Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens
Konya
Da es keinen Stadtplan gibt, kann man mir auch nicht auf meiner kleinen Reiseführer-Karte zeigen, wo das Hotel wirklich liegt. Nach unserer Orientierung müssen wir aber nach Osten.
Wir laufen also los, vorbei an einer im Reiseführer nicht aufgeführten großen Moschee, durch das sich nachher als Messegelände herausstellende Freizeitgelände erreichen wir endlich einen Anhaltspunkt - die Ringstraße um den Zitadellenhügel.
Serefeddin Camii (Moschee)
Die Aladdin-Cadesi entlang geht es an der Serefeddin Camii vorbei Richtung Mevlana Kloster, Basar und Mittelklasse-Restaurants. Die im Reiseführer aufgeführten Restaurants existieren z.T. nicht mehr (oder sind nicht zu finden, da nirgendwo Straßennamen, geschweige denn Hausnummern angezeigt sind).
Selimlye Camii (Moschee)
Plötzlich und unverhofft stehen wir an der Selimlye Camii, die zwischen 1566 und 1574 im Auftrag Selims II. als Höhepunkt osmanischer Baukunst entstand,d.h. praktisch direkt vor dem Mevlana-Kloster .
Das bekannte grüne Kegeldach im Osten der Altstadt über dem Grab des Philosophen und Theologen Mevlana Celaleddin Rumi gilt als das Wahrzeichen der Stadt.
Mevlana Tekkesi (Kloster)
Laufbrunnen in der Klosteranlage
Sarkophag des Mevlana Celaleddin Rumi
Sarkophage der Familienmitglieder Mevlanas
"Sucht unsere Gräber nicht auf der Erde - unsere Gräber sind in den Herzen der Erleuchteten." steht auf dem Mausoleum von Mevlana Celaleddin Rumi. Zahllose einheimische Pilger, die hier einem der größten Mystiker des Landes ihre Reverenz erweisen, beten in religiöser Andacht am Grab jenes Mannes, der für viele mehr war als ein Philosoph und Heiliger.
stattliche Sammlung im Mevlana Kloster
alte Schriften aus der Klostersammlung
Der große Komplex des Mevlana-Klosters enthält darüber hinaus noch sechs Sarkophage von Derwischen, den sogenannten 'Soldaten von Horasan', die zusammen mit Mevlana aus Balkh nach Konya kamen.
Im musealen Teil findet man eine reichhaltige Sammlung von Gegenständen aus dem Mevlana-Orden, wertvolle Teppiche, Metall- und Holzkunstwerke und Musikinstrumente. In der ethnographischen Abteilung und der Bibliothek befinden sich über 1700 Handschriften und 500 Druckwerke.
Da wir von den Restaurants im Reiseführer nur eines gefunden haben und uns dieses nicht so sonderlich zusagt, beschließen wir, unser Abendessen doch im Hotel einzunehmen. Dann können wir uns dann noch etwas frisch machen.
Aziziye Camii
Auf dem Rückweg machen wir kurz Halt an der Aziziye Camii.
Diese zunächst 1676 vom Hofberater Mustafa Pasa gestiftete und später nach einem Brand 1867-1874 neugebaute Moschee am Rande des Basars wird eher verspielt. Die barockisierte Rokokomoschee mit zwei Minaretten besitzt auch eine Rokoko-Gebetsnische. Das Innere besticht durch seine helle Bemalung.
Kurz vor unserer Rückkunft im Hotel erstehen wir noch zwei Flaschen kaltes Bier, vom dem wir die Hälfte noch vor dem Abendessen genußvoll einnehmen.
Das Buffet ist im Hotel ist überwältigend, doch o' Schreck, in der religiösen Hauptstadt Zentralanatoliens gibt es selbst in diesem großen Geschäfts-Hotel keinen Alkohol, also bleibt nur Wasser und nachher Kaffee. Die kalten Speisen sind bereits so verführerisch, dass wir eigentlich gar nicht mehr zum warmem Essen übergehen wollen, doch auch diese Angebote verlocken. Selbst einen Nachtisch müssen wir noch probieren, doch die sind bekanntermaßen allesamt quietschig süß. Nach dem Kaffee haben wir ja noch eine Flasche Bier auf dem Zimmer!
Unseren zweiten Stadtrundgang beginnen wir im Altstadtviertel östlich des Zitadellenhügels.
Koranschule Ince Minare
Direkt an der Koranschule Ince Minare finden sich einige sehr schöne Privatwohnhäuser.
archäologisches Museum - Außenanlage
Danach laufen wir runter zum archäologischen Museum , das wegen Renovierung geschlossen ist.
Sahip Ata Moschee
Direkt daneben liegt die Sahip Ata Moschee , die aber schon etwas verkommen ist.
Durch den Basar und ein paar abenteuerliche Straßen und an einer kleinen Moschee vorbei geht es dann zurück zum Zitadellenhügel,
Aleddin-Moschee
wo wir zunächst die Aleddin-Moschee besuchen und
danach im benachbarten Teegarten draußen in altem Plüsch versinken.
Vom Hügel können wir weit blicken und entdecken den Reiz einer Kombination von neuem und altem.
Einen Blick werfen wir auf das einzige verbliebene Stück alter Stadtmauer und steigen hinab zu der
Büyük Kataray-Moschee
Büyük Kataray-Moschee , die wunderbare blaue-grüne Keramiken hat.
Da wir noch etwas Zeit haben und immer noch nicht müde sind, laufen wir die Aleddin Cadesi zum x-ten Mal raus,
zunächst bis zu dem schönen Profanbau der türkischen Post.
Stattdessen schlagen wir uns wieder in den Basar, den wir in Schleifen durchstreifen;
letztlich landen wir in der Gemüsehalle
Azizle-Moschee
und wieder an der barocken Azizle-Moschee (s.o.). Innen gibt uns ein sympatischer 'studierter' Herr zahlreiche Erläuterungen; es ist ganz intererssant und nett, aber zum Schluß will er uns noch eine andere Moschee zeigen oder zur Schwägerin - einer studierten Archäologin - in den Teppichladen führen. Wir verneinen und verziehen uns Richtung Hotel, nicht ohne vorher noch Bier- und Wein-Nachschub eingekauft zu haben.
Morgen haben wir einen Fahrtag vor uns - ca. 350 km bis zu unserem eigentlichen Ziel: Kappadokien.
Aber auch der Fahrtag bringt noch einige interessante Dinge, von denen wir im nächsten Kapitel berichten wollen.
Aufbruch: | 01.10.2005 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 16.10.2005 |
Sagalassos