Safari oder Tauchen? Johannesburg - Simbabwe - Mozambique
Simbabwe wir kommen
Auf nach Harare
Frisch und fröhlich ging es heute, fertig geduscht und gepackt zum Frühstück, welches eigentlich obsolet war, da wir vom Vorabend immer noch mehr als nur satt waren.
Da das Buffet im Balalaika aber ausreichend ansprechend war, gab es dennoch ein kurzes Frühstück mit Trockengebäck, welches wohl hätte ein Brot sein wollen. Aber wir sind ja nicht hier um uns zu beschweren.
Solchermassen gestärkt, wurden wir pünktlich um 07.30 h abgeholt um bei sonnigem Wetter die 25 Minuten Fahrt zum Flughafen anzutreten. Unserer Meinung nach viel zu früh, aber gemäss hier gültiger Meinung sind wir um 07.55 h am Flughafen am Terminal A ausgeladen worden, um dann mitsamt Gepäck zum Terminal B zu laufen, da wir dort einchecken durften. Das ging soweit alles ganz gut, auch wenn wir das Gefühl hatten, dass der freundliche Schaltermitarbeiter das Gefühl hatte, wir seien hierher gewandert, da die Fragen bezüglich unseres Gepäcks, bwz. dessen Inhalt sehr penetrant waren.
Aber auch das haben wir gut überstanden und somit haben wir uns, nachdem wir zum Terminal A zurückgelaufen sind, in die erste Schlange für den Security Check gestellt, welche erfreulicherweise recht zügig kürzer wurde. Es geht also doch speditiv.
Den ersten nervösen Moment hatte Holger dann natürlich als vor dem Security Check nach dem Boarding Pass gefragt wurde, den er natürlich erst nach längerem suchen dort fand, wo er ihn gelagert hatte - zusammengefaltet im Pass.
Etwas mühsamer war dann die unmittelbar folgende zweite Schlange, welche für die Ausreise anscheinend unabdingbar war. Wesentlich länger und wesentlich langsamer ging es hier vorwärts. Verlangsamt durch gefühlt 100 Leute die sich nach vorne geschoben haben, da sie sonst ihren Flug verpassen würden. Zumindest zwei davon hatten übrigens wirklich recht, war ihr Boardingzeitpunkt doch just in diesem Moment.
Vorne in der Schlange angekommen durften wir feststellen, dass ein guter Teil der Mitarbeiter, die gestern am Einreiseschalter waren, heute am Ausreiseschalter arbeiten durften. Vielleicht ist das der Grund gewesen, dass das Tempo an den Vorabend erinnerte. Oder die Tatsache, dass 5 Ausreiseschalter die mit - wir erinnern uns an den vorherigen Tag - neuer unbekannter Technik ausgestattet sind, ganzen 4 Security Check Schaltern gegenüberstanden. Ob der afrikanischen Gemütlichkeit ein frommer Wunsch, dass das auch klappen möge. Die Schlange hinter uns wurde zumindest schneller länger, als die vor uns kürzer.
Doch wir haben es geschafft und waren nach einem kurzen Loungeaufenthalt (so nennt sich der hiesige Raucherraum mit Konsumationspflicht) pünktlich am Gate, wo wir dann noch 20 Minuten warten durften, ehe wir erneut als erste durch die Kontrolle durften, nur um dann 20 Meter vor dem Flugzeug in der sich langsam immer stärker erwärmenden Gangway solange warten zu dürfen, bis alle 6 Rollstuhlpassagiere irgendwann auch verladen wurden.
Schlussendlich sind wir mit wenig Verspätung doch noch in Richtung Harare gestartet. Während dem Flug gab ein freundlicher Mitarbeiter mit familiärem Hintergrund ein recht gutes Essen und einen vorzüglichen Wein an uns ab. Er war sogar so freundlich, dass er uns noch einen zweiten Wein anbot, als er bei allen anderen nur noch abgeräumt hat. Aber wir wollten es ja für einmal nicht übertreiben und blieben stand, bzw. sitzhaft.
Nach 80 Minuten waren wir am Ziel und wurden direkt am Flugzeug abgeholt um zu unserem Weiterflug in den Busch geleitet zu werden.
Dieses "skip the line" hat doch was. Dadurch, dass wir die Impfkontrolle sozusagen fast als erste durchlaufen durften (den Mitarbeitern sei dank), waren wir auch fast als erste an der Immigration, die natürlich dennoch nicht schneller ging. Als erster in der Reihe kann man also auch gut einen Stau verursachen. Aber who cares....
Letztlich hat das alles eh nicht viel gebracht, da wir auf das Gepäck wie alle anderen auch warten mussten - und das recht lange, angesichts der bescheidenen Passagierströme.
Kaum hatten wir dann endlich das Gepäck musste es durch einen Röntgenapparat geschoben werden, der weniger als halbherzig mit nur einem halben Auge kontrolliert wurde. Sodann wurden wir auch schon zum nationalen Terminal gebracht, wo wir das Gepäck sogleich erneut scannen lassen durften, gleich nachem die Gesamte Crew einer Air X Langstreckenmaschine ihre bescheindenen Koffer durchgeschoben hatte. Faktisch haben die mehr nach 2 Wochen Urlaub als nach einem Turnaround ausgeschaut. Aber wer sind wir, solches zu hinterfragen.
Anstatt noch wie angekündigt 40 Minuten auf unseren Weiterflug warten zu müssen, durften wir gleich zu unserer Cesna Caravan, ausgelegt für 10 Personen und 2 Crew gehen. Nachdem wir eine Lunchbox und die Info erhalten haben, dass es ein Bumpy Flug wird, waren wir auch schon wieder in der Luft in Richtung Mana-Pools. Achtung, Klugscheisserei: Mana-Pools bedeutet "vier Pools", da es hier entlang des Sambesi River vier Weiher gibt, die nur von Regenwasser und sich ab und an zutragenden Überschwemmungen gespeist werden. Das Heim für allerlei wasserliebende Tiere.
Natürlich waren wir auf unserem Flug dorhin die einzigen Passagiere. Das nennt sich Service!
Der kurze Hüpfer nach Mana-Pools endete nach 70 Minuten mit einer sanften Landung auf einer Gravel-Piste.
Dem Flugzeug entstiegen wir bei milden 40 Grad und wurden auch schon von Bryan, unserem Guide für die nächsten zwei Tage in Empfang genommen.
Let the safari begin
Nach einem Abstecher zur Rezeption, irgendwo mitten im Busch, wurden wir an Zebras, Nilpferden, Krokodilen, Elefanten, allerlei Affen und Antilopenarten sowie anderem lokalen Getier vorbei zum Zambesi Camp chauffiert, wo uns das singende und trommelnde Campteam empfangen hat. Schon fast ein wenig peinlich all der Aufruhr... aber dennoch geniessen wir es.
Mit Ausnahme der Tatsache, dass es bei 40 Grad in einem Zelt etwas warm wird, gibt es hier gar nichts, über das man sich beschweren könnte. Und selbst das wäre auf sehr hohem Niveau gejammert, also lassen wir das doch von Anfang an sein und freuen uns, auf das was kommt.
Ein kurzes Frischmachen später sind wir bereits wieder in unserem Fahrzeug gesessen und wurden auf eine Nachmittagssafari entführt.
Jetzt sind mal ein paar Fakten fällig:
Wie bereits erwähnt, liegt der Mana-Pools Nationalpart am Sambesi River und demzufolge an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe. Wenn wir also vor unserem Zelt sitzen, schauen wir in die Sambischen Berge. Was die Erfahrung der Abgeschiedenheit - die es für Simbabwe ist - etwas schmälert, ist die Tatsache dass es auf der gegenüberliegenden Flusseite Zivilisation in Form von Häusern und Motorboten wahrnehmen kann.
Der Park selber beheimatet die leider nur 4 der Big Five, Nashörner gibt es hier leider keinen, dafür aber Elefanten, Büffel, Löwen und natürlich Nilpferde.
Ich vermute, dass es keine Giraffen gibt, da die für sie so dringende notwendige Nahrungsgrundlage - die Nashörner - leider nicht mehr hier sind.
Zudem gibt es nicht - wie in anderen Regionen - riesige Herden von Antilopen, Büffeln, Elefanten usw. sondern extrem viele kleine und Kleinstgruppen, quasi hinter jedem Baumstamm eine neue.
Unsere erste Tour führte uns den Sambesi flussaufwärts, wo wir einer müden Truppe Löwen beim schlafen zuschauen konnten und bei einem Savanna Dry den Sonnenuntergang geniessen durften.
Unser Guide hat sich dann noch die Zeit genommen, etwas näher an die Löwen heranzufahren, woraufhin wir mehr von ihrem Tagwerk bestaunen konnten. Ausser schlafen, gähnen, sich strecken und von A nach B zu laufen behinhaltet das so wesentliche Dinge wie die Verrichtung der Notdurft und fotogen sein. All das können die grossen Büsis hervorragend
Der Situation folgend, wurden wir mit fortschreitendem Eindunkeln zurück zum Camp gebracht, wo uns eine halbe Stunde zum Frischmachen gegönnt wurde, bevor es auf zum Abendessen ging.
Da es schon stockdunkle Nacht war, wurden wir von einem Guide abgeholt. Wenn man denkt dass sei vieleicht übertrieben, bedenke man, dass sich gleich hinter unserem Zelt eine rüpelhafte Gruppe Elefanten an den Bäumen die Seiten gekratzt hat. Denen möchte man definitiv nicht im dunklen begegnen.
Das vorzügliche Abendessen mit den vier anderen Campern und, dem Guest Relations Manager und einem Guide dauerte inkl. Apero und Degistiv zwei Stunden, bevor wir müde zum Zelt begleitet wurden, damit wir im Hauche des Ventilators nach einer erfrischenden Buschdusche sanft einschlafen durften, da wir um fünf Uhr morgens wieder geweckt werden würden.
Ein gelungener Tag mit vielen eindrücklichen Ereignissen liegt hinter uns.
Aufbruch: | 21.10.2022 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2022 |
Simbabwe
Mosambik