2025 - Tansania und Sansibar
21.02.2025 - Eine Schule in Ngaranayuki
Ein besonderes Projekt
Frühmorgens um 7Uhr sind wir im Baby Haus verabredet. Wir wollen heute das zweite Projekt der NGO CFI (Child First Initiative) besuchen. Es ist eine Schule im Massai Gebiet. Die Fahrt wird ca. 2 Stunden dauern. Der Ort liegt am Rande des Arusha Nationalparks. Das besondere der Schule ist, das sie Kindern die bisher keinen Zugang zu Bildung hatten eine Chance bittet. Darunter sind bis zu 16Jährige. Da die Kinder normalerweise die Kühe und Ziegen der Familie hüten oder anderweitig die Familie unterstützen (Wasser holen, Feuerholz sammeln, im Haushalt helfen), hat die NGO einen Deal mit den Dorfältesten getroffen. Die Kinder werden morgens von 7- 9Uhr unterrichtet und abends nochmals zwei Stunden. So können sie zwischendrin die Aufgaben in der Familie erledigen. Ein weiterer Anreiz die Kinder zur Schule zu schicken, ist die Tatsache dass sie eine warme Mahlzeit erhalten.
Das Landschaftsbild ist sehr abwechslungsreich. In der Nähe des Nationalparks ist alles üppig grün und es gibt wunderschöne alte Bäume. Über weite Strecken sieht man Baumstümpfe. Hier wurde abgeholzt um Farmland zu erhalten. Wir queren aber auch staubtrockenes Buschland. Dazwischen immer wieder Farmer und kleine Dörfer.
Nach etwas über zwei Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Die Schule ist eine recht einfache Holzhütte. Daneben im Freien, die Kochecke.
Während die Lehrerin schon mal den Ball entgegen nimmt, erklärt uns Abdullah wie sie dieses Projekt gefunden haben.
Meikel, der Vorstand vom CFI hat in dieser Gegend einst seine Prüfung zum Lehrer abgelegt. Er hat den Bildungsnotstand gesehen und möchte das ändern. Leider fällt es aufgrund der Abgeschiedenheit schwer, Sponsoren zu finden. Somit finanzieren sie die Kosten für das Gehalt der Lehrerin und die Lebensmittel mit dem eigenen Gehalt der NGO Mitglieder. Heute haben wir zumindest ein paar Lebensmittel gespendet, sowie T-Shirts und einen Fußball.
Dann zeigen sie uns, was die Schüler bereits gelernt haben. Bis 20 zählen. Ein wenig lesen und schreiben.
Dann endlich ist es so weit, das Essen ist fertig. Es gibt reichlich Reis, Bohnen, Banane und ein Stück Melone.
Das ist das einzige Mädchen in der Klasse. Die Mädchen werden früh verheiratet und bekommen Kinder. Daher haben nur wenige die Chance zur Schule zu gehen.
Das war wieder ein Besuch, der mir gezeigt hat, wie enorm wichtig Bildung ist. Das aber die Chance darauf leider nicht jedem Kind gegeben ist. Sehr nachdenklich verlasse ich dieses wertvolle Projekt, das noch in den Anfängen steckt und jede Unterstützung verdient hat.
Doris und Dorkas
Heute bin ich wieder mit der Familie von den Zwillingen verabredet. Wir rufen den Vater kurz an und dann holt er uns mit dem Motorrad ab. Zu Dritt fahren wir zu ihm nach Haus. Dort treffen wir auf Doris, Dorkas, ihre zwei Geschwister und die Mutter ist auch da. Der Empfang ist sehr herzlich. Leider können die Eltern kaum Englisch. Aber irgendwie verständigen wir uns. Sie freuen sich mit den Kindern über die Geschenke der Paten und die Lebensmittelspende von unserem Verein. Stolz zeigt uns die Mutter die Schulhefte der Kinder. Nach einer Weile verabschieden wir uns und die Zwillingen rufen uns ein "see you tommorrow" hinterher. Ich bin der festen Überzeugung, das es gut ist, das die Mädchen durch ihre Paten die Chance haben eine Privatschule zu besuchen. Denn Bildung ist der Schlüssel, um der Armut zu entfliehen.
Das war ein ereignisreicher Tag und ich gehe mit einer inneren Zufriedenheit zu Bett.
Lala salama
Aufbruch: | 29.01.2025 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.03.2025 |