Sahara - Grenzfahrten zwischen den Welten
Timbuktu, die sagenumwobene Stadt
Der Strom ist die Schwelle zwischen Sahel und Sahara. Bis der Fluss seinen Lauf änderte, lag Timbuktu, die Sagenumwobene, wo die Nomadenvölker aus dem Norden und die sesshaften Bauern aus dem Süden zusammentreffen, direkt am Wasser. Auch wenn Timbuktu heute 15 Kilometer weit entfernt liegt, findet der Warenaustausch zwischen Sahara und Sudan hier immer noch statt, das Salz und die Datteln der Wüste gegen Stoffe und Hirse der Ackerböden. Welche Assoziationen ruft der Name Timbuktu hervor: Exotik, Gold, Erhabenheit, Reichtum, Zauber vergangener Zeiten. Und wie viele Reisende werden durch das heutige Timbuktu enttäuscht. Sie verfallen in das andere Extrem, beschreiben Timbuktu als schmutzige, hässliche Stadt, die kein Flair aus vergangenen Zeiten in die Gegenwart hinüberretten konnte. Dabei gibt es doch immer noch die bunten Märkte, die großartigen Moscheen, von denen die Djinger-Ber oder Grande Mosquée auch von Innen besichtigt werden kann, die altehrwürdigen Bürgerhäuser und die wertvolle, umfangreiche, islamische Bibliothek. Zwar sind die Straßen zugesandet und hat der Fluss Niger seinen Lauf um einige Kilometer nach Süden verschoben, doch existiert vor der Stadt immer noch der Halteplatz für die aus Taoudenni kommenden Salzkarawanen, die Tuareg haben hier nach wie vor ihre Hochburg und wohnen in der Stadt in ihren Beduinenzelten, vor denen sie ihren traditionellen Tee zubereiten. Es wird wunderbarer Tuaregschmuck, Messer, Wurfspeere, Lederarbeiten angeboten. Viele Eingangstüren sind mit den wunderbaren Silberbeschlägen versehen, auch wenn dann die Inneneinrichtungen zu wünschen übrig lassen.
Maurisches Fenster in Timbuktu
Es kommt ein leichter Sandsturm auf, die Luft verfärbt sich gelblich. In leuchtendes Orange, tiefes Indigoblau oder giftiges Grün gehüllte Frauen flanieren mit passendem Kopfschmuck über Straßen und Plätze. Timbuktu hat eine besondere Atmosphäre. Man atmet die Stadt ein, wird von ihr umhüllt und fühlt sich doch als Fremdkörper und Eindringling. Wäre es jemals möglich, die Geheimnisse von Timbuktu auch nur zu erahnen?
Schöne in Timbuktu
Aufbruch: | 05.11.2001 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 10.02.2002 |
Niger
Mali