Corona-Ausflüge von Aachen aus

Reisezeit: Mai - November 2020  |  von Herbert S.

Südlimburg : Kasteel Erenstein

Das Amsteltal mit seinen Hangwäldern, monumentalen Bauernhöfen, dem kristallklaren Bach und dem Panoramablick über den Craneweyer-Stausee ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
So folgen wir einem Wandervorschlag von Komoot und starten an einenm verborgenen Parkplatz im Norden des Craneweyers.

Der Weg führt zunächst auf und ab durch den Wald am östlichen Hang des Weihers bis zu einer Brücke.

Fische und Fischen im Cranenweyer
Der Stausee im Ansteltal besteht noch nicht sehr lange. Erst in den 70er Jahren wurde er angelegt. In jener Zeit wurde Eygelshoven regelmäßig überflutet, und der
Cranenweyer musste das überschüssige Wasser aus dem Anstelbach auffangen. Aber ist es wirkfch nur Wasser, was hier zu sehen ist? Nein! Dieses Wasser ist voller Leben. Es gibt hier kleine Organismen, aber auch größere Pflanzen und Tiere, vom Plankton bis zu Fischen und Vögel. Die Fische sind niht von allein in den Stausee gelangt. Menschen haben nachgeholfen. Mitglieder der Angelvereine von Kerkrade haben verschiedene Fischarten im See ausgesetzt - Karpfen, Weissfisch, Brasse, Schleie, Winde.. Alles Fischarten, die sich vegetarisch ernähren. Denn wenn sie einander auffressen, bleibt für die Fischer nichts mehr übrig!
Nicht nur die Fischer profitieren von den Fischen im Stausee. Auch immer mehr Kormorane entdecken, was der See zu bieten hat. Kormorane, aber auch Graureihern und Eisvögeln schmeckt ein leckerer Fisch nämlich ausgezeichnet! Und darüber freuen sich die Angler naturlich wenigerl

Text aus Tafel

Wir wechseln auf die westliche Seite und erblicken in der Ferne das Ensemble von Neu-Erenstein.
Der Hof Neu.Erenstein wurde 1753 vom damaligen Besitzer (Peter Caspar Poyck) des Schlosses Erenstein an der Stelle erbaut, an der sich bereits ein Bauernhof namens Nieder-Dentgenbach befand. Ab diesem Zeitpunkt wurde der neue Hof als Neuhof oder Nieuw-Ehrenstein bezeichnet. Das Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1839.

Kasteel Erenstein ist eine Burg aus dem 13. Jahrhundert in Kerkrade. Es liegt im sogenannten Anstelvallei (Amsteltal) unmittelbar am Amstelbach.
Der Name Erenstein geht zurück auf den Familiennamen des rheinischen Rittergeschlechtes van Ederen, welches aus dem Ort Ederen (heute zu Linnich gehörend) im damaligen Herzogtum Jülich stammte. Erster urkundlich belegter Besitzer war „Adam van Eyderensteyne“. Aus Ederenstein wurde bald Erenstein, wobei der Wortteil -stein als Hinweis auf ein steinernes Gebäude, in der Regel eine Burg oder zumindest ein verstärktes steinernes Haus oder Gehöft zu deuten ist.

(aus Wikipedia)

Die Burg, die von einem durch den Amstelbach gespeisten Burggraben umgeben ist, besteht aus zwei Flügeln (Ost- und Südflügel), die an einer Ecke des Komplexes aneinanderstoßen. Ursprünglich besaß das Gebäude einen dritten Flügel so dass sich eine U-Form ergab, die nach Norden offen war. Im 19. Jahrhundert wurde der westliche Flügel infolge eines Brandes abgerissen. Auf dem Südflügel befinden sich vor der eigentlichen Fassade drei niedrige Türme, zwei rund, einer rechteckig, die im 18. Jahrhundert angebaut wurden. Ein weiterer Gebäudeflügel wurde, wohl anstelle älterer Wirtschaftsgebäude entstanden, wurde im 19. Jahrhundert erbaut und diente lange Zeit als Kloster. Daher stammt für diesen die Bezeichnung Kloostervleugel. Im Herrenhaus befinden sich unter anderem eine kunstvolle Treppe, prächtige Kronleuchter und eine sehenswerte Schornsteinummantelung aus dem 18. Jahrhundert. Die Architektur wurde sichtlich vom Aachener Barock-Baumeister Johann Joseph Couven beeinflusst. Nach Norden wird der Burghof durch die Vorburg begrenzt, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
(aus Wikipedia)

Gabriel Grupello
Bildhauer von internationalem Ruf. Arbeitete für verschiedene königliche Häuser in ganz Europa. Geboren 1644 in Geraardsbergen (B.). Ab 1724 lebte er mit seiner Tochter im Schloss Erenstein. Er starb dort 1730. Begraben in der St. Lambertus Kirche in Kerkrade.
Büste entworfen und gefertigt von Alexander Taratynov%

Auf dem Rückweg zum Parkplatz entlang des westlichen Ufers des Weihers passieren wir die Kläranlage von Kerkrade

In Holland fließt bei praktisch jedem zu Hause sauberes Wasser aus der Leitung. Aber das Wasser, das unsere Häuser wieder verlässt, via WC, Dusche, Waschbecken und Waschmaschine, ist verschmutzt. Darin befinden sich Waschmittel, Seife, Shampoo und Toilettenpapier. Früher wurden diese Abwässer einfach in die Flüsse und Wassergräben geleitet. Wenn wir das heutzutage auch noch täten, dann wäre vom Leben im Wasser nur mehr wenig übrig. Fische und Pflanzen mögen schließlich kein Seifenwasser und WC-Papier!
Ungefähr 1970 wurde darum ein Gesetz gegen die Verunreinigung von Oberflächengewässern erlassen. Wasserbehörde und Umweltamt haben seither die Aufgäbe, im ganzen Land die Qualität der Oberflächengewässer zu kontrollieren und zu verbessern. In Limburg kümmert sich darum die ZL (Zuiveringsschap Limburg).
Im Jahre 1973 wurde zu diesem Zweck hier, am Rande des Cranenweyers, eine Abwässersäuberungseinrichtung gebaut Über ein Netzwerk von unterirdischen Leitungen (dem Kanalsystem) werden die Abwässer aus unseren Haushalten zu dieser Einrichtung geführt. Nachdem das Wasser durch die Kläranlage geflossen ist, ist es mehr als 95% gesäubert Es ist dann so sauber, dass es wieder in den Cranenweyer eingeleitet werden kann. Der übergebliebene Schmutz ist organischer Art und kann durch Wasserorganismen abgebaut werden.

Text aus Tafel

Kläranlagwe Kerkrade am Rande des Cranenweyer - Foto aus Tafel

Kläranlagwe Kerkrade am Rande des Cranenweyer - Foto aus Tafel

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem die ersten Lockerungen nach dem Shutdown eingetreten sind, können wir uns auch auf etwas weitere Touren einlassen - unbelebte Städte verlieren doch weitgehend ihren Charme - aber auch Natur und Denkmäler sind unsere Ziele. Wir hoffen zudem auch auf baldige Öffnung der Grenzen zu den Niederlanden und Belgien
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: November 2020
Reiseziele: Deutschland
Belgien
Niederlande
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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