Corona-Ausflüge von Aachen aus
Schloss Tüschenbroich - Erkelenz
Am ersten sonnigen, warmen (bis 30° gemeldet) Wochenende im Mai 2021 wählen wir einen leichten Rundwanderweg von Schwanenburg - einem Ortsteil von Erkelenz -zum Schloss Tüschenbroich.
Wir starten am hübschen Marktplatz
Wir verlassen den kleinen Ort über die Landstrasse - es ist ein wenig windig, so dass die Temperatur als angenehm empfudnen wird. Leider ist der Weg über Strase etwas lang und erst nach gut 2 km können wir in den Wald einbigen.
Auf dem nahezu schnurgeraden Weg durch den Wald treffen wir zunächst auf die idyllisch gelegene Ulrichskapelle.
Die geheimnisvolle Ulrichskapelle.
Sie stammt vermutlich aus dem Jahr 1640. In Laufe der Jahrhunderte sind viele geheimnisvolle Sagen um die Kapelle entstanden.
Text aus Tafel
Bald erreichen wir eine von Seen und Tümpeln gestaltete Landschaft. Als erstes sehen wir die Ölmühle.
Die Tüschenbroicher Ölmühle ist schon im Mittelalter das Eigentum des nahegelegenen Schlosses. Für die immer geldhungrigen Schlossherren von Tüschenbroich ist sie damals eine sichere Einnahmequelle. Wie fast alle Mühlen in Wegberg ist auch sie eine Bannmühle. Die Bauern eines genau abgegrenzten Gebietes sind verpflichtet, nur hier mahlen zu lassen. Sonst droht ihnen eine empfindliche Geldstrafe. Ab 1624 gehören Schloss und Mühle dem Freiherrn Franz von Spiering. Justizrat Hermann Josef Gormanns in Erkelenz kauft sie 1836. Schloss und Mühle werden an die Familie Leonard Jungbluth und schließlich an die Familie Krapoll, die heutigen Eigentümer, vererbt.
Angetrieben wird die Mühle mit einem unterschlächtigen Rad, das täglich sechs Stunden arbeitet. Das rhythmische Schlagen der Keilpressen in den Ölmühlen ist typisch für das Schwalmtal. Bei entsprechender Windrichtung ist das meilenweit hörbar.
Der Flachsanbau geht im neunzehnten Jahrhundert zurück, weniger Öl wird produziert. In der Tüschenbroicher Ölmühle wird noch bis 1912 Öl aus Leinsamen geschlagen. Das Schlagwerk ist teilweise noch vorhanden. Das 1944 zerstörte Wasserrad der Mühle ist wiederhergestellt.
Text aus Tafel
Wenn das Öl aus der Presse kommt muss es in lichtundurchlässige Gefäße gefüllt werden. Die Ölkanne oben stammt aus einer Berliner Ölmühle.
Leinöl schlägt man aus Leinsamen. Rüböl aus Raps.
Verwendet wird es als Speise- und Schmieröl.
Rüböl benutzt man als Brennstoff für Lampen, zum Einfetten von Wolle vor dem Verspinnen, als Lederfett und ab Schmiermittel.
Mit Leinöl wird Lack, Firnis, Arzneimittel und Seife hergestellt
(Text aus Tafel)
Das eigentliche Ziel ist jedoch die Schlossanlage Tüschenbroich mit Mühle und Weiher. Mit seiner Motte aus karolingischer Zeit sind sie kulturhistorische Relikte..
Historische Keimzelle war die heute von Bäumen überwachsene, mitten im Mühlweiher befindliche Motte. Diese Motte Tüschenbroich (Bodendenkmal auf einer wahrscheinlich vom Festland durch Graben abgetrennten Insel in der Mitte des Burgweihers) als Wasserburg errichtet und 1172 urkundlich erstmals erwähnt als Thuschinbroc.
Wikipedia
1624 kaufte Franz von Spiering das kriegszerstörte Tüschenbroich zum Preis von 24.200 Reichstaler. Er ließ die Anlage als barocke Schlossanlage in Ziegelbauweise neu errichten. Der "Codex Welser", eine illustrierte Bestandsaufnahme aller ritterlichen Lehngüter im Herzogtum Jülich, zeigt 1720 sowohl Hauptburginsel wie die noch heute in Teilen erhaltene Vorburganlage, die später, nach Zerstörungen zur Hauptburg mutierte.
Das Schloss ist heute in Privatbesitz
Die zum Schloss gehörige ehemalige Getreidemühle ist zu einem Restaurant umgestaltet worden.
Danach geht es durch Wald und Feld zurück.
Aufbruch: | Mai 2020 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | November 2020 |
Belgien
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