Ein Traum wird wahr
Am Fuße des Gletschers
Der Tag beginnt mit Wolken, was uns aber nicht so groß stört, immerhin sind wir in den letzten Tagen vom Wetter verwöhnt worden. Es ist jedenfalls deutlich besser hier als bei uns zu Hause in Deutschland!
Nach einem überragendem Frühstücksbuffet, daß dem abendlichem Dinner in nichts nachsteht, brechen wir auf Richtung Jökulsárlon. Vorher kriegt der Jack-Russell-Terrier des Hauses, der uns gestern schon so freundlich begrüßt hat, noch ein paar Kekse von mir, damit er mich nicht vergißt.
Dann fahren wir entlang der Gletscherzungen Richtung Gletschersee.
Einmal biegen wir ab in der Hoffnung direkt an eine Gletscherzunge heran fahren zu können. Das gelingt aber nicht. Der Weg endet im Nichts und man müßte den restlichen Weg zu Fuß zurück legen, aber die Entfernung ist doch größer als man denkt und so fahren wir zur Straße zurück.
Auf dem Rückweg greift eine wütende Skua-möwe unser Auto an.
Immer wieder fliegt sie auf uns zu.
Ich möchte gerne ein Bild von ihr machen und bin mutig und steige aus, aber die Tür bleibt vorsichtshalber offen....
Dann erreichen wir Islands größte Attraktion - den Gletschersee Jökulsárlon - auch der ist wieder Anziehungspunkt für unzählige Touristen!
am Fuße des Gletschers entlang
Skua
wütende Skua im Anflug
Man hat dort die Möglichkeit mit dem Amphibienfahrzeug in den See hinein zu fahren und eine Bootstour zu machen.
Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Wir haben Glück und bekommen noch einen Platz in dem Boot, das als nächstes abfährt.
Rumpelnd fährt die gelbe Kiste los,jeder bekommt eine Schwimmweste und alle Passagiere müssen sich hinsetzen. Bezahlt wird erst bei der Rückkehr - vorrausgesetzt wir überleben....
An einer passenden Stelle tauchen wir ein in das blaugrüne Wasser.
Als wir schwimmen, dürfen wir uns von unseren Plätzen erheben, sofort werden überall die Fotoapparate gezückt. Um uns herum Eisberge, blaue, grüne und schmutzig-schwarze, die die Lava der Vulkane mit sich führen.
Es ist recht kühl auf dem Eissee und von einem Bad wird uns dringend abgeraten.
Ein Begleitboot bringt uns Eis an Bord und wir dürfen alle einmal jahrtausende altes Eis in die Hand nehmen und eine Kostprobe zum lutschen gibt es auch.
Wir erfahren, daß es den See vor siebzig Jahren noch nicht gegeben hat. Da reichte der Gletscher noch bis ans Meer.
Aber bedingt durch die Erderwärmung hat er sich soweit zurückgezogen, daß ein See entstand auf dem jetzt Eisberge schwimmen - wie es wohl in weiteren siebzig Jahren hier aussehen wird....?
Jedenfalls sind die Isländer sehr stolz auf ihren See und es ist eine Hauptattraktion des Landes.
Nach weiteren Fotos geht es zurück an Land und wir gehen noch ein Stück zu Fuß um den See und können einen Seehund entdecken, der aus dem Meer in den See hineinschwimmt.
Das Amphibienfahrzeug
jahrtausende altes Eis!
Danach fahren wir weiter Richtung Skaftafell-Nationalpark.
Auf dem Weg dorthin versuchen wir nochmal an eine Gletscherzunge heran zu fahren, aber immer ist der Weg zu unwegsam. Und immer mündet der Gletscher in einem See, dem Schmelzwasser!
unwegsames Gelände
Schmelzwassersee
Am Skaftafell-Nationalpark angekommen, stellen wir unser Auto auf dem großen Parkplatz am Besucherzentrum ab. Der Skaftafell ist im Prinzip ein grüner Hügel, der dem Gletscher vorgelagert ist.Man kann dort durch buschartige Vegetation streifen, die von Bächen durchzogen wird und auch weiter hinauf in die Eisregionen klettern. Im Besucherzentrum gibt es alles, was das Herz begehrt und auch reichlich Informationen. Ich kaufe eine Wanderkarte und wir gehen zuerst den Weg zur Gletscherzunge mit zig anderen Touristen.
Der Weg führt durch ebenes Gelände und ist schnell abgeschritten und wir kommen ziemlich nah an die Gletscherzunge heran, aber auch hier trennt uns Wasser vom Eis. Nach ein paar Fotos geht es wieder zurück zum Besucherzentrum. Wir wollen auch noch den Weg zum Svartifoss zurücklegen.
Wir überqueren den Campingplatz und danach geht es stetig bergauf durch buschbewachsenes Gelände und wir kommen etwas ins Schnaufen. Auch hier sind wieder viele Touristen mit uns unterwegs. Von hier oben hat man einen guten Blick über die weiten Sanderflächen des Skeidarársandur am Fuße des Gletschers.
An der Gletscherzunge
Auch hier noch Vegetation
Skeidarársandur
liebliche Bächlein
Svartifoss
Endlich wird der Svartifoss sichtbar, nach dem Anstieg klettern wir nun wieder ein Stück hinunter um zum Fuße des Wasserfalls zu kommen. Von den Wassermengen und der Höhe her, ist er eher ein kleiner Wasserfall. Außergewöhnlich wird er durch die schwarzen Basaltsäulen, die ihn umgeben und besonders hübsch machen, auch führt er klares sauberes Wasser und er mündet in einen lieblichen Bach, der durch grünes Gelände fließt.
Nun wird es langsam Zeit an den Abstieg zu denken, denn wir müssen noch die großen Sanderflächen passieren, um unser heutiges Quartier in Kirkjubaejarklaustur zu erreichen.
Durch die weiten Sanderflächen des Skeidarársandur geht es weiter Richtung Westen über Dämme und Brücken.
1996 wurde bei einem Vulkanausbruch die ganze Straße weggespült von den ungeheuren Wasser und Geröllmassen, die abflossen. Die Trümmer der damaligen Brücke sind als Denkmal am Straßenrand aufgebaut.
Es geht durch flache, graue Landschaft und immer wieder über reißende Gletscherflüsse.
Gletscherflüsse und im Hintergrund der Skaftafell-Nationalpark
Sanderlandschaft
Kirkjubaejaklaustur, der Ort mit dem unaussprechlichen Namen, ist im Prinzip nur die Ansammlung von ein paar Häusern. Versorgungseinrichtungen wie Tankstelle, Supermarkt und Post, sowie eine Kirche.
Das Luxushotel von Icelandair paßt hier eigentlich gar nicht hin. Trotzdem ist hier unser nächstes Quartier.
Das Personal ist super-vornehm und man bittet uns im Restaurant einen Tisch zu reservieren, wenn wir dort essen wollen. Da es hier ja nichts anderes gibt, machen wir das auch. Die Zimmer sind komfortabel, allerdings fehlt ein Aufzug und so müssen wir unsere Taschen in den ersten Stock hinauf wuchten.
Danach gehen wir zum Essen. Wir müssen warten, bis uns ein Tisch zugewiesen wird. Auch hier ist alles sehr fein.
Wir entscheiden uns für das Tagesgericht und essen Fisch.
Am Nachbartisch sitzen auch Deutsche, die sich wohl etwas gönnen wollen und bestellen einen Salat vorweg. Für schlappe 1000 ISK werden der Nachbarin dann drei Salatblätter serviert. Der Blick mit dem sie dann auf ihren Teller starrt, läßt mich innerlich in tosendes Gelächter ausbrechen. Laut traue ich mich das natürlich nicht, denn es könnte sein, daß wir dann aus dem Lokal hinausfliegen. Aber sie bemerken meine Belustigung trotzdem und nehmen sie nicht übel, sondern können selbst auch darüber lachen.
Das Frühstück ist dann auch ziemlich karg und es wird schon abgeräumt als wir noch dabei sind.
Das Hotel Klaustur ist sehr teuer, für viel Geld, gibt es dort wenig zu essen. Also besser eine andere Unterkunft suchen.....
Hotel Klaustur
Nach dem Essen vertreten wir uns noch ein bißchen die Füße und halten Ausschau nach den Feierlichkeiten zur Sonnenwendfeier, denn heute ist der 21. Juni.
Aber weit und breit ist alles totenstill, kein Mensch unterwegs außer ein paar Touristen und eine Islandpferdereiterin. Bei der Kirche steht auf der Wiese eine Islandstute mit ihrem Fohlen, diese besuchen wir noch und gehen zu ihr auf die Weide. Das neugierige Fohlen kommt zu uns und läßt sich gerne den Hals kraulen.
Danach geht es zurück zum Hotel und zum isländischen Fernsehprogramm.
Aufbruch: | 13.06.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 27.06.2007 |