Interrail-Tour durch Italien und Griechenland

Reisezeit: Juni 2006  |  von Matthes Jansen

Die Cinque Terre

Am nächsten Morgen aßen wir zum Frühstück, was noch vom Vortag übrig geblieben war.
Dann holte ich in der Satdt die erste Ladung Tunfisch und Tomaten, es sollten viele folgen. Außerdem kaufte ich noch einige Brötchen, die mir frisch aussahen. Am Campingplatz zurückgekommen wurde es dann aber kompliziert. Mein Taschemesser hatte so große Probleme das Brötchen zu halbieren, als wäre es aus einer Kunststoff-Beton-Mischung angerührt worden. Als es dann doch klappte stellten wir witzigerweise fest, das fast der gesamte Innerraum hohl war, die steinharte Kruste war ca. 1-2 cm dick...und so etwas nennt die Bande dann Brötchen . Es schmeckte dann auch genauso, wie wir nach all dem erwartet hatten. Trocken wie Kreide und hart wie Stein, die weltberühmte italienische Küche hatte ihre erste Chance, uns von sich zu überzeugen, gründlich vermasselt.
Nachdem alles gepackt war machten wir uns auf den 2 ½ stündigen Weg nach Monterosso, das erste der Cinque Terre Dörfer 4,5 km entfernt von Levanto, Luftlinie wohlgemerkt.
Bereits die ersten Minuten ließen uns erahnen, was wir vor uns hatten. Mit jedem Meter, den wir emporstiegen, eröffnete sich uns ein immer schöner werdendes Panorama auf das Meer, Levanto und die Umgebung.

Als wir 2 Stunden später in Monterosso ankamen, waren wir zwar etwas erschöpft, weil die Pfade teilweise sehr steil gewesen waren. Allerdings hatten wir jetzt schon das Gefühl, dass die letzten 2 Stunden für alle Vorbereitungen und Kosten des Urlaubs eine ausreichende Entschädigung gewesen waren. Die Ausblicke waren so unglaublich gewesen, dass wir uns am liebsten mitten auf dem Weg gesetzt und den ganzen restlichen Tag da oben auf einem der Berge verbracht hätten.
In Monterosso legten wir uns erst einmal an den Strand, Daria ging ein wenig schwimmen und ich konzentrierte mich verstärkt aufs Liegen. Da wir intelligenterweise nur einen einzigen Liter Wasser mit auf den Weg genommen hatten und erst in der Stadt eine neue Flasche gekauft hatten, tranken wir am Strand liegend nun mehr, als auf dem gesamten Marsch zuvor. Nach dieser kleinen Ruhepause erkundeten wir den alten Teil der 1.800 Seelengemeinde und fanden alles bestätigt, was wir darüber gehört hatten...typisches Postkarten Italien eben.
Gegen 13 Uhr ging es schließlich weiter nach Vernazza, auf der Karte auch wieder nur 2,6 km entfernt doch der Marsch dauerte über 2 Stunden. Als wir sahen, dass der Wanderweg gebührenpflichtig war, waren wir anfangs etwas sauer, dass nun schon für einfaches Wandern Geld genommen wird. Wir bereuten später jedoch keine Sekunde die 3€ pro Person bezahlt zu haben. Sie erschienen uns geradezu lächerlich angesichts der Wanderroute durch alte Oliven - und Zitronenhaine, dabei immer die See im Hintergrund.

Außerdem wurde uns auch klar, dass es ein ziemlicher Aufwand sein muss die alten Pfade in einem einigermaßen wandergerechten Zustand zu halten.
Um übrigens einmal einen Eindruck zu bekommen, was es dort für eine Sonneneinstrahlung gibt folgende Info: Obwohl ich die ganze Tour über ein T-Shirt an hatte holte ich mir doch an Schultern und Rücken einen leichten Sonnenbrand...durch den Stoff hindurch! Warum Daria nichts abbekommen hatte, weiß ich nicht aber so tapfer, wie sie den ganzen Urlaub hindurch überall hin mitmarschiert ist wäre es wirklich ungerecht gewesen, wenn sie sich jetzt auch noch statt mir verbrannt hätte.
Vernazza gilt als schönstes der 5 Dörfer und als wir gegen 15 Uhr da ankamen waren wir auch nur noch baff.

Daria konnte mir am Ende des Urlaubs nicht ganz zustimmen aber mich persönlich hat während unserer gesamten Interrail-Tour, und wir haben viel gesehen, nichts so begeistert, wie die Cinque Terre.
Nach 90 Minuten Bummeln, fotografieren und sonnen nahmen wir den Zug zurück nach Levanto.
Dort kochten wir uns wieder Nudeln, dann ging es zum Eis essen in die Stadt und noch einmal an den Strand.
Während des Wanderns hatte uns die Umgebung die ganze Zeit von dem doch etwas anstrengenden Weg abgelenkt, nun merkten wir aber, dass wir unsere Konstitution ein wenig überschätzt hatten, denn wir spürten jeden Muskel zwischen Wade und Hintern. Nachdem wir uns abends dann diesmal dick eingepackt hatten, schliefen wir sofort ein. Wir waren der Ansicht es uns richtig verdient zu haben

© Matthes Jansen, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vom 7-25 Juni 2006 machte ich mit meiner Freundin eine 19-tägige Interrail-Tour durch Tour durch Ligurien,Pisa,Rom,Athen,Siena,Florenz,Verona,an den Gardasee und nach Mailand.
Details:
Aufbruch: 07.06.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.06.2006
Reiseziele: Interrail in Italien
Griechenland
Der Autor
 
Matthes Jansen berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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