Mari e Monti: Eine Frau, ein Motorrad...

Reisezeit: Juni - Oktober 2007  |  von Susanne R.

Alone again - naturally...

Trotz des Abschiedes von Vera und Ralf kommt bei meiner 2. Tour zum Canyon du Verdon keine Traurigkeit auf - ohne "Vorturner" erfordert die Strecke nun meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Klarer Vorteil des Alleintourens: Endlich bleibt Zeit zum ungestoerten Fotografieren - in der Gruppe halt immer etwas schwierig, bei jedem ins Auge fallende Motiv zu stoppen - manchmal halt auch kurz hintereinander...


Nach einem kurzen Abstecher zum kleinen Oertchen Rouget findet sich noch eine prima Schotterstrecke in einer Nebenschlucht des Canyon, der wir natuerlich nicht widerstehen koennen...Gemaess Absprache mit mir selbst drehen wir aber gut 15 km hinter der letzten Behausung wieder um - im Fall der Faelle () hoert aufgrund der einschlaegigigen Italienerfahrungen der Spass am Laufen spaetestens dann auf...

Wieder Erwarten gibt es (ersteinmal) keine Stuerze zu vermelden (den kleinen "Ausrutscher" bei der Tour mit "den Zwei" lasse ich mal unberuecksichtigt...). Offensichtlich scheint sich das Endurotraining doch bezahlt zu machen....

Castellane - ganz klassisch

Castellane - ganz klassisch

Ende im Gelaende - wo doch der Berg ruft!

Ende im Gelaende - wo doch der Berg ruft!

Dafuer noch eine kleine Abkuehlung am Lac de St. Croix...

Dafuer noch eine kleine Abkuehlung am Lac de St. Croix...

..bevor noch ein paar Provence-Impressionen folgen...

..bevor noch ein paar Provence-Impressionen folgen...

...wie zB diese Fassade in Aups

...wie zB diese Fassade in Aups

Obwohl ich von den Damen des Dorfes eher missbilligend beaeugt werde...(Moppedoutfit ist halt keine Haute Couture)

Obwohl ich von den Damen des Dorfes eher missbilligend beaeugt werde...(Moppedoutfit ist halt keine Haute Couture)

...gibts dennoch am netten Dorfplatz von Aups einen Cafe au Lait fuer mich!

...gibts dennoch am netten Dorfplatz von Aups einen Cafe au Lait fuer mich!

Nach eines langes Tages Ritt am Abend wieder auf den Platz zu kommen loest fast heimatliche Gefuehle aus und ich mag gar nicht an das Weiterfahren denken.

Eigentlich habe ich vor, am 20.09. wieder in Narbonne zu sein, um dort Bekannte zu treffen, die ebenfalls mit den Moppeds auf dem Weg Richtung Spanien sind. Bei letzten Treffen in Solingen hatten wir uns locker auf das ein oder andere Glaeschen Rioja verabredet.

Aber es kommt wie es kommen muss, erst will ich nicht nach Frankreich - jetzt will ich nicht mehr weg.....

Nach einer super Tour im Hinterland von Cassis und der Route das Cretes - hoch auf den Kalkfelsen ueber der Kueste - erinnere ich mich doch mal wieder an die urspruenglich geplante Route (Cabo Finisterre!!) und starte nach einem Strandtag vollkommen relaxt Richtung Arles, um nach erster eingehender Lektuere des Reisefuehrers auch ein bisschen in Kultur zu machen - und vielleicht auch mal ein bisschen franzoesisches "savoir vivre" (fast)ohne touristische Modifikation zu erleben. So schoen Cotes d'Azur und zugehoeriges Hinterland auch sind - irgendwann stoeren die haufenweise anwesenden Touris doch...zumal der Altersschnitt irgendwo jenseits der 65 zu liegen scheint!


Mangelnde Ehrfurcht vor dem Alter wird jedoch umgehend sanktioniert, als mich am naechsten Tag auf der Fahrt Richtung Arles ein Opi im Kreisverkehr unsanft aus meinen Gedanken ueber dt. Exilliteraten in Sanary holt. Trotz anschlagenden ABS kommen wir vollbepackt ganz gut ins Schlingern - waehrend Opi diesen Spannungszustand offensichtlich gar nicht bemerkt hat (Westfale oder Bayer??) und trotz meiner lautstarken Verwuenschungen einfach weiterfaehrt, um dem Naechsten die Vorfahrt zu nehmen.... Bevor das passiert, startet jedoch das Auge des Gesetztes mit dicker BMW von 0 auf ??? durch, brettert gruessend an mir vorbei und stellt Opi unweit des Kreisverkehres. Hoffentlich sofort den Lappen eingezogen...!!!

Hoch ueber der Kueste von Cassis weht es doch ganz gut....am naechsten Tag ist die Route wg. des Mistrals gesperrt...

Hoch ueber der Kueste von Cassis weht es doch ganz gut....am naechsten Tag ist die Route wg. des Mistrals gesperrt...

Obwohl ich nach dem Szenario eigentlich die Faxen vom Gezuckele an der Kueste entlang mehr als satt habe, muss ich doch noch unbedingt einen Abstecher zu den Calanques machen. Und so finde ich mich bald mitten in Marseille wieder - auf der Suche nach diesen hochgepriesenen Fjorden der Mittelmeerkueste...

Irgendwo hinter dem Knast von Marseille dann ein kleines Hinweisschild und schon in der Einsamkeit der Klippen verloren. Zugegebenermassen eine schoene Mittagspause in der idyllischen Bucht - wenn Auf- und Abfahrt nicht gewesen waeren.....

Kleiner Kick zur Mittagszeit: Abfahrt ueber steile Kehren und engste Strassen in die mistralumtoste Bucht

Kleiner Kick zur Mittagszeit: Abfahrt ueber steile Kehren und engste Strassen in die mistralumtoste Bucht

Und wo wir schon einmal da sind, beschliesse ich mutig, die Weiterfahrt direkt durch Marseille zu legen - wo wir doch auch Neapel gut geschafft haben.

Aber irgendwie hatte ich bis dato eine vollkommen falsche Vorstellung dieser verrufenen Stadt: Beim Durchfahren zeigt sich die Metropole von ihrer besten Seite, ohne Plan finde ich einfachst meinen Weg und bin mehr als ueberrascht ob der hohen GS-Dichte (Diebstahlsquote??). Haette ich mich nicht schon auf Arles eingestellt, ware ich wahrscheinlich in Marseille haengengeblieben - die vielen Strassencaffes und Kneipen am langgezogenen Hafen laden extremst zum Besuch ein....


Aber um ein bisschen in der Planung zu bleiben, gehts weiter Richtung Arles, wo wir nach kurzer Suche mit dem Hotel Gaugin an der Place du Voltaire ein schnuckeliges Plaetzchen fuer die naechsten Tage gefunden haben.

© Susanne R., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...ein Monat Fahrpraxis und eine geplante Tour über Italien, Südfrankreich und Nordspanien bis zum Cabo Finisterre.
Details:
Aufbruch: 03.06.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Oktober 2007
Reiseziele: Italien
Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Susanne R. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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