, steht rund 6,8 km (Luftlinie) west-nordwestlich des nördlichen Schleidener Stadtteils Gemünd (Kreis Euskirchen).
Sie wurde von 1900 bis 1905 erbaut. Die Generalplanung der Sperrmauer wurde von Prof. Dr. Otto Intze aus Aachen entwickelt und nach dem so genannten Intze-Prinzip errichtet; Intze hatte auch die Bauleitung inne. Für die Mauererrichtung wurde zum Transport von Menschen und Material von Gemünd eine Eisenbahnstrecke zur Mauerbaustelle angelegt. Gemauert mit Bruchsteinen aus örtlich abgebauter Grauwacke und Tonschiefer ist die Sperrmauer über der Gründungssohle 58,5 m hoch und an ihrer Krone rund 226 m lang sowie an ihrer Krone 6 m und an ihrem Fuß 50,5 m breit.
Bei ihrer Fertigstellung hatte die »Urfttalsperre« Modellcharakter für viele weitere Projekte im In- und Ausland, nachdem zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wasserwirtschaft durch die Industrialisierung immer wichtiger wurde. Im November 1904 begann der Probestau, die wasserwirtschaftliche Abnahme erfolgte am 26. August 1905.
Zur Zeit kann man die Staumauer nicht überqueren, da bei umfangreichen Sicherungs- und Betriebsarbeiten knapp zwei Meter dicke Stahlrohre in die Ablasstürme eingebaut werden, um diese für eventuelle Lasten, wie durch Erdbeben, zu verstärken. Der so entstehende Ringraum zwischen Turmwand und Stahlrohr wird mit Beton vergossen. Die Verstärkung reicht bis in den Bereich des so genannten Intze-Keils hinein, der zum Schutz der unteren Dichtungslage beim Bau der Talsperre wasserseitig an der Mauer angeschüttet worden ist. Er ist benannt nach dem seinerzeitigen Erbauer der Talsperre, Professor Otto Intze. Die Türme stehen im oberen Bereich bis zu einer Höhe von 297 Metern frei im Wasser und sind darunter im Intze-Keil eingebettet. Um die Rohre einbauen zu können, müssen die oberen Turmteile erst abgebaut und später wieder aufgesetzt werden.
aus: Wochenspiegel - 20.11.2020
Schnitt durch die Talsperre
Das als Gewichtsstaumauer ausgebildete Absperrbauwerk wird in den Jahren 1900 bis 1905 nach Plänen von Prof. Dr. Otto Intze errichtet Zum Zeitpunkt der lnbetrifbnahmc*fm Jahre 1905 war die Urfttalsperre die größte Talsperre in Europa.
Der Kermeterstollen (auch Urftstollen genannt), wurde 1905 zeitgleich mit der Urfttalsperre und dem Kraftwerk Heimbach erbaut. Er ist ein etwa 2,7 km langer Druckstollen im Kermeter, einem Höhenzug der Nordeifel.
Der Kermeterstollen beginnt an der Urfttalsperre. Dort wurde kurz hinter dem Stollenmund ein Schacht (der sogenannte Südschacht) zum Stollen herabgegraben. Über diesem Schacht wurde 1905 ein Schieberhaus errichtet, in das ein 7000 kg schwerer Absperrschieber eingebaut wurde. Im August 2002 wurde dieser durch einen moderneren Schieber ersetzt. Mit diesem Schieber kann der Stollen zum Urftsee hin verschlossen werden, falls im Stollen beispielsweise Arbeiten durchgeführt werden müssen. Von hier verläuft der Stollen mit einer Überdeckung von bis zu 220 m durch den Kermeter bis oberhalb der Rur bei Hasenfeld. Dort leitet er dem Kraftwerk Heimbach das Wasser aus der Urfttalsperre zu. Der 2,85 m hohe und 2,60 m breite Stollen (A= 7 m²) geht etwa 67 Höhenmeter oberhalb des Kraftwerks in zwei Druckrohre (Fallrohre) über. Am dortigen Stollenaustritt befindet sich erneut ein Schieberhaus, in dem sich 2 Absperrschieber befinden, mit denen die Druckrohrleitungen bei Bedarf separat abgesperrt werden können. Das Urftwasser fließt nach Verlassen des Kraftwerkes in die Rur..
Der Kermeterstollen steht unter einem ständigen Wasserdruck, der von der Stauhöhe in der Urfttalsperre abhängig ist. Da der Kermeterstollen eine 28 km lange Flussschleife abkürzt, beträgt die Fallhöhe zum Kraftwerk bei maximaler Stauhöhe der Talsperre 110 m, was für ein Mittelgebirge ein ungewöhnlich hoher Wert ist. Vor dem Austritt des Kermeterstollens oberhalb des Kraftwerks Heimbach in die Druckrohre wird in einem Wasserschloss der schwankende Wasserbedarf der Wasserturbinen ausgeglichen. Außerdem vermindert das Wasserschloss den Druckstoß, der beim Schließen von Armaturen in der Druckrohrleitung entsteht. Das Wasserschloss ist, wie aus dem Schnittbild ersichtlich, ein senkrechter Schacht, der bis zum Stollen hinab führt.
wir folgen dem asphaltierten Weg bis zur halben Höhe, werfen einen letzten Blick zurück und wechseln dort wieder auf den Waldweg
In der Nähe des Parkplatzes war zu Beginn der Wanderung der 'Wilde Kermeter' wegen Forstarbeiten gesperrt, am Ende ist er wieder geöffnet. Wir machen den kleinen Teil des Weges, der als Hochweg angelegt ist und zahlreiche Informationen bietet.
Käfer sind die artenreichsten tierischen Vertreter im Nationalpark. Von der Krone bis zum Boden hat sich jede Art einen speziellen Lebensraum erobert. Viele machen Jagd auf Insekten, Würmer, Spinnen oder andere Käfer. Manche ernähren sich von Aas. Die meisten sind auf pflanzliche Nahrung und abgestorbene Bäume spezialisiert.
Nur wenige Käferarten befallen die Rinde und das Holz noch lebender Bäume und legen hier ein Gangsystem an, in dem sich die Larven entwickeln. Jedes Fraßbild ist arttypisch und verrät sofort, wer es angelegt hat.
Nach Ankunft am Parkplatz ist dieser überfüllt - wir waren wohl früh genug.
Für die Rückfaht wählen wir den Weg über Heimbach, wo wir noch einen kurzen Blick auf das Jugendstilkraftwerk werfen können
Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons
Aufbruch: | Mai 2020 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | November 2020 |
Belgien
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