Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)
Victoria - South Australia
Nachdem wir am Morgen des 30. Januars mit der Spirit of Tasmania I wieder wohlbehalten in Melbourne eingetroffen sind, stellten wir uns auf eine anstrengende Woche ein, da wir für die Autofahrt nach Adelaide gerade mal 6 Tage Zeit hatten und es nicht so ist, dass es auf dieser Strecke nichts zu sehen gäbe. Wir nehmen also nach einem kurzen Frühstück im Hafen von Melbourne die Strasse unter die Räder und rauschen los Richtung Great Ocean Road. Für einmal ist der Himmel nicht blau, sondern wolkenverhangen und grau. Die erste Hälfte der rund 200 Kilometer langen Strecke sind trotzdem schön zu fahren und rechtzeitig vor Ankunft bei den Twelve Apostels öffnet sich die Wolkendecke und strahlend schönes Wetter wie sonst üblich begleitet uns die nächsten Tage.
The Twelve Apostels (-1) an der Great Ocean Road
Wir übernachten in Warrnambool, wo Michi sich zur Feier des Tages einen halben fangfrischen Crayfish (Hummer) zum Abendessen gönnt und wir zufälligerweise noch in ein Fotoshooting geraten, welches zukünftig für die Restaurant Werbung verwendet werden soll.
Crayfish mit Knoblauchbutter! Ein Gedicht...
Falls also jemand mal in Warrnambool vorbei kommt, unbedingt im Visitor Center nach einem Flyer des Restaurant Breakers Ausschau halten... Vielleicht gibt's zwei bekannte Gesichter zu entdecken. Am nächsten Tag geht's weiter nach Halls Gap im Grampians Nationalpark. Hier steht eine dreistündige Wanderung auf den Pinnacle auf dem Programm. Das Wetter ist fantastisch und die Aussicht ebenso...
Aussicht vom Pinnacle...
Das faszinierendste an diesem Ausflug war jedoch die Vegetation. Im Januar 2006 hat ein verheerendes Bushfeuer, welches zwei Monate lang wütete einen Grossteil der Eukalyptuswälder im Park zerstört. Es ist erstaunlich, wie die Flora damit zurecht kommt. Nachdem ein Jahr lang praktisch nur verkohlte Stämme rumstanden, haben die Bäume im vergangenen Frühling wieder angefangen auszutreiben. Die Triebe mit den Blättern wachsen nun jedoch direkt aus dem Stamm der einzelnen Bäume, was ihnen ein etwas komisch anmutendes Aussehen verleiht.
Eukalyptus Bäume, zwei Jahre nach einem verheerenden Buschbrand
Wenn man durch diese Gegend spaziert und die verkohlten Überreste gewisser Pflanzen sieht, erstaunt es umso mehr, dass hier überhaupt noch etwas wächst. In Halls Gap übernachten wir in einem gemütlichen Cottage mit Terrasse und Sicht auf ein Rudel Kangaroos.
Apéro auf der Terrasse in Halls Gap
Tags darauf schauen wir noch kurz bei den Sehenswürdigkeiten The Balconies und McKenzie Falls vorbei. Gleichentags steht auch noch Mount Gambier sein Blue Lake auf dem Programm. Wir gingen davon aus, dass die Bilder des Sees, welche wir in den Tourist Informationen gesehen haben "optimiert" worden sein müssen, aber als wir zu diesem Kratersee kamen waren wir verblüfft, wie blau das Wasser dieses Sees wirklich ist. Es sieht aus, als ob jemand einen gigantischen blauen Toilettenstein in den Krater geworfen hätte.
Nachdem wir auch diese Sehenswürdigkeit abgehakt haben geht's weiter Richtung Beachport. Hier wollen wir uns einquartieren und im Siloam Pool (einer natürlichen Lagune, deren Salzgehalt etwa siebenmal höher ist als jener des Meeres) ein Bad nehmen, auf jeden Fall Michi. Die Lagune erweist sich als sehr schön und Michi ist begeistert vom Bojen Effekt, der sich einstellt, wenn man darin badet. Aufgrund des hohen Salzgehaltes hat man beim Schwimmen einen extrem starken Auftrieb. Man sollte es jedoch tunlichst unterlassen Wasser zu schlucken. Der Salzgehalt ist etwa mit jener einer Salzlauge einer Käserei vergleichbar, also nichts für eine kurze Erfrischung! Auf jeden Fall ist ein Schwumm in dieser Lagune ein sensationelles Erlebnis und Michi kann es nur weiterempfehlen.
Leider liess sich Karin nicht dazu überreden ebenfalls ins kühle Nass zu hüpfen. Aber jemand muss ja das Ganze auch noch auf Video und Foto festhalten.
Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der Fahrt nach Adelaide. Dort wollen wir drei Tage später unser Wohnmobil beziehen und brauchten noch etwas Zeit, um unser Auto abgabebereit zu machen und unser überzähliges Gepäck nach Hause zu schicken. Die Australienkenner werden nun befürchten, dass wir Kangaroo Island einfach links liegengelassen haben. Nein, haben wir nicht. Aber der knappen Zeit wegen haben wir uns entschieden, die Insel nicht auf eigene Faust zu erkunden, sondern eine Tagestour von Adelaide aus zu buchen. Wir wurden also nach unserer ersten Nacht in Adelaide morgens um 06.30 Uhr im Hotel abgeholt, setzten nach einer zweistündigen Busfahrt mit der Fähre von Cape Jervis nach Kangaroo Island über (dazu später mehr), klapperten anschliessend die Highlights der Insel ab (Seal Bay, Remarkable Rocks, Admirals Arch),
Seal Bay
Remarkable Rock
Admirals Arch
setzten abends um 07.30 Uhr wieder mit der Fähre aufs Festland über und wurden nach einer neuerlichen zweistündigen Busfahrt abends um 10.30 Uhr wieder im Hotel abgesetzt. Was für ein Stress!!!! Insgesamt rund 600 km Bus und Schifffahrt an einem Tag. Aber damit noch nicht genug; Nachdem die Fähre am Morgen den Hafen von Cape Jervis verlassen hatte, stellten wir sehr schnell fest, dass auch diese Schifffahrt alles andere als gemütlich werden würde. Der Seegang war so stark, dass die Gischt im 2. Stock auf die Panoramascheiben niederprasselte und es fast unmöglich war einige Schritte auf dem Schiff zu gehen. Als dann der erste Passagier (ein Schweizer) zur Kotztüte vor sich auf dem Fenstersims griff und kräftig hineinhustete, war es mit unserer Gelassenheit definitiv vorbei, zumal wir es für unnötig gehalten hatten, selber unsere Medizin gegen Seekrankheit zu schlucken. Nach einiger Zeit machten sich auch andere Passagiere durch unschönes hüsteln bemerkbar und wir waren beide froh, als die 45minütige Überfahrt endlich vorbei war. Glücklicherweise konnten wir unser Frühstück bei uns behalten und die gute Klimaanlage führte dazu, dass auch das zum Vorschein kommende Frühstück der anderen Passagiere nicht gross zu riechen war. Wir freuten uns schon auf die Rückfahrt am Abend!
Die Sehenswürdigkeiten der Insel haben wir dann trotzdem voll genossen und waren absolut beeindruckt, was Kangaroo Island zu bieten hat. Wer die Insel besuchen will, sollte sich aber aus unserer Sicht mehr Zeit nehmen als bloss einen Tag, es lohnt sich.
Aufbruch: | 26.11.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2008 |
Singapur
Neuseeland
Fidschi