Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)
Victoria - Melbourne
Nachdem wir für unsere Wanderung zwei Nächte in Jindabyne verbracht haben, fahren wir am 10. Januar weiter Richtung Süden zur Küste nach Lakes Entrance in Victoria. Hier erwartet uns am nächsten Morgen ein heisses Erwachen. Als wir morgens um 08.30 Uhr das Motel verlassen zeigt das Thermometer bereits 32° C an. Am Vortag lag die Tageshöchsttemperatur noch bei 29°C. Wir fahren los Richtung Wilsons Promontory, dem südlichsten Zipfel des australischen Festlandes. Um Halb Elf beläuft sich die Temperatur bereits auf 39 Grad.
Wir stellen uns auf einen sehr heissen Tag ein. Denkste! Nachdem dichte Wolken aufgezogen sind und der Wind immer stärker wurde, sackt die Temperatur innert einer Stunde auf gerade mal 23° ab. Als wir am späteren Nachmittag, nachdem es im Wilsons Promotory Nationalpark keine Übernachtungsmöglichkeiten gab, auf Philip Island eintreffen ist es schon fast etwas kalt, da der Wind noch kaum nachgelassen hat. Hier "ergatterten" wir uns noch das letzte knapp bezahlbare und für zwei Nächte verfügbare Zimmer mit Sicht auf die Steppe und Meeresanstoss. Tags darauf klappern wir die Sehenswürdigkeiten der Insel ab inklusive der weltbekannten Pinguine Parade.
Beispielbild: Fotos dürfen nur zu "angemessenen" Preisen gekauft werden.
Gegen Eintritt kann man hier jeden Abend von einer Tribüne am Strand den Pinguinen bei ihrer rudelweisen Rückkehr zu Ihren Nesthöhlen und den darin wartenden Jungtieren zuschauen. Rund 1000 Pinguine tauchen kurz nach Sonnenuntergang aus den Brandungswellen auf und watscheln in Gruppen von ca. 20 - 30 Tieren in nächster Nähe an der Zuschauertribüne vorbei ins Buschland. Leider ist es nicht erlaubt Film- oder Fotoaufnahmen von dieser Parade zu machen, weshalb wir hier (fast) bildlos davon berichten. Am 13. Januar machen wir uns auf, in Richtung Melbourne. Auf der Fahrt dorthin zeigt sich das Wetter kühl und wolkenverhangen. Kurz nach unserer Ankunft im Stadtteil South Yarra reisst der Himmel auf und beschert uns für die kommenden drei Tage erneut blauen Himmel und ungetrübten Sonnenschein. Dazu sind die Temperaturen im Bereich von 25 Grad optimal für unsere ausgedehnten Städtewanderungen. Melbourne gefällt uns sehr gut, obschon die Stadt, wie fast alle Städte, welche wir auf unserer bisherigen Reise besuchten etwas von Touristen überlaufen ist. Diesmal infolge der Australien Open, welche zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes gerade stattfinden. Nichts desto trotz, haben wir für den ersten Abend ein japanisches Tepanyaki Restaurant ausgesucht und uns auf ein gemütliches Abendessen mit etwas Show"brutzeln" eingestellt. - Fehlalarm.... das Restaurant war zweistöckig, im ersten Stock (gut besucht) essen die Gäste normal à la carte (Tellerservice) und im zweiten Stock (gähnende Leere) hatten wir einen von vier 14er Tischen für uns alleine.
Ein leeres Restaurant mit zwei sympathischen Gästen!
Der Koch hatte uns innert kürzester Zeit eine riesen Platte Fisch, Fleisch und Gemüse gebraten und "zum Frass vorgeworfen....". Schade!
Als wir am zweiten Abend in Melbourne vom Stadtbummel via Royal Botanical Garden zum Hotel zurückkehren, laufen uns einmal mehr Simon und Monika über den Weg. Das ist nun schon das fünfte Mal, dass wir uns während unserer Reise begegnen, ohne dass wir das auch nur einmal geplant hätten. Wir verabreden uns für ein Mittagessen, denn wir wissen, dass dies definitiv das letzte Mal sein wird, dass wir uns in Australien treffen. Ab hier trennen sich unsere Wege definitiv, da die beiden in den folgenden Tagen Adelaide und das Red Center ansteuern, während wir uns gleichentags im Hafen von Melbourne auf der Fähre "Spirit of Tasmania I" einschiffen, um die nächsten zwei Wochen auf Tasmanien zu verbringen. Machts gut Ihr Beiden und vergesst uns nicht!
Ab 17.00 Uhr konnten wir am Pier des Melbourner Hafens einchecken. Als wir dort ankommen stellen wir fest, dass das Bild, welches wir von einer Fähre haben (Horgen-Meilen) hier nicht ganz zutrifft. Vielmehr handelt es sich hier um ein Kreuzfahrtschiff mit zwei Restaurants, vier Bars, einem Kino, einem Spielsalon, einem Reisebüro und diversen anderen Einrichtungen.
Die "Kreuzfahrt-Fähre" Spirit Of Tasmania I
Das ist auch nötig, denn immerhin dauert die Überfahrt von Melbourne nach Devonport rund 11 Stunden und das zu durchfahrende Gebiet gehört infolge der "Roaring Forties" (Ein Windgürtel, der sich im Bereich des südlichen 40sten Breitengrades um die Erde zieht) zu den stürmischsten Gewässern unseres Globusses, auf denen Linienschifffahrt betrieben wird. Während das Schiff noch sicher im Hafen vor Anker liegt, machen wir es uns in einer der Lounges gemütlich und geniessen die Aussicht auf das Hafenbecken bei einem Glas Weisswein. Für das Abendessen haben wir einen Tisch im Bordrestaurant reserviert und schlafen (hoffentlich) werden wir in einer kleinen Zweibettkajüte mit Meersicht. Sicherheitshalber haben wir auch gleich die Medikamente gegen Seekrankheit geschluckt. Zum Glück! Denn während der Überfahrt geben die Roaring Forties ihr bestes. Das Schiff schwankt und fährt trotz der Länge von 194 Metern tüchtig Achterbahn, so dass der Schlaf eher schlecht als recht zu finden ist. Aber dank der Drogen, welche wir intus haben, macht uns immerhin das Geschwanke nicht viel aus. Irgendwann schläft es dann doch und wir werden morgens um 06.15 Uhr vom Bordlautsprecher geweckt, welcher verkündet, dass nun im Restaurant gefrühstückt werden kann. Ein Blick aus dem Fenster zeigt auch bereits die Umrisse des tasmanischen Festlandes im Licht der aufgehenden Sonne.
Aufbruch: | 26.11.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2008 |
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