Finland mit dem Wohnwagen 2017
2017-09-07,Rokua
Donnerstag, 7/9
bewölkt, später aufgelockert, nachmittags wieder bezogen, abends Regen
19 km
In dieser interessanten Landschaft wollten wir gern wandern. Das Informationszentrum war gestern bei unserer Anfahrt schon geschlossen. So fuhren wir nun direkt dort hin. Es lag an der Zufahrt zum Campingplats an der Hauptstraße. Wir sahen uns ausgiebig die Ausstellung an. Das Gelände hier wurde durch die Eiszeit geformt. Das Eis hatte große Sanddünen hinterlassen, die mit lichtem Nadelwald bewachsen waren. Das Eis hatte das Land tief hinuntergedrückt. Vor 10 000 Jahren ragte von Rokua gerade einmal die höchste Erhebung als Insel aus dem Meer. Durch die Landhebung bekam dieser Moränenrücken vor 9 500 Jahren als Halbinsel Anschluß an das Festland. Vor 7 600 Jahren war dieser Rücken dann ganz von Land umgeben.
Wir fuhren auf kleinen Straßen praktisch um das ganze Gelände herum durch lichten Wald. Wenn nicht überall weiße Flächen mit Rentierflechte zu sehen gewesen wären, hätte man sich an die Mark Brandenburg erinnert gefühlt.
Schließlich erreichten wir einen Parkplatz, wo der Wanderweg begann. Auf sandigen Wegen ging es durch den lichten Wald. Der Boden war mit Rentierflechte bewachsen, aber auch mit Lingon – Preiselbeer- und Blåbär - Blaubeer-Büschen. Die Wege gingen auf und ab. Nach einem Anstieg erreichten wir den Aussichtsturm. Dort machten wir eine kleine Rast. Rainer stieg auf den Turm und genoß die Aussicht über die weite Waldlandschaft.
Wir wanderten weiter. Teilweise ging es steil bergab. Bohlenwege und Holztreppen ließen sich aber gut begehen. Bald erreichten wir den See Pitkäjärvi. Der Wanderweg führte um den See herum. An vielen Stellen gab es Rastplätze, die wir immer mal wieder ausnutzten. Am Südende lag eine große Grillhütte, die auch direkt von einem Parkplatz erreicht werden konnte.
Wir gingen weiter am See entlang, teilweise über Bohlenwege. Unterwegs konnten wir ab und zu Blaubeeren naschen. Bald hatten wir den nächsten kleinen See Hätäjärvi erreicht. Auf dem weiteren Weg gab es wieder Holztreppen. Das war nicht nur angenehm für uns, sondern schützte auch den empfindlichen Untergrund vor den Wanderstiefeln.
Nach einigem Auf und Ab kamen wir an eine Kreuzung der Wanderwege. Von hier aus war es nicht mehr weit zum Parkplatz. Christa wollte diese Abkürzung nehmen. Rainer wollte noch ein Stück weiter parallel zur Straße wandern.
Der Weg führte am Hang entlang mit Blick ins Tal, wo es viele Toteislöcher gab. Am Ende des Tals stieg der Weg über eine Holztreppe neben einer großen Sandfläche wieder an. Auf der Höhe führte dann der Weg weiter durch den lichten Wald, bis er die Straße erreichte.
Es dauerte nicht lange und Christa kam mit dem Auto hierher. Zusammen fuhren wir denselben Weg zurück zum Campingplats.
Das war eine schöne Wanderung in einer sehr interessanten Landschaft.
Rainer wanderte weiter in das Tal mit den größten Todeisgruben Syvyydenkaivo - Djupbrunnen (Tiefbrunnen)
Aufbruch: | 17.08.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2017 |