Ein Traum wird wahr

Reisezeit: Juni 2007  |  von Ulrike Weichmann

Gulfoss und Geysir

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Hestakrain - schade, hier wäre ich gerne noch länger geblieben.
Wir verabschieden uns von dem dänischen Ehepaar, deren Tage in Island auch gezählt sind. Sie wollen am Donnerstag die Fähre von Seydisfjördur zurück nach Dänemark nehmen.
Das Wetter ist heute nicht mehr ganz so schön, ein paar Wolken sind am Himmel.
Nachdem wir unsere Sachen wieder einmal im Auto verstaut haben, brechen wir nochmal auf Richtung Norden. Der Gulfoss ist unser nächstes Ziel, touristisches Muss einer jeden Islandreise.
Unser Weg führt uns auf die gleiche Straße wie gestern, aber wir biegen dann nach Westen ab.
Auch hier wird die Vegetation spärlicher, je höher wir kommen.
Wir kommen an den Teil der Straße, wo die Strecke in die Kjölur-Route übergeht, die zweite Hochlandstrecke, die das Innere Islands durchquert - in der Ferne sieht man den Langjökull-Gletscher.
Und dann kommen wir zum Gulfoss - Islands berühmtesten Wasserfall - dementsprechend voll ist es hier und bestens touristisch erschlossen.
Jede Menge Busse parken hier auf dem großen Parkplatz am Touristenzentrum. Über eine Holztreppe geht es hinunter zum Wasserfall mit hunderten anderer Touris.
Von oben hat man einen fantastischen Ausblick über den Wasserfall, der sich in mehreren Stufen in das schmale Tal der Hvitá stürzt.
Wir gehen am Rand entlang bis wir zu den Stufen kommen.
Hier wird der Weg unwegsamer und man muß über einige Steine klettern, was einigen der hier Anwesenden einen unwilligen Ausdruck auf das Gesicht zaubert...
Hier bietet sich uns ein imposanter Anblick und wir schauen und das Schauspiel eine Weile an und machen die obligatorischen Fotos.
Dann gehen wir wieder zurück und klettern die Holztreppe wieder hinauf.
Wir statten dem Touristenzentrum noch einen Besuch ab und erstehen noch ein paar Souvenirs.
Außerdem gibt es auch noch ein Café mit Blick auf den Wasserfall.
Aber da es hier ziemlich voll ist, ersparen wir uns das.

Treppe hinab zum Gulfoss

Treppe hinab zum Gulfoss

Der Gulfoss

Der Gulfoss

ins enge Tal der Hvitá

ins enge Tal der Hvitá

Wasserspiele

Wasserspiele

Dann führt uns der Weg weiter ins Haukadalur um den weltberühmten Geysir zu sehen.
Nach ein paar Minuten Fahrt sind wir dort angelangt.
Auch hier tummeln sich verständlicherweise viele Touristen.
Viele machen eben von Reykjavik einen Tagesausflug in den Golden Circle.
Wir müssen uns zuerst ein bißchen orientieren und begreifen zu spät, daß der große Geysir grade ein bißchen angefangen hat zu brodeln als wir das Tor passieren.
Als wir es endlich gemerkt haben, ist er dann leider wieder völlig verstummmt.
Dafür ist der Strokkur umso eindrucksvoller. Alle fünf bis zehn Minuten schleudert er seine Wassersäule in die Luft und man kann sich gar nicht satt sehen und möchte immer noch spektakulärere Fotos machen.
Manch unvernünftiger Tourist kriecht fast in den blauen Tümpel hinein, nur um dann mit einem lauten Schrei zur Seite zu springen, wenn das Wasser plötzlich in die Höhe schießt.
Kein Wunder, daß es immer wieder Unfälle und Verbrühungen gibt.
Dutzende Male beobachten wir das Schauspiel, dann schauen wir uns noch ein bißchen auf dem Terrain um. Es gibt hier mehrere Erdlöcher mit heißem Wasser und es stinkt auch wieder nach Schwefel.
Auch dieses Gebiet ist touristisch sehr gut erschlossen. Es gibt einen Campingplatz ein Restaurant,ein Hotel, einen Schnellimbiß und einen Souvenirshop.

Die blaue Blase....

Die blaue Blase....

explodiert!

explodiert!

der Strokkur

der Strokkur

heißes Wasser

heißes Wasser

Dann brechen wir auf - genug gesehen.
Bei der Abfahrt kommt uns noch eine riesige Motorradgruppe entgegen. Auch die gibt es in Island - leider haben sie nur eine kurze Saison!

Mopedfahrer

Mopedfahrer

Auf dem Weg nach Süden kommen wir dann noch an einer Reitergruppe vorbei, die parallel zur Straße reitet und unzählige freilaufende Pferde mit sich führt, bewacht allerdings von einem Begleitfahrzeug.
Wir hängen uns dahinter und beobachten eine zeitlang dieses Schauspiel, das in Deutschland undenkbar wäre.
Es sind sehr hübsche Pferde dabei, die alle brav hintereinander her traben.

freilaufende Islandpferde

freilaufende Islandpferde

auch auf der Straße

auch auf der Straße

Wir fahren weiter Richtung Hveragerdi und Selfoss, dann weiter Richtung Südküste, wo wir uns noch Eyrarbakki ansehen wollen. Der Ort wird im Reiseführer als malerisch und sehenswert beschrieben mit vielen alten Häusern.
Die gibt es dort auch, ansonsten ist dort allerdings "tote Hose". Die Straßen sind menschenleer. Keine Souvenirshop, kein Café. Wir werfen einen Blick aufs Meer und auch, was wir dort sehen, lädt uns nicht zum längeren Verweilen ein.

Eyrarbakki

Eyrarbakki

Südküste

Südküste

Wir machen noch einen Abstecher nach Porlákshöfn, wo die Fähre zu den Westmännerinseln ablegt. Für diesen Ausflug haben wir allerdings keine Zeit und es liegt auch kein Schiff im Hafen. Es stinkt nur nach Fisch.
Der Ort Porlákshöfn ist auch weniger sehenswert, nur langweile moderne Betonbauten und die Straßen tot.
Wir tanken hier noch und fahren dann zu unserem heutigen Quartier - Hotel Eldhestar - auf das ich mich schon sehr freue, weil es ein großer Reiterhof ist mit vielen Pferden und einem exklusiven Hotel neueren Datums.
Hier werde ich morgen endlich eine längere Reittour unternehmen können....
Denn wir bleiben hier zwei Tage!!

Hotel Eldhestar!!

Hotel Eldhestar!!

Dort angekommen, bekommen wir an der Rezeption unseren Schlüssel von einer der vielen ausländischen Saisonkräfte.
Die Zimmer sind hier alle nach Pferdenamen benannt und unser Zimmer heißt Skorpion - komischer Name für ein Islandpferd!!
Das Zimmer ist sehr luxuriös ausgestattet und das Badezimmer ist riesig, leider mangelt es dem hohen Zimmer trotz allem an Gemütlichkeit.
Dafür haben wir einen Blick auf die Ovalbahn.
Wir schlendern nochmal über die Anlage und beobachten ein paar Islandpferde, die sich nach dem Ausritt auf den Weiden tummeln. Sie scheinen noch nicht so recht ausgelastet zu sein, denn sie fangen zuerst an zu spielen.

Spiel am Abend

Spiel am Abend

Dann gehen wir zurück um unser Abendessen einzunehmen.
Es gibt Suppe und ein Fischgericht und es schmeckt ganz passabel.
Leider sind die Mädchen, die hier arbeiten nicht sehr freundlich. Man hat das Gefühl sie seien alle strafversetzt und würden lieber mit den Pferden arbeiten anstatt mit den Touristen.
Nach dem Essen erkundige ich mich dann nach einer Reittour am nächsten Tag, aber die Antwort ist äußerst entäuschend.
Morgen und auch übermorgen nicht! Es gibt keine Möglichkeit an einer Reittour teilzunehmen, sie haben keine Pferde zur Verfügung - alles ausgebucht! Erst am Mitwoch wieder, wenn unser Flieger zurück nach Deutschland geht.
Meine Entäuschung ist grenzenlos - auf diese Einrichtung hatte ich all meine Hoffnungen gesetzt und jetzt das.
Am liebsten würde ich sofort abreisen, aber das geht ja nicht.
Und so verbringe ich in dem Hotel, auf das ich mich so gefreut hatte, eine recht unruhige Nacht.
Soviele Pferde und keins für mich dabei.
Nun ja auch diese zwei Tage hier werden vorbei gehen...

© Ulrike Weichmann, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Juni 2007 startete ich mit meinem Heiner zu einer Reise ins Land meiner Träume. Seitdem ich Islandpferde reite, habe ich immer davon geträumt einmal auch dieses Land zu besuchen und selbst zu erleben. Dazu mußte ich mich allerdings überwinden in ein Flugzeug zu steigen, was ich bis dahin immer vehement abgelehnt hatte. Ich habe es gewagt und wir haben in zwei Wochen die Insel mit einem Mietwagen umrundet. Von unseren Erlebnissen möchte ich hier gerne erzählen.
Details:
Aufbruch: 13.06.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 27.06.2007
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Ulrike Weichmann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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