Auf dem Jakobsweg durch die Schweiz
Lebe langsam...: von Freiburg nach Romont
20.6.2003 13. Tag, von Freiburg nach Romont
Endlich bin ich in Romont angekommen, nachdem ich unterwegs schon befürchtet hatte, an Hitzschlag sterben zu müssen. Die letzten zehn Kilometer hierher waren zwar fürs Auge recht schön, eine kleine Straße schlängelte sich durch die Landschaft, durch Wiesen und Felder, aber bei dieser Hitze heute ohne Schatten gehen zu müssen war recht hart. Irgendwie habe ich es doch geschafft und bin nach einer kurzen Stadtbesichtigung endlich im Lion dOr in meinem Zimmer.
Romont
Romont ist eine tolle Stadt. Auf einem Hügel gelegen mit Häusern und Straßen wie im Mittelalter. Der Weg hierher von Freiburg war nicht nur sehr heiß, sondern auch lang und hat sich am Ende sehr gezogen. Losgezogen bin ich in Freiburg nachdem ich im Tourismusbüro noch eine sehr brauchbare und notwendige Wegbeschreibung aus der Stadt raus bis zur Appoline-Brücke bekommen habe.
Kapelle St. Appoline
Brücke St. Appoline
Dank der Beschreibung hatte ich die Brücke bald erreicht und wanderte von nun an durch eine wunderschöne, hügelige Landschaft auf angenehmen Waldwegen oder auch zwischen Wiesen und Feldern auf Feldwegen. Den heutigen Tag taufte ich auf den Tag des Weges, da ich von der Streckenführung immer wieder aufs Neue begeistert war.
Meine erste Station war Ecuvillens, wo ich mir einen Stempel abholte und im Pfarrhaus ein kühles Glas Wasser zu trinken bekam. Weiter ging's nach Possat. Dort trank ich im alten Restaurant de la Croix-d'Or meinen Eistee. Gleich darauf kam ich an der Kappelle Croix-d'Or vorbei, einem Wallfahrtsort wegen des Quellwassers dort, dem Heilkräfte nachgesagt werden. Natürlich löschte ich dort nochmals meinen Durst und füllte meine Wasserflasche neu auf, in der Hoffnung, dass es mir Kraft für meinen noch weiten Weg geben würde. Ich hatte auch bereits eine Ahnung, dass ich dies heute bitter nötig haben würde.
Quelle Croix-d'Or
Die schöne kleine Kapelle in Chavannes-sous-Orsonnes besuchte ich als nächstes und freute mich an den Jakobsdarstellungen dort sowie über die angenehme Kühle in der Kapelle. Für die nächsten drei Stunden sollte das die letzte Annehmlichkeit bis kurz vor Romont bleiben, da mein weiterer Weg sich in praller Sonne mitten durch Wiesen und Felder auf einer kleinen Strasse dahinschlängelte.
Völlig ausgedorrt kam ich in Chavannes-sous-Romont in der Abtei Fille-Dieu an und genoss in der Kirche erstmal wieder erträgliche Temperaturen und die Stille.
Auf meine beiden Stöcke gestützt schleppte ich mich noch den Hügel nach Romont hoch und werde jetzt nach drei Stunden Koma im Hotel erst mal was essen gehen und, sofern meine inzwischen recht geschundenen Füße es erlauben, vielleicht noch ein wenig von der außergewöhnlich gemütlichen Stadt erkunden.
Aufbruch: | 08.06.2003 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2003 |