Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)
Neuseeland - Nordinsel 2. Teil
Nachdem die Fähre in Wellington pünktlich (16.25 Uhr) angelegt hatte, warteten wir in unserem Auto darauf, aus dem nach Schaf stinkenden Bauch des Schiffes (mit uns auf der Fähre setzten drei Lastwagenladungen voll lebender Schafe auf die Nordinsel über, welche entsprechende Absonderungen in den Laderaum abgaben) rausfahren zu können.
Die Zeit drängte etwas, da wir vor Ladenschluss um 17.30 Uhr noch in Wellington beim örtlichen Flightcentre vorbei mussten, um unsere Reiseunterlagen für die Fiji Inseln abzuholen. Aus irgendeinem Grund wurde jedoch die Fähre nicht entladen und wir warteten annähernd eine halbe Stunde in unserem Auto ohne zu wissen was eigentlich los war. Irgendwann gings dann doch los und wir konnten in Richtung Downtown losfahren. Als wir im Stadtzentrum ankommen, ist es 17.10 Uhr. Nun mussten wir nur noch das richtige Flightcentre finden. Wir haben die Tickets online gebucht und wissen deshalb nicht genau wo das entsprechende Büro liegt. Unser Navigationsgerät gab uns an, dass sich im Stadtzentrum insgesamt 6 Flightcentre Filialen befinden. Wir wussten lediglich, dass sich die von uns gesuchte Filiale am Courtenay Place befindet. Dieser zieht sich jedoch durchs halbe Stadtzentrum und drei der 6 Filialen liegen mehr oder weniger an besagtem Platz und Parkplätze sind ebenfalls Mangelware, vor allem am Freitag Abend. Wir haben dann doch einen Parkplatz gefunden. Wir also in die erste Filiale reingestürzt: Falsche Adresse! Man sagt uns, dass sich die gesuchte Filiale ein Stück weiter die Strasse runter befindet. Zügigen Schrittes hetzen wir (resp. Michi humpelt) die Strasse runter und entdecken 200 Meter weiter die nächste Filiale. Doch auch hier gibt man uns zu verstehen, dass das nicht die gesuchte Filiale ist. Unterdessen ist es 17.20 Uhr und die Zeit wird definitiv knapp. (Der/die clevere Leser/in wird sich jetzt fragen, weshalb wir die Unterlagen nicht einfach am nächsten Morgen abholen? Das war leider nicht möglich, da die Flightcentres am Wochenende geschlossen sind und wir zu wenig Zeit hatten, um bis Montag auf unsere Papiere zu warten.) Also weitergehetzt! Und siehe da, beim dritten Versuch haben wir endlich diejenige Filiale gefunden, welche unsere Reiseunterlagen ausgestellt hat.
Nach diesem etwas hektischen Intermezzo haben wir uns erst mal ein Bier gegönnt und in einem feinen Lokal zu Abend gegessen. Am nächsten Morgen fuhren wir dann in einer für unsere Verhältnisse relativ langen Tagesetappe (ca. 400 Kilometer) weiter nach Lake Taupo. Dort sahen wir uns die spektakulären Craters of the Moon an.
Das ist ein thermisch aktives Gebiet, wo Dampfschwaden aus diversen Kratern aufsteigen und es erbärmlich nach Schwefel stinkt. Das Interessante am Gebiet der Craters of the Moon ist die Tatsache, dass diese erst seit ca. 50 Jahren bestehen. Als man kurz nach dem zweiten Weltkrieg ein Wasserkraftwerk am Lake Taupo errichtete, hatte sich der Grundwasserspiegel gesenkt (oder erhöht, ganz so genau wissen wir das nicht mehr) und plötzlich fing ein vorher friedliches Stück Wald an aus dem Boden zu dampfen... Der Landbesitzer wird sich gefreut haben.
Am nächsten Tag besuchen wir ausserdem noch den Staudamm der Aratiatia Rapids. Dort werden täglich um 10.00 Uhr die Schleusen für 30 Minuten geöffnet und einige hundert oder tausend Kubikmeter Wasser den Flusslauf runtergeschickt. Ein echtes Spektakel!
Von hier aus fahren wir weiter nach Rotorua, dem eigentlichen Zentrum der thermischen Aktivitäten der Nordinsel. Auf dem Weg dorthin schauen wir noch in einem Park vorbei, wo weitere stinkende und farblich zum Teil sehr eindrückliche Löcher im Boden bewundert werden können.
Das Highlight der Etappe, ein Geysir, sparen wir uns bis zum Schluss auf. In Rotorua selbst befindet sich ein Park, wo diverse Geysire und andere thermische Phänomene beobachtet werden können. In Rotorua angekommen entscheiden wir jedoch, dass das Highlight ins Wasser fallen wird. Wir sind ja beide nicht als knausrig bekannt, aber wenn wir für einen Geysir und ein paar dampfende Schlammgruben 50$ pro Person Eintritt bezahlen müssen, dann gönnen wir uns für diesen Preis lieber eine gute Flasche Wein und die gibt's in Neuseeland ohne Ende und auch meist für weniger Geld. Rotorua hat uns als Ort gleichermassen fasziniert und beunruhigt. Egal wo man hingeht, überall dampft es aus dem Boden, egal ob im Garten eines Hauses oder auf dem Parkplatz vor der Kirche.
Die ganze Stadt scheint auf einem brodelnden Kochtopf zu stehen und je nach Windrichtung stinkt es nach Schwefel... Leider haben wir nicht mehr die Zeit, um länger hier zu bleiben (und Karin möchte das auch nicht unbedingt), da wir in zwei Tagen bereits von Auckland aus in Richtung Südsee abfliegen. Wir nehmen bei strömendem Regen das letzte Teilstück unserer Neuseelandreise unter die Räder und quartieren uns am Abend wie zu Beginn unseres Aufenthaltes wieder im Downtown Auckland ein. Hier müssen wir wieder mal ein Auto abgabebereit machen, etwas Wäsche waschen und noch ein paar Sachen für unsere Strandferien einkaufen. Auch die letzten beiden Tage in Auckland bleiben regnerisch und trüb. Ein optimales Wetter, um von hier abzuhauen...
Aufbruch: | 26.11.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2008 |
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