Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)

Reisezeit: November 2007 - April 2008  |  von Michael und Karin Schmidt

Central Queensland

Nach der ersten Nacht in Townsville erkundeten wir etwas die Stadt und ergänzten dies mit einem Besuch im anscheinend grossartigsten Aquarium von Australien mit anschliessender Imax-Vorstellung "Living Sea". Diese fand aber leider ebenfalls nicht statt (genau so wie die Tauchtour im vorhergehenden Kapitel) - Filmriss... Mit unserem folgenden Tagestrip nach Magnetic Island, machten wir alle "Ausfälle" wieder wett, hier mieten wir einen kleinen weissen Topless Car mit pinkfarbenen Sitzbezügen (unglaublich hässlich, aber cool...) und tuckern die 12 km lange Strasse ein paar Mal auf und ab mit ein paar kurzen Zwischenstopps für Fotos, Mittagessen oder einfach nur zum etwas Relaxen.

Zwischendurch machten wir noch eine Wanderung durch die angeblich von Koalas nur so wimmelnden Berge von Magnetic Island. Einmal mehr bei über 30 Grad Lufttemperatur unerbittlich sengender Sonne (natürlich um die Mittagszeit, wenns so richtig brutzelt von oben). Aber ausser einer kleinen Echse und ein paar Schmetterlingen haben wir kein Lebenszeichen von Tieren entdeckt. Dafür fantastische Aussichten auf paradiesische Buchten gefunden.

Die menschenleeren Strände sind eine Augenweide. Wenn man jedoch bedenkt, dass die Buchten nur infolge der Box Jelly Fisch Plage nicht benutzt werden, wirkt die Szenerie fast etwas unheimlich. Zurück in Townsville, machten wir uns am folgenden Tag wieder auf in Richtung Süden.
Airlie Beach heisst unser bisher teuerster Reiseabschnitt. Wir habens geschafft innerhalb von 3 Tagen locker über 1500.-- $ liegen zu lassen. Was wir dafür jedoch erlebt und gesehen haben kann sich sehen lassen. Angefangen hat die Geldausgeberei mit der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Als Michi im Tourist Information Center erwähnte, dass wir ein Hotelzimmer für weniger als 100.- pro Nacht suchen, grinste die nette Dame nur etwas mittleiderregend und empfahl uns, doch eine Cabin im örtlichen Camping Platz zu buchen, diese sei bereits für 98.-- zu haben... Nach einer kurzen Recherche vor Ort buchten wir dann ein herziges Zimmer in einem B&B mit Blick auf Airlie Beach für 120.-- pro Nacht. Das Teil ist zwar etwas abgelegen, aber Laufen soll ja angeblich gesund sein.

Nun war es auch an der Zeit den in Townsville gecancelten Tauchgang nachzuholen. Wir fuhren am folgenden Tag mit einem ca. 300 Personen fassenden gigantischen Katamaran los Richtung 60 Kilometer entferntes Great Barrier Reef und konnten bei dieser Gelegenheit ein paar Blicke auf die weltberühmten Withsunday Islands werfen. Nach dreistündiger Überfahrt machte unser "Kreuzfahrtschiff" an einem sogenannten Pantoon fest, welcher am Riff verankert ist. Ein Pantoon ist eine schwimmende Plattform, auf der sämtliches Tauchequipment bereits vorhanden und einsatzbereit ist. Ausserdem gibt es einen Aquarium Raum, wo man die Fische am Riff trockenen Fusses bestaunen kann. Sowie ein Sonnendeck, einen gemütlichen Einstieg für die Taucher sowie einer Wasserrutschbahn, welche vom Sonnendeck über ein paar Kurven ins Meer führt. Das ganze Gerät ist ca. 40 Meter lang und 10 Meter breit. Irgendwie abartig.

Nachdem wir zwei Tauchgänge absolviert, dazwischen kurz vom kalten Büffet ein Mittagessen runtergewürgt hatten und noch kurz einen Schwumm im Meer genommen haben (auf jeden Fall Michi), hiess es um 14.30 Uhr bereits wieder Schiff ahoi. Nach weiteren 3 Stunden Rückfahrt, hätten wir dann wieder in Airlie Beach sein sollen. Mit Betonung auf hätten sein sollen. Nach etwa 2 ½ Stunden war einer der beiden Motoren des Katamarans plötzlich der Meinung, er müsse zuerst eine grosse weisse (nach Gummi stinkende) und dann eine noch grössere Graue (nach Diesel muffende) Wolke von sich geben, was die Crew spontan veranlasste, die grosse Kiste mit den Schwimmwesten zu öffnen und sich eine über zu ziehen (eine Schwimmweste). Nachdem das Schiff mitten Im Ozean zum Stillstand gekommen ist, bemühte sich der Kapitän zuerst einmal die Passagiere zu beruhigen und ein wenig Optimismus zu verbreiten. Es war jedoch allen Passagieren (oder jedenfalls mir) bald klar, dass ein Katamaran, welcher über je einen Antrieb pro Rumpf verfügt, beim Ausfall eines solchen, sich nur noch im Kreis bewegen kann. Das war dann auch der Fall. Bei jedem Versuch das Schiff wieder in Fahrt zu bringen drehte sich dieses einfach in die entsprechende Richtung. Also ein kurzes Meydey losgesannt, und nach einer Stunde befanden sich alle Reiseteilnehmer dicht gedrängt auf einem anderen kleineren Boot, welches uns mit der halben Geschwindigkeit unseres Supertankers sicher zurück in den Heimathafen brachte.

Zurück in unserem B&B entschieden wir uns noch eine Nacht anzuhängen damit wir am Montag noch in aller Ruhe einen Withsunday Island Privat-Rundflug mit dem Heli mit Ziel ("nur" aus der Luft, ohne Landung) White Haven Beach. Dieser Flug war entgegen Karins Bedenken der Hit, zu dritt - wir zwei und der Pilot - waren wir mit dem "Cabriolet"-Heli (keine Türen) 40 Minuten unterwegs und kehrten auch wieder wohlbehalten an den Ausgangspunkt zurück. Fazit: Ein Weltklasse Panorama des wohl berühmtesten Sandstrandes der Welt inklusive einigen Wasserschildkröten (auf jeden Fall auf Michis Seite des Helis).

Zeit um wieder zusammenzupacken und weiter südwärts zu fahren, nächster Halt in Yeppoon, hier besuchen wir die Capricorn Caves, die Crocodile Farm mit einem anschliessenden Abstecher in den Byfield Nationalpark. Eigentlich hätte die Fahrt bis an den Strand führen sollen, doch als es nach ca. 8 km unplanierter Strasse plötzlich hiess "to the Beach - 4WD only" und der Weg durch ein Kieswasserbett auf etwa vier Meter tieferem Niveau führte, der Untergrund zwischen den Bäumen durch immer weicher und sandiger wurde, fühlte sich Karin nicht mehr wirklich wohl und fuhr nur noch widerwillig weiter, bis Michi klein beigab und der Umkehrung wenigstens nicht mehr trotzte......
Ein nachträglicher Blick in die Unterlagen des Nationalparkes (welche wir auf dem Rückweg ergatterten) bestätigte Karins Handeln. "Das Fahren im Sand sei nur für geübte bzw. trainierte "Sandfahrer" erlaubt / geeignet."

Am folgenden Tag verliessen wir Yeppoon Richtung Bergwerkstadt Mount Morgan. Dort legten wir einen kurzen Fotostopp bei den ehemaligen Gold und Kupferminen (Tagebau) ein.

Die anschliessende Autotagesetappe brachte uns nach Bundaberg, der Rum-Hauptstadt Australiens resp. nach Bargara Beach, wo wir uns am Strand in einem Motel einquartierten. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir mit der Besichitigung der Rumdistillerie und anschliessender Verkostung der unterschiedlichen Rumsorten. Ausserdem legten wir einen Stopp bei der Bundaberg Ginger Beer Brewery ein, nur um festzustellen, dass das Gingerbeer, welches wir am Vorabend gekauft (und noch nicht getrunken haben), gar kein Bier ist, sondern ein süsses Sodagetränk, welches in dieser "Brauerei" in etwa 10 verschiedenen Geschmacksrichtung hergestellt wird. Die Skala reicht von gut wie GINGER (findet wenigstens Michi) bis buäh wie BURGUNDEE.
Gleichentags haben wir uns für eine Turtle Tour angemeldet, welche am Abend kurz vor dem Eindunkeln begann. - Für Nichtwisser: Nördlich von Bargara Beach befindet sich der Strand mit der grössten Meeresschildkrötenpopulation des australischen Festlandes. - Wie der Name schon sagt, leben die Schildkröten nicht an diesem Strand, sondern sie kommen jährlich zwischen Ende November und Ende März an diesen Strand um nachts dort ihre Eier abzulegen und im Sand zu vergraben (eine einzige Schildkröte legt rund 150 Eier). Pro Nacht kommen zwischen keiner und mehreren Dutzend Schildkröten zur Eiablage. Die Turtle Tour funktioniert so, dass man sich vor dem Eindunkeln beim Besucherzentrum des Nationalparks "Mon Repos Beach" einsammelt und dann abwartet, bis die Schildkröten auftauchen. Wenn dies soweit ist, wird man Gruppenweise (rund 30 Personen pro Gruppe) von einem Guide an den Strand geführt und kann die Schildkröten aus nächster Nähe bei der Eiablage beobachten. Natürlich sind wir davon ausgegangen, dass sich an unserem Abend keine Schildkröte blicken lässt oder, was auch schon vorgekommen ist, diese erst morgens um 3 Uhr auftauchen. Aber wir hatten Glück! Nachdem wir uns ca. 1 Stunde mit Essen und Diavorträgen vertrieben hatten, durfte bereits die 2. Gruppe (also wir) ihre persönliche Schildkröte für diesen Abend besuchen. Während der nächsten 2 Stunden drängten sich die 30 Personen der Gruppe am dunklen Strand rund um die Schildkröte und schauten ihr dabei zu, wie sie ein rund 50 cm tiefes Loch in den Sand grub, die tischtennisballgrossen Eier rein plumpsen liess und das Loch anschliessend wieder zuschaufelte. Einige der neugierigsten Zuschauer durften infolge der nicht ganz optimalen Schaufeltechnik der Schildkröte Bekanntschaft mit einer handvoll Sand im Gesicht machen. Auch wenn die Beschreibung nicht danach tönt, aber es war ein eindrückliches Erlebnis, welches wir nicht so schnell vergessen werden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Voraussichtlich am 26. November 2007 starten wir via Singapur nach Australien. Bis am 10. März 2008 werden wir vorwiegend die Ostküste, Tasmanien und das Red Center mit Auto und Wohnmobil bereisen. Anschliessend geht es weiter nach Neuseeland und Südsee. Wenn alles klappt werden wir am 30. April von Auckland aus die Heimreise antreten.
Details:
Aufbruch: 26.11.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 30.04.2008
Reiseziele: Australien
Singapur
Neuseeland
Fidschi
Der Autor