Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)
Blue Mountains - Canberra
1. Januar 2008! Das neue Jahr hat uns wohlbehalten erreicht... oder umgekehrt. Dieser Tag dient dazu die noch nicht abgeklapperten Sehenswürdigkeiten von Sydney anzuschauen. Das haben wir auch gemacht und dabei an die 20 km zu Fuss zurückgelegt. Am darauffolgenden Tag verabschiedeten wir uns definitiv von Sydney und fuhren los Richtung Blue Mountains. Glücklicherweise fanden wir auf diesem Weg auch noch eine Fullservice Autowaschanlage, bei der wir freundlicherweise unseren Motorraum reinigen lassen konnten, den wir im vorletzten Kapitel mit Schlamm paniert hatten. In Katoomba legten wir unseren nächsten Zwischenstopp ein, um den Echo Point Lookout und die Three Sisters zu begutachten.
Ehepaar Schmidt und die Three Sisters in Katoomba
Hier fiel uns ein Wanderweg auf, welcher zu den Giant Starways führte. Der Weg dorthin war mit 400 Metern angegeben, also in wenigen Minuten zu schaffen. Michi meinte, dass der Giant Stairway irgend eine Felsformation sein müsste, also nichts wie hin. Nach den erwähnten 400 Metern gings eine steile Treppe hinunter, welche direkt zu den Three Sisters führt und ein Wegweiser gab an, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Die Treppe führte der Felswand entlang nach unten. Michi ging mit seinem bekannten Enthusiasmus voraus, in der Erwartung, dass man einige Meter weiter unten dann diese Felsformation zu sehen bekommen würde. Doch die Treppe geht weiter und weiter nach unten. Nach jedem Felsvorsprung geht's noch einmal weiter nach unten, Insgesamt 900 Stufen. Unten angekommen ist auch Michi klar geworden, was mit Giant Stairway gemeint war. Aber jetzt wo wir schon mal hier sind, gibt's sicher auch einen anderen Weg wieder nach oben. Der Weg führt in zwei Richtungen von der Treppe weg. Weder mit Wasser, Karte, noch brauchbarem Schuhwerk ausgerüstet legen wir los. Nach einer halben Stunde Dschungelwanderung in Sandalen kommen wir zu einem Picknickplatz mitten im dunkelsten Urwald.
Ein Picknickplatz im Urwald
Das ist der Zeitpunkt, wo wir uns zur Umkehr entschliessen. Da nun Wege in mehrere Richtungen weiter führen, welche alle nicht mit unserem Ausgangsort angeschrieben sind, die Sonne sich langsam hinter irgendwelchen Wolken verbirgt und der Wind, welcher uns schon früher begleitet hat auch nicht wirklich nachlassen wollte, schien uns das die vernünftigste Lösung. Nach rund 45 Minuten Marsch und weiteren 900 Stufen (haben wir selbst nachgezählt) sind wir endlich wieder am Ausgangsort. Wir (resp. Michi) haben es fertig gebracht einen kurzen Spaziergang in eine Halbtageswanderung ohne Verpflegung zu verwandeln. Am nächsten Tag fahren wir weiter, mit dem Ziel die Jenolan Caves zu besichtigen und gleichentags noch nach Canberra weiterzufahren.
Felsformation in den Jenolan Caves
Nachfolgend der einzige Stein in den Jenolan Caves, welcher angefasst werden durfte.
Zitat eines Deutschen: "der ist ja schon ziemlich abgefummelt"
Da die Jenolan Caves (beeindruckend!) etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen als vorgesehen, machen wir schon in Goulburn Zwischenhalt (etwas 100 km vor Canberra) und verbringen unsere erste Nacht in einem Cabin auf einem Campingplatz. Nach Canberra ist es tagsdarauf nur noch ein kurzes Stück. Die nächsten drei Tage verbringen wir in dieser sehr fotogenen Stadt, deren Landschaftsarchitektur jeden Besucher staunen lässt, die es einem infolge der riesigen Ausmasse jedoch praktisch verunmöglicht, die Stadt zu Fuss zu erkunden.
Das Dach des Parliament House in Canberra
Ausserdem ist sie infolge der Strassenführung sehr unübersichtlich und ohne unseren TomTom hätten wir uns garantiert einige Male verfahren.
Die Übermittlungsanlagen des Telstra Towers.
Nach einer erholsamen Zeit in der Hauptstadt Australiens fahren wir weiter Richtung Snowy Mountains, dem höchsten Gebirge (hihi) von Australien. Unser Vorhaben ist nichts geringeres, als die Besteigung des höchsten Berges von Australien, dem Mount Kosciuszko! Im Vergleich zur Besteigung der Glasshouse Mountains stellt uns diese Tageswanderung vor ganz andere Herausforderungen. Der Berg ist mit einer Gipfelhöhe von 2200 Metern über Meer und einem Ausgangspunkt von rund 1800 Metern keine wirkliche Herausforderung, schon deshalb nicht, weil man auch mit dem Auto auf dem Weg hinauffahren könnte. Dies wird teilweise auch gemacht, da auf dem Mount Kosciuszko zur Zeit die höchstgelegene Toilette von Australien gebaut wird. Gefordert wurden wir auf dieser landschaftlich sehr schönen Wanderung mehr auf der mentalen Ebene. Die allseits bekannten australischen Fliegen gaben ihr Bestes, und zwar von Anfang bis Ende. Wir legten an diesem Tag eine Strecke von rund 22 Kilometern zurück und wurden auf Schritt und Tritt von je ca. 100 Fliegen umschwärmt, welche versuchten in sämtliche verfügbaren Körperöffnungen hineinzukriechen.
Leider verfügten wir über kein Fliegennetz (welches wohlinformierte Besucher immer dabei haben!) sondern lediglich über eine angebliche Antifliegen Créme. Aber wie wir alle wissen, muss das Mittel, welches Fliegen fernhält erst noch erfunden werden. Die Paste, welche wir uns grosszügig auf Gesicht und Arme schmierten führte lediglich dazu, dass sich die Farbe von Michis Sonnenbrille und jene unserer Eisteeflasche auflösten. Nichts desto trotz haben wir auch dieses Märtyrium überstanden und werden garantiert nie mehr auf den Mount Kosciuszko steigen, denn auch blühende Alpwiesen, schöne Bergseen und tolle Aussichten sind einen Nervenzusammenbruch nicht wert.
Blühende Alpwiesen beim Mount Kosciuszko
Aufbruch: | 26.11.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2008 |
Singapur
Neuseeland
Fidschi