Auf dem Jakobsweg durch die Schweiz
Lebe langsam...: von Brienz nach Merligen
16.6.2003 9. Tag, von Brienz nach Merligen
Gestern Abend kam Angelika mit ihrem Reisemobil und einer Flasche Rioja an, den wir genüsslich schlürften. Nachdem unser Schiff heute Morgen erst gegen 11 auslief, hatten wir noch genügend Zeit für ein ausgiebiges Frühstück im Hotel.
Über den Brienzer See schipperten wir bei strahlender Sonne nach Interlaken, wo wir uns erstmal durch die hektische Stadt zum Thuner See kämpften. Auf dem gemütlichen Uferweg ging's weiter Richtung Neuhaus. Dort legten wir einen angenehmen Badestopp am Thuner See ein. Die Landschaft wurde immer südländischer und wir zogen an Palmen vorbei in Richtung der St. Beatus-Höhlen. Leider hatte ich völlig falsche Erwartungen an die Höhlen und war sehr enttäuscht vom Rummel und Kommerz dort. Ich hatte einen Ort der Ruhe und Besinnung erwartet und dagegen fast schon einen Freizeitpark à la Disneyland gefunden. Darüber hinaus waren wir erst kurz vor Schließung angekommen. Damit wurden wir zur Besichtigung nicht mehr eingelassen, wodurch sich vielleicht mein Eindruck nochmals relativiert hätte. Immerhin fand ich noch die Ruinen der alten Pilgerherberge, setzte mich dort auf eine gemütliche Bank, schloss die Augen, entspannte und versuchte die Atmosphäre dieses einst wohl recht spirituellen Ortes aufzusaugen.
Überfahrt nach Interlaken
Bald machten wir uns auf den Weg nach Merligen. Unser Weg führte uns über einen schönen Höhenweg, in kühlen Wald und ließ uns immer wieder die Aussicht auf den in der Sonne glänzenden Thuner See genießen. Was für mich inzwischen eine recht entspannte Tagestour war, hatte für Angelika doch recht anstrengende Seiten. Daher nahm ich sie mit meinen Stöcken in Schlepptau und dampfte die letzten Anstiege hoch. Trotzdem waren wir leider recht spät dran und ab Merligen fuhr kein Schiff mehr. Daher mussten wir die Nacht in Merligen in einem recht unverschämt teuren Motel verbringen. Angelika war eine recht angenehme Reisebegleitung, aber ich möchte diesen Weg lieber alleine fortsetzen, möchte meine eigenen Erfahrungen nur für mich sammeln, möchte mich selbst an und über meinen Weg freuen.
Uferweg am Thuner See
Aufbruch: | 08.06.2003 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 21.06.2003 |