Vietnam - ein erstes Kennenlernen

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von H & M

11. Tag: Danang - Hanoi

Dienstag, 08.01.2008

Heute früh war die Enttäuschung groß: Vorhang auf, und....suuuuuperschönes Wetter, strahlendblauer Himmel, hochsommerlich warm, perfektes Badewetter...Blöd nur, dass wir um 12 abreisen mussten. Wenn wir die letzten 4 Tage solch ein Wetter gehabt hätten, wäre es einfach perfekt gewesen. Aber was soll's, war ja nicht zu ändern. Also haben wir uns mit dem Frühstück und Koffer packen beeilt und haben uns dann noch eine Stunde in der Sonne am Pool geaalt. Am liebsten wären wir noch mal reingesprungen, aber unser Badezeug war schon weit unten im Koffer verstaut. Schade!

Kurz vor 12 war dann allgemeines Sammeln in der Hotelhalle, wir haben unsere Rechnung beglichen und leider erst zu spät festgestellt, dass die uns mit dem Umrechnungskurs Dollar in Dong mächtig über's Ohr gehauen haben (alle Preise im Hotel waren immer nur in Dollar ausgewiesen, wir haben aber in Dong gezahlt). Ein weiterer Aufreger innerhalb der Reisegruppe war dann eine Postkarte, die uns unser letzter Reiseführer zukommen lassen hat, auf der er sich direkt über das "wenige" Trinkgeld beschwert hat, das wir ihm beim Abschied gegeben haben. Harte Worte auf einer Postkarte, auf der einige Schweine zu sehen waren...Nun ja! Er hat von uns im Schnitt 1 $ pro Tag pro Person bekommen, was durchaus angemessen hierzulande ist, aber offenbar war ihm das zu wenig...

Wir wurden dann mit dem Bus zum 25 km entfernten Flughafen in Danang gebracht, kurzer Zwischenstopp zum Fotoknipsen am Meer am China Beach, wo die Amis zum ersten Mal in Vietnam an Land gegangen sind. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen haben die Amis das dann China Beach genannt.

Auf dem Flughafen haben wir gezittert, dass wir kein Übergepäck haben, bei den vielen Dingen, die wir erstanden haben (dafür haben wir schon wohlweislich unser ganzes Duschbad und Shampoo etc. in Hoi An gelassen). Die Koffer fühlten sich jedenfalls um einiges schwerer an, ein zusätzliches Gepäckstück hatten wir auch...Aber: insgesamt 55 kg. Puh! Dann können wir ja glatt noch weitere 5 kg ershoppen. Unsere Getränken haben wir dann einfach versucht, im Handgepäck zu "schmuggeln", sie haben uns aber "erwischt", aber als wir denen erklärt haben, dass wir das jetzt alles trinken, haben sie uns trotzdem durchgelassen. Wahnsinns Sicherheitskontrolle! Da wurde mir dann schon ein wenig anders, denn wenn hier jemand böse Absichten hat, hat der überhaupt kein Problem durchzukommen. In der Wartehalle, die verhältnismäßig klein war, herrschte asiatisches Chaos, in jeder Ecke ein Fernseher, der den Raum beschallte, hundertausend Leute, die aufgeregt umher liefen und eine nervige Ansage, die aller 5 min irgendwas erzählen musste. Hendi hat sich die Wartezeit mit Karten schreiben vertrieben, Marco hat sein spannendes Buch gelesen. War irgendwie der "Tage des Wartens" heute. Der Flug nach Hanoi war ganz normal, nur 45 min, ging total fix. Das obligatorische Gummi-Brötchen gab's trotzdem.

In Hanoi angekommen mussten wir zu unserer Enttäuschung feststellen, dass es - entgegen der Wettervorhersage - kein supertolles Wetter war, sondern mal wieder diesig und 22 Grad. Naja, geht ja noch. Wenigstens kein Regen. Müssen wir mal wieder das Beste draus machen und eigentlich muss es ja auch erst morgen, wenn wir in die Ha Long - Bucht fahren, wieder schön sein. Wir wurden dann von einem neuen Reiseleiter empfangen, der diesmal schon etwas älter ist, aber ziemlich nett zu sein scheint. Er war früher mal Lehrer und dementsprechend kümmert er sich auch um uns. Nett! Sind dann ca. 45 min in die Stadt gefahren und konnten so schon mal einen ersten Eindruck von der Hauptstadt bekommen. Ist etwas kleiner als Saigon (ca. 3 Mio Einwohner, Saigon hat ca. 8 Mio), und den Leuten hier scheint es wohl besser zu gehen als denen im Süden. Man sieht viel mehr Autos (im Süden fast ausschließlich nur Mopeds), noch dazu recht große und teure Autos. Auch die Häuser sind gepflegter und größer. Also waren wir positiv überrascht.

Unser Hotel liegt recht zentral in der Altstadt, typisches Stadthotel, nix Besonderes, aber auch nicht schlecht. Wir wohnen in der 9. Etage und haben einen sehr schönen Blick über die Stadt. In der Hoffnung, unsere letzten Mitbringsel noch auf den Markt zu erstehen, sind wir dann gleich nach der Ankunft losgetigert, mussten dann aber leider feststellen, dass der Markt schon zu hatten und dass es auch sonst in der Stadt nicht so ganz das gibt, was wir uns erhofft hatten. In dieser Beziehung war Hoi An doch eine durch und durch auf Tourismus ausgelegte Stadt, da gab es all das, was das Traveller-Herz begehrt. Hier sind die Märkte und Straßenstände doch eher für den normalen Gebrauch ausgelegt. Interessant ist auch, dass sich die Läden einer "Gattung" immer auf einem Haufen bzw. in einem Straßenzug finden. In einer Seitenstraße gibt es also nur Kinderklamotten, dafür dann in der nächsten nur CDs und wiederum in der nächsten nur Schmuck. Wir haben eine kleine Runde durch die Altstadt gedreht, wobei uns positiv aufgefallen ist, dass man hier überhaupt nie angesprochen wird. In Hoi An ging's doch die ganze Zeit nur "Mister, look inside, you buy and help me, discount for you..." Denen hier ist ein Tourist relativ egal. Haben uns das Ganze auch mal von oben von der Dachterasse eines Hauses angesehen und uns nach ca. 2 stündigem Rundgang wieder zurück ins Hotel begeben. Unterwegs haben wir mal hier was von einem Straßenverkäufer und mal das was Gekochtes probiert, mächtig lecker waren eine Art Dumplings mit Fleisch und einem hart gekochten Wachtelei gefüllt. Eigenartige Zusammenstellung, aber richtig gut. Wir haben uns dann noch zwei Bier und Oreo-Kekse mitgenommen und haben eine Straße mit lauter Garküchen für die Einheimischen bestaunt. Dort lagen Schweineschnauzen zum Verzehr bereit, dort wurden Tiere frisch geschlachtet und sofort frisch zubereitet und es gab allerhand Undefinierbares. Für uns nicht das Richtige, aber die Vietnamesen haben die Straße richtig bevölkert und saßen mit Kind und Kegel auf der Straße. Irre!!!

Wir haben uns dafür hinter unser Panorama-Fenster gesetzt und mit Bier und Oreo-Keksen die Stadt von oben betrachtet und lassen so den Abend ausklingen.

Morgen geht es zum Hightlight unserer Reise, der Ha Long-Bucht. Wird ein langer Tag - 4 Stunden Hinfahrt, 4 Stunden Bootsfahrt mit lecker Essen auf dem Schiff, 4 Stunden Rückfahrt. Ich befürchte also, dass es morgen keinen Live-Bericht von uns gibt, weil wir abends nur noch todmüde ins Bett fallen werden. Und übermorgen, also am 10.01., steht tagsüber noch Stadttour durch Hanoi auf dem Programm und kurz vor Mitternacht geht unser Flieger dann zurück ins kalte Deutschland...(Ankunft in Frankfurt am 11.01. gegen 6 Uhr morgens). Dass wir darauf nicht wirklich Lust haben, versteht sich ja von selbst, oder?!! Die Zeit hier verging viel zu schnell...

Also, wir melden uns spätestens von zu Hause wieder...

Macht's gut!

© H & M, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine organisierte Rundreise durch Vietnam mit einem Abstecher nach Kambodscha.
Details:
Aufbruch: 27.12.2007
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 11.01.2008
Reiseziele: Vietnam
Angkor Wat
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.