Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens
Fahrt von Konya nach Kappadokien
Da wir uns in Konya inzwischen schon ganz gut auskennen, finden wir auf Anhieb die Ausfallstraße Richtung Aksaray/ Ankara, wo nach 15 km die erste Karawanserei zu besichtigen sein soll. Nach Reiseführer fahren wir an der angegebenen Stelle links ab und finden nichts; ein Fabrikpförtner hilft uns und wir sehen auf der Gegenrichtung (stadteinwärts) nun auch ein Hinweischild 'Horuzlu Han'. Die ansehnliche Karawanserei mit überhöhtem Mittelschiff und zehn Querschiffen, kräftigen, halbrunden Stütztürmen, zentraler Ziegelkuppel mit oktogonalem Tambour und Schlitzfenstern ist nach ihrer Restaurierung von 1956 heute ein Restaurant mit vielen rustikalen Tischen, aber auch ganz schönen Preisen (Flasche Bier 5 YTL = 3,50 €, Flasche 'Qualitätswein' 28 YTL).
Karawanserei Horuzlu Han
Horuzlu Han (Innenraum des Restaurants)
Weiter geht's dann über eine gut ausgebaute Straße nach Nordosten. Die Landschaft wird hügeliger, hat aber Steppencharakter.
seldschukische Karawanserei in Obruk
Etwa 75 km nordöstlich von Konya liegt im Norden abseits der Straße nach Aksaray beim Dorf Kizören das alte, verlassene Dorf Obruk. Dieses ist Standort einer aus antiken Quadern erbauten großen seldschukischen Karawanserei aus dem 13. Jh., die allerdings stark verfallen ist. Ein ausgedehnter, alter Friedhof liegt gegenüber der Karawanserei, der Moschee und den wenigen Häusern, die von dem ehemals großen Winterdorf Obruk übrig geblieben sind.
eine der mit Wasser gefüllten Dolinen neben der Karawanserei von Obruk - zahlreiche anderen in dem Kalkplateau sind trocken.
Unmittelbar östlich hinter der Karawanenstation ist eine Riesendoline 170 m tief in die Kalkplatte eingesenkt. Die ovale, im Durchschnitt 200- 230 m breite Einsturzdoline ist mit einem 145 m tiefen See gefüllt. Das Süßwasser des Sees, der eine unterirdische Verbindung zur Karstquelle von Taepinar am Rande des Tuz Gölü 30 km nördlich hat, stammt aus starken unterirdischen Karstquellen und wird zur Bewässerung beziehungsweise zur Gewinnung von Trinkwasser benutzt.
Sultan Hani Karawanserei
Doch danach steht die berühmte Sultan Hani Karawanserei - auch Aksaray Karawanserei genannt - an (8700 - 8721).
Sultan Hani - Innenhof
Im Ort sind die Häuser noch mit Rundholzbalken und Lehm und Gras gedeckt, aber Solaranlagen und Fernsehantennen haben sie trotzdem.
Akzikarahan Karawanserei bei Aksaray
Eine eindrucksvolle Karawanserei mit siebenflächigen Ecktürmen an der seldschukischen Karawanenstraße von Konya nach Kayseri, ca. 15 km östlich von Aksaray, wurde nach einer Inschrift 1231 - 1238 während der Regierungszeit Alaeddin Kaykobads I. erbaut.
Die Anlage zählt zu den drei am besten erhaltenen seldschukischen Etappenstationen zwischen Sivas und Konya und besteht aus einem Arkadenhof mit einer kleinen zentralen Moschee (Mesgid) und einer zum monumentalen Eingangsportal im rechten Winkel stehenden riesigen Halle mit Mitteltrakt, sechs Querschiffen und einer durchbrochenen Kuppel mittig über der vorletzten Passage. Haupt- und Hallentor sind reich ornamentiert. Der Bau heißt auch Hoca Mesut Kervansarai.
Da die Hauptroute über Nevsehir eher wohl langweilig zu werden scheint, beschließen wir einen Umweg an den Rand des Gebirges.
Yüksek Kilise
Bei Güzelyurt zweigt eine Staubstraße ab zur Yüksek Kilise, einer byz. Kirche auf einer kleinen Bergkuppe.
Über einen Bergkamm von 1770 m Höhe (wir haben aber auf der Hochebene schon jede Menge Höhe) gelangen wir ins nächste Tal, wo wir einen nahezu völlig verfallenen Kirchenbau finden, die Kizil Kilise.
Durch landschaftlich recht reizvolle Gegend erreichen wir dann kurz vor Sonnenuntergang unser nächstes Ziel: Das kleine Ürgüp-Evi Hotel, in dem wir uns 5 Tage und Nächte sehr wohl fühlen sollen.
Im nächsten Kapitel stellen wir zunächst die Landschaft Kappadokien vor und dann beschreiben wir der Reihe nach unsere Ausflüge und Unternehmungen.
Aufbruch: | 01.10.2005 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 16.10.2005 |
Sagalassos