Safari oder Tauchen? Johannesburg - Simbabwe - Mozambique

Reisezeit: Oktober / November 2022  |  von Misch und HO :-)

Zambesi Expeditioin Camp

05.00 h

Wenn um fünf Uhr am Morgen die Affen im Busch brüllen, dann ist definitiv etwas im Busch. Wie wir beim Frühstück um 05.30 h erfahren haben, war das anscheinend ein Leopard, der den Viechern noch so etwas wie ein wenig Furcht eingeflöst hat. Wach ist man dann auf jeden Fall.

Das Frühstück ist überschaubar und besteht aus Toast, Butter, Konfi, Müesli und Cornflakes, Käse, Wurst, gekochten Eiern und verschiedenen Getränken. Aufgrund der Tatsache dass dieses Frühstück aber erneutes Essen zur Folge hatte, viel es eher bescheiden aus. Trotzdem etwas gestärkt, sind wir um 06.00 h in unserem Fahrzeug gesessen, um die Region rund um das Camp ausführlich zu befahren. Viele Worte braucht es hier nicht, wie lassen Bilder sprechen:

Am Pool

Nach gut 2.5 Stunden haben wir an einem der Pools halt gemacht und bei Kaffee, Tee, getrockneten Mangos und einer kalten Grillwurst eine halbe Stunde Pause eingelegt. Die Nilpferde im Pool haben ausser ab und an zu atmen nicht viel Action geboten, weshalb wir bald weiterfuhren, immer auf der Suche nach einem der stehenden Elefanten - also Elefanten, die sich auf die Hintebeine stellen, um an die exquisiteren Blätter in den Baumkronen zu kommen. Leider haben wir davon keine gesehen, dafür aber das:

Elefanten zu Gast

Nach doch recht langen, aber sehr interessanten 4.5 Stunden waren wir auch schon wieder im Camp. Nach einer kurzen Pause wurden wir um 11.15 h zum Essen geladen, wo es - den Temperaturen geschuldet - ein kaltes Buffet gab, bei dem wir uns verköstigen konnten.
Unterbrochen wurden wir beim Essen nur von einer Herd von ca. 6-8 Elefanten, die um das Essenszelt herumgelungert sind und unten im Fluss eine erfrischende Elefantendusche genossen haben.
Zum Glück essen diese Tiere wirklich nur Blätter.. wären die hungrig auf Menschenfleisch, wir hätten das nicht so sehr geniessen können....

Alle in zwei Booten

Highlight des Tages war die angesetzte Kanufahrt über den Sambesi. Beim 15.00 h Tee (für uns eher ein kaltes Getränk statt Tee) haben wir kurz die frisch angereisten Briten und Austrlier kennengelernt und sind dann mit zwei Guides und Iris - einer Luxemburgerin mit geiler Lache - ca. 20 Minuten den Fluss hinaufgekarrt worden.
Hier gab es ein kurzes Briefing in dem einen erklärt wurde nicht ins Wasser zu fallen, da man das praktisch nicht überleben würde. Wenn man aber doch ins Wasser fällt, dann bitte langsam und nur brustschwimmend an irgendeine Art von Land, da schnelles schwimmen Lärm verursacht und die hier alles beherrschenden Hippos nur unnötig auf einen aufmerksam macht. Aha... als mit Sicherheit einem langsamen Tod ins Auge blicken ist das, was wir drei uns gemerkt haben.

Während Iris mit ihrem Guide in ein Kanu stieg, waren wir mit unserem zu dritt unterwegs - eine Konstellation die nicht zwingend die beste Wahl war, aber dazu später mehr.

Los ging es dem gemächlich dahinströmenden Sambesi hinunter. Verdankenswerterweise war die Anstrengung beim Paddeln sehr reduziert, da die Strömung doch stärker war als es den Anschein machte.
Gleich zu Beginn dachte sich ein Nilpferd jedoch sich sein Recht des Weges zu nehmen, weshalb wir einen kurzen Stop einlegen mussten, damit das gute Tier von rechts nach links kreuzen konnte.
Gemütlich paddelten und trieben wir also den Fluss hinunter, vorbei an einigen Affen, Impalas und anderen Landebwohnern, bis wir anstatt gemütlich treibend auf einmal steckenblieben.
Ein Fluss wie der Sambesi hat die unangenehme Eigenschaft während der Trockenzeit an Niedrigwasser zu leiden, worunter in diesem Moment wir litten, da drei Männer von unserem Kaliber recht viel Energie benötigen, um ein festgefahrenes Kanu über eine Sandbank zu stossen. Notabene im Boot sitzend, da aussteigen ja potentiell tödlich wäre.
Doch auch diese Prüfung haben wir überstanden und genossen die Ruhe, als auf einmal 20 Meter von uns entfernt ein Nilpferd brüllen aus den Wasser schoss, uns sein imposantes Gebiss präsentierte und sich wieder in den Fluten verkroch. Okay.... du bis der Boss hier.

Nach einer knappen halben Stunde waren dann die Guides recht ratlos, welchen Weg sie nehmen sollten. Weniger wegen der Richtung, die ist in Fliessrichtung vorgegeben, als der Tatsache geschuldete, dass es von unabdingbarer Wichtigkeit ist, zu entscheiden an welcher Stelle die drei auf gleicher Höhe, aber versetzt, badenden Nilpferdherden gekreuzt werden sollen. Spätestens jetzt war uns klar, warum so eine Tour nicht ohne Guide gemacht wird.

Goodnight

Letztendlich haben wir aber auch das geschafft und konnten den Rest des Weges zum Camp unter die Paddel nehmen, nur hier und da von einem in Wasser springenden Krokodil von klein bis "bleib mir bloss weg du Monster" , einer auf einer Insel grasenden Elefantenherde oder dem zwischenzeitlichen sich über Sand schieben, weil wir drei zu fett für ein Kanu sind, unterbrochen.

Die letzen Meter wurden dann so arg, dass der Guide dann doch noch aussteigen musste um das Kanu über die Sandbank zu schieben, um nicht nur 15 Meter vom rettenden Land entfernt grausam verhungern zu müssen. Das nennen wir vollen Einsatz, hätten aber sogar geholfen, hätten wir nur dürfen.

Auch hier ein paar Bilder dazu:

Angekommen im Camp gabe es einen Sundowner in Form von GinT, eine kühle Dusche und ein baldiges Abendessen in der neuen Gruppenformation.
Zu unserer grossen Freude wurden wir noch beim Apero mit einem Zertifikat geehrt, welches uns belgt, dass wir den Sambesi mit einem Kanu überlebt haben und nun sozusagen zertifizierte Samebesikanufahrer wären. Fast schon ein rührender Moment

Das Essen war einmal mehr hervorragend. Was waren wir glücklich, nicht mehr die strapazen des packens vor uns zu haben, da dies zwischen Sundowner und Apero noch ein Tagesgeschäft war.
Vom fundierten Afrikawissen des englischen Tourguides der neuen Gruppe profitierend konnten wir schon um 21.00 h sagen, wir haben alles gelernt und gesehen war heute möglich war. Als neues Wissen bleibt und definitiv die Tatsache in Erinnerung, dass es Zeit ist Gas zu geben, wenn der Guide hinter einem auf einmal vollgas beim Paddeln gibt, da dann irgendwas nicht so tolles im Busch, bzw. im Sambesi in unmittelbarer Nähe ist. Time to go to bed...

© Misch und HO :-), 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einmal Safari und zurück. Ein Trip nach Simbabwe und Mozambique... Zuerst eine Woche Safari und Simbabwe, mit einem Stop an den Victoria Falls, danach geht es dann für eine Woche nach Mozambique, wo der eine oder andere Tauchgang geplant ist. Und wenn nicht, dann gibt es einfach Strand, Sonne und viel viel relaxen.
Details:
Aufbruch: 21.10.2022
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 07.11.2022
Reiseziele: Südafrika
Simbabwe
Mosambik
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.