Ein bischen Spanisch und gaaanz viel Spaß und Erfahrung
Ecuador: Quilotoa Circuit die 2te
Doch schon frueher News als gedacht...
Zunaechst eine allgeimeine News... Wir haben gemerkt, dass mein und Moritz Bericht doch unterschiedlicher sind als gedacht und die Berichte sich ganz gut ergaenzen. Wer also mehr Infos haben will kann sich sein Tagebuch unter: https://www.umdiewelt.de/Die-Amerikas/Suedamerika/Ecuador/Reisebericht-1339/Kapitel-7.html ansehen
Am 01. bin ich morgens in Riobamba erstmal zum insgesamt 4ten mal zur Polizei um eine Anzeige aufzugeben, weil mein GPS geklaut wurde. Dort wurde ich bereits von meinem Freund Hugo empfangen. Hugo ist ein Polizeibeamter, der mir Sonntag seine Hilfe anbot, als er mir nach 1 Stunde Wartezeit beibringen musste, dass das Wetter so schoen sei, dass alle Sekretaerinnen den Chimborasso (hoechster Berg Ecuadors, in der Naehe Riobambas)beaeugen waren und ich somit keine Anzeige aufgeben konnte! Das war auf jeden Fall ein riesen Erlebnis! Allerdings waere es um einiges zu Zeitaufwendig alles hier zu berichten... also muss ich euch auf meine Rueckkehr vertroesten!
Anschliessend machten wir einige Besorgungen fuer unsere geplanten Tracks in der Quilotoa Gegend und nahmen einen Bus nach Latacunga, wo wir uns nach Anbietern fuer die Cotopaxibesteigung umsahen, einige Sachen in einem Hostel zwischenlagerten, um die Moeglichkeiten zu haben mit allem Gepaeck von Ort zu Ort ziehen zu koennen, und einen Bus nach Tigua nahmen.
Tigua ist ein sehr kleines Dorf mit nur einem Hostel. Leider oeffnete uns bei diesem Hostel niemand die Tuer und wir streunten durch das gespenstisch verlassen wirkende Dorf bis wir einen netten Mann trafen, der die Aufsichtsperson des Hostels anrief. Nach etwa 20 Minuten warten, tauchte diese dann auch auf und eroeffnete uns den Preis des Hostels... 15$ pro Person(3mal so teuer wie sonst)! Tja scheisse... es blieb uns keine andere Wahl, da wir noch einen kleinen Tagestrip machen wollten und das Hostel sah ja ganz nett aus... warme Dusche, Fruehstueck, Abendbrot, warme Getraenke, Waermflasche und Kamin auf dem Zimmer inklusive. Und zusaetlich erfuhren wir, dass das Hostel ein Hilfsprojekt ist und unser Geld direkt an die Komune geht... Handeln war also auch eher nicht drin.
Wir legten also unsere Sachen ab und machten uns auf den am Hostel liegenden Berg zu besteigen.
Es ging erneut steil zu, doch merkten wir deutlich, dass wir langsam ueber eine gute Fittness und ordendlich Berhsteigermuskeln verfuegen.
Oben angekommen daemmerte es schon und wir genossen das faszinierende Licht, solange wir konnten ohne im Dunkeln zuruecklaufen zu muessen. Einmalig!
Moritz auf dem Gipfel bei Tigua
Sonnenuntergang bei Tigua
Leider stellte sich danach heraus, dass das Hostel doch etwas anders war als gesagt. Die Dusche funktionierte gar nicht, das Feuerholz fuer den Kamin war nicht zu gebrauchen und die Biotoilette (anders Plumpsklo) war nicht gerade das beste, was wir bisher hatten. Wenigstens das Essen war gut, wenn auch etwas wenig.
Anschliessend spielten wir wieder etwas Skat.
Am naechsten Morgen ging der ganze Stress noch weiter, denn der Uebernachtungspreis war der erste, der nicht inklusive Steuer war. Somit sollten wir sogar 16,80 zahlen... was uns sehr gegen den Zeiger ging, weil das unser ganzes Kleingeld aufspeisen wuerde. So bestanden wir darauf mit 20ern zu zahlen (50 Dollar mit 3 20gern), da die sonst immer sehr schwer loszuwerden sind. Aber auch das war zunaechst nicht moeglich. So lief die Frau etwa 35 Minuten durchs Dorf um den 20er loszuwerden.
Somit verpassten wir also auch noch unseren Bus, was in dieser Gegend sehr scheisse ist, weil nicht so viele fahren! Aber laut der "Besitzerin" kaeme der naechste Bus in 20 Min...
Nix da... wir frohren uns an der Strasse sitzend etwa 1 Stunde den Arsch ab, ehe ein Bus kam!
Naja, der Bus nahm uns dann aber tatsaechlich nach Zumbahua, von wo wir nach kurzem Handeln einen Pick-Up nach Quilotoa nahmen.
Dort war dann Kontrastprogramm angesagt, weil wir ein Hostel fuer 6 Dollar inklusive 3 Mahlzeiten fanden. Zwar auch keine Dusche, aber mit 3 Mahlzeiten gingen 6$ in Odnung, auch wenn wir es auf 5 haetten druecken koennen.
Da ich ja schon einmal in den Krater hinabgestiegen war, gingen wir zunaechst ein Stueck auf dem Krater entlang. Das war sehr windig und nicht ganz so spektakulaer, da sich die Sicht nicht wirklich aenderte. Aber da diese eine Sicht ja sehr gut war, machten wir trotzdem einige gute Fotos.
Nach einem Mittagessen mit viel Tee und warmen Kakao zum Aufwaermen und einer Runde Skat, stiegen Johannes und Moritz dann in den Krater hinab und ich entspannte mal ein wenig im Hostel.
Nach dem Abendbrot, einem Sonnenuntergang und ner Runde Skat kam dann eine sehr sehr windige Nacht, die wir dank zusaetzlichem Schlafsack aber gut ueberstanden.
Am naechsten Morgen blieb es windig, was die Wanderung zwar schwieriger machen sollte, aber dafuer hatten wir mal richtig blauen Himmel und konnten bis zu den Ilinizas Bergen sehen, was fuer diese Gegend recht ungewoehnlich ist.
im hintergrund die Ilinizas... den linken wollen wir evtl besteigen
Da uns der Pick-up nach Chugchilan zu teuer war, beschlossen wir zu Fuss nach Guayama zu laufen, da der Weg von dort etwa genauso lang nach Isinlivi, unser Ziel, sein sollte wie von Chugchilan. Das kostete uns 1,5 sehr windige Stunden auf dem Kraterrand und am sandigen Hang hinunter.
mit dem Wind kaempfend
Guayama war dann ein weiteres einsames Dorf mit immerhin einem Hostel und einer tienda. Dort goennten wir uns eine Cola um mit der Verkaeuferin ins Gespraech zu kommen. Leider kannte diese den Weg nach Isinlivi ebenfalls nicht.
Nach genuesslicher Pause trafen wir dann einen Truckfahrer, der ns den Weg beschrieb, uns jedoch warnte, dass es ein sehr weiter Weg sei.
Nach einigem Verlaufen und jeder Menge Fragen, fanden wir dann den richtigen Weg, eine sehr wenig befahrene Schotterstrasse.
Nun waren wir zwar sicher auf dem richtigen Weg, doch fragten wir jeden, dem wir begegneten nach dem Weg um sicher zu gehen und um zu wissen wie viel wir noch vor uns haben. Nach einiger Zeit mittelten wir die Informationen und schaetzten um 5 in Isinlivi zu sein.
Daraufhin kauften wir in einem kleinen Dorf, wo die EU Aufbauhilfe leistet Broetchen und machten eine Mittagspause.
In diesem Dorf machten alle, vor Allem die Kinder riesen Augen... schienbar kommen nicht gerade oft Touristen hier her
Es war immernoch sehr windig und immer wieder wurde durch starke Boehen Sand aufgewirbelt, was besonders schmerzhaft war, da Moritz und ich inzwischen kurze Hosen trugen und der Sand wie viele kleine Nadeln an den Waden zwickte.
Wind bei der Mittagspause
Feldarbeiter
einsames Dorf
Um 4 trafen wir dann einen Hirtenjungen, der meinte es dauere noch 2,5 Stunden. Das war aber so weit von allen anderen Schaetzungen weg, dass wir diese Information mal dezent vernachlaessigten.
Leider machten die naechsten paar Einheimischen aehnliche aussagen, so dass wir uns versuchten etwas zu beeilen.
Zwar war Isinlivi schon um halb 5 in Sicht, doch wenig spaeter merkten wir, dass ein weiterer Canyon zu durchqueren war... das kostete uns eine weitere kraefteraubende Stunde, so dass der Hirtejunge recht behalten sollte und wir am Hostel angekommen einen 9 Stuendigen Walk hinter uns hatten, bei dem wir erstaunlich wenig Pausen gemacht hatten... wir waren FEDDICH!
oben links: Isinlivi so nah und doch so fern
Da kam es gerade Recht, dass das Hostel in Isinlivi das beste bislang war. Von europaeern gefuehrt war es gemuetlich eingerichtet und wir goennten uns seit langem mal wieder eine wunderbar warme Dusche, ein ausgezeichnetes Abendbrot, von dem wir so viel essen konnten, bis nichts mehr ging. Anschliessend entspannten nach ein bischen Streching in den Haengematten bei Tee und Kaminfeuer und schmiedeten die Plaene fuer die kommenden Tage.
Beilaeufig stellten wir fest, dass Isinlivi 1000m tiefer als Quilotoa liegt... wahrscheinlich sind wir etwa 2000m runter und 1000m hoch wenn nicht sogar 500m jeweils mehr.
Isinlivi bietet zwar ein geniales Hostel und super Bedingungen fuer eine vielzahl an Day-Hikes, aber da die Busse etwas bloed fahren, schliefen wir aus und machten uns mit ein wenig Muskelkater auf den Weg nach Sichos. Nach 2 Stunden Wandern nahmen wir dann einen Pick-Up, was eine sehr Weise Entscheidung war... beurteilt nach heutigem Zustand der Beine
eine wankende Bruecke auf dem Weg nach Sichos
Kinder spielen am Fluss
Von Sichos nahmen wir nach dem Mittagessen dann einen Bus zurueck nach Latacunga... eine sehr wackelige, aber landschaftlich schoene Fahrt.
der Cotopaxi (auf der Busfahrt nach Latacunga)
In Latacunga buchten wir dann die Cotopaxitour fuer den 9./10.08 und kauften fuer unseren Akklimatisationstrack Essen ein.
Abends waren wir dann noch mit 2 Schwedinnen auf einem Reggeaton Konzert (eine Musikrichtung zwischen Regea und Rap) und goennten uns ein paar Biere.
Zusammenfassend war der Quilotoa Circuit fuer uns sehr anstrengend aber interessant. Wir haben viele einsame Indiodoerfer durchquert, die wohl noch nicht viele Touristen gesehen haben und zu den aermsten Ecuadors zaehlen duerften. Gleichzeitig hatten wir ein gutes Training fuer den Cotopaxi gehabt.
Das deutsche auswaertige Amt hat zwar eine Sicherheitswarnung fuer Alleinreisen in dieser Gegend herausgegeben, doch fuehlten wir uns zu keiner Zeit nur annaehernd in Gefahr, abgesehen von etlichen baellenden Hunden am Wegesrand, die mit einem Stein in der Hand schnell zu verscheuchen waren.
Tagsueber und in einer Gruppe, denke ich, ist diese Gegend also machbar. Jedoch benoetigt man ein groesseres Budget fuer Pick-Ups oder eine gute Fittness zum wandern in dieser Gegend
Auch mit dem Fahrrad soll es schoen sein. Haben eine Schweizerin getroffen, die den Rundweg in einer Woche ganz alleine gemacht hat... wuerde ich nicht alleine machen, aber in einer Gruppe in 5 Tagen sicherlich eine schoene Sache.
Weitere Plaene:
Heute fahren wir ueber Machachi nach El Chaupi. Von dort werden wir morgen mit einem Pick-Up und zu Fuss zum Base-Camp der Ilizas Berge fahren. Dies dient Hauptsaechlich der Akklimatisation, da dieses Base-Camp die gleiche Hoehe hat, wie das des Cotopaxi.
Dann werden wir als Training versuchen den Iliniaz Nord zu bestiegen. Das ist bei guten Bedingungen ohne grosse Ausruestung moeglich. Jedoch wollen wir eher Trainieren und ich glaube nicht, dass wir es nach ganz oben machen werden... Vorsicht ist erstes Gebot.
Dann werden wir vom Mittag des 7. bis Morgen des 9. pausieren und am 9./10. den Cotopaxi mit Guide besteigen.
Der Cotopaxi ist knapp 5900m hoch, der 2t hoechste Berg Ecuadors, der 2thoechste aktive Vulkan der Erde und der Berg, dessen Spitze am 2t dichtesten an den Sternen ist. Da er fast auf dem Equator liegt ist er naeher dran als der Mount Everest
Das wird eine riesen Schinderei, weshalb sich Johannes auch entschieden hat nicht mitzukommen, aber wie krass das ist koennen Moritz und ich wohl besser beschreiben, wenn wir es hinter uns haben.
Werde mich vorraussichtlich am 8. wieder melden vllt auch erst am 11... macht euch keine Sorgen ich wuerde das alles nicht machen, wenn es nicht wirklich sicher waere!
hoffe es ist nicht zu lange geworden... mir ist es zu lange... verzeiht mir also, dass ich es nicht Korrektur lese
Tschuess
Aufbruch: | 27.06.2006 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
Costa Rica
Panama
Nicaragua