Vietnam - ein erstes Kennenlernen
Anreise
Donnerstag, 27.12.2007
Wir sind angekommen!!! Nach 26stündiger Reise ohne größere Schlafenspause sind wir nun fix und fertig in Siem Reap in Kambodscha! Hier ein kurzer Rückblick: halb 5 aufstehen, halb 6 Taxi zum Hauptbahnhof Berlin, Zugfahrt im ICE nach Frankfurt (fanden wir beide toll, denn wir als Autofahrer betreten ja sonst nie einen Zug...), Ankunft in Frankfurt um 10. Weiterfahrt zum Flughafen, dort Einchecken, die Plätze mit viel Beinfreiheit am Notausgang sichern und die restlichen 4 Stunden Wartezeit am Flughafen totschlagen. Total nervig war, dass es dort keine vernünftigen Sitzmöglichkeiten gibt. Irgendwann saßen wir dann endlich im Flugzeug, einer Boing 777 von Vietnam Airlines. Unsere Plätze waren ein Traum, am Notausgang, neben der Bordküche mit ca. 2,50 m Beinfreiheit! Wir hatten ja so unsere Bedenken, wussten nicht, was uns bei Vietnam Airlines erwartet, aber ich muss sagen, der Service war spitze, das Beste, was ich bisher erlebt habe. Die sind ständig mit Essen und Getränken rumgekommen, Entertainmentprogramm war gut bestückt und auch sonst alles bestens. Nur sind 11h Flug eben nicht so einfach rumzukriegen, da nützen selbst Filme und Hörbücher und Zeitschriften und verzweifelte Versuche, Schlaf zu finden, einfach nix. Sind dann also vollkommen gerädert in Saigon (oder wie hier noch alle sagen: Ho Chi Minh City) angekommen. Den Landeanflug fand ich total spannend, mein erster Eindruck: Großer Fluss, kleine Häuser und wenig Autos sondern viele, viele zweirädrige Fahrzeuge unterwegs. Total beeindruckend! Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen, empfing uns schwüle Hitze und irgendwie war das alles noch ein wenig wie in der DDR. Auf dem Flughafen dann wiederum 2h Aufenthalt und dann noch ein kurzer Weiterflug nach Siem Reap...
Da waren wir mit Ausfüllen des Visumantrages beschäftigt und schwupp di wupp waren wir auch schon wieder im Landeanflug. Mich hat schwer beeindruckt, dass es in Kambodscha von oben einfach GAR NIX gibt, nur leere Einöde. Plötzlich tauchte ein riiiiesiger See auf, der glaube ich Tonle Saep heißt, der hörte gar nicht mehr auf, aber drumherum war auch wiederum nix zu sehen. Keine Boote, kein gar nix. Das konnte ich kaum glauben. Als wir dann tiefer flogen, haben wir ein mini Schwimmendes Dorf gesehen mit einem Tempel in der Mitte, ziemlich interessant. Und plötzlich landeten wir auch schon in der Pampa, auch wiederum sehr witzig: Flugzeug landete auf Landebahn, machte Vollbremsung, plötzlicher, unvermittelter U-Turn und fuhr dann auf derselben Landebahn erstmal wieder zurück. Die ham da nämlich nur eine in Siem Reap. Aber war ja zum Glück nix los, so dass wir heil angekommen sind und bei drückender Hitze über's Rollfeld in die Empfangshalle gelaufen sind. Dort erwartete uns dann das geordnete Chaos. Ganz viele Leute, ganz viele Schalter mit den unterschiedlichsten Beschriftungen. Irgendwann haben wir das Prinzip verstanden: Anstellen an lange Schlange am 1. Schalter, dort mussten wir Pass und Visumantrag und 20 Dollar abgegeben. Diese wurden von eifrig schreibenden Beamten in Empfang genommen. Dann anstellen am 2. Schalter. Dort stand ein lustig grinsender Kambodschaner und rief völlig unvermittelt im lustigen Akzent lauter Vornamen von Touris durch die Gegend, hielt den dazugehörigen Pass hoch und der, der am schnellsten "Hier" schrie und sich seinen Pass abholte, hatte das Visum. Dachten wir, aber dann kam Schalter 3. Dort saß wieder einer, lange Schlange davor, ewig warten, langsam hats genervt, Typ am Schalter hat grimmig geguckt, Digicam-Foto gemacht (wozu mussten wir eigentlich vorher ein Passfoto abgeben??) und tausend Stempel in den Pass und nach gefühlten 5 Stunden waren wir dann durch die Formalien durch. Zum Glück standen unsere Koffer schon da (ich hatte ja meine Zweifel, dass die das um die halbe Welt mit uns zusammen schaffen), und dann ging's raus und unseren Reiseleiter suchen. Der hat uns in einen Bus verfrachtet, unser Gepäck irgendwelchen Leuten überlasen (Hilfe!!) und nun waren wir endlich komplett: 14 Leute, die meisten noch recht jung, einigen machen einen ganz netten Eindruck, und mit zwei älteren Damen, die die ganze Zeit ganz aufgeregt durcheinander plappern müssen wir uns halt einfach abfinden. Bin ja mal gespannt...Auf dem Weg zum Hotel haben wir einen ganz kleinen ersten Eindruck von Kambodscha bekommen, alles ganz anders, der Reiseleiter hat ein bisschen was erzählt und dann haben wir noch alle einen Schal geschenkt bekommen, ist wohl das Nationalsouvenir hier...Als wir im Hotel ankamen, haben wir auch gleich alle noch einen zweiten Schal umgehängt bekommen, na mit so vielen Schals werden wir ja nun wohl erstmal nicht mehr krank werden. Dann wurden wir erstmal in einen Sitzungsraum verfrachtet (ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten), uns wurde noch ein Erfrischungstuch und ein Welcome-Drink serviert (der Vorteil, wenn man Pauschaltouri ist) und der weitere Ablauf besprochen. Rundum-Sorglos-Paket eben, da ist sogar der Wakeup-Call inklusive...
Na jedenfalls haben wir heute Nachmittag frei gehabt, was auch bitter nötig war. Sind immerhin fix und fertig. Also erstmal ab unter die Dusche. Alles ziemlich nobel hier, superschönes Hotel (Hotel Angkor Century Resort & -Spa). Dann haben wir uns 1,5h aufs Ohr gehauen, weil wir einfach nicht mehr grade stehen konnten und haben uns dann gezwungen, NICHT einfach bis morgen früh durchzuschlafen, sondern mal einen Erkundungsmarsch zu starten. Erst haben wir uns nur Richtung Hotelpool gewagt, aber als wir gesehen haben, dass sich die anderen auch in die wahre Welt der Khmer trauen, sind wir ebenfalls Richtung Innenstadt, Siam Reap also. War alles gar nicht sooo "schlimm", wie wir befürchtet hatten, natürlich wurden wir ein paar Mal gefragt, ob wir ein Tuk Tuk brauchen, aber nicht aufdringlich oder so. Beeindruckend ist der Verkehr - total chaotisch, zu 90% Mopeds, ein paar Tuk Tuks und andere komische nicht definierbare Gefährte und ab und zu kommt auch mal ein Auto (relativ teure dafür!). Viele kleine Läden am Straßenrand, ein Internetcafe nach dem nächsten, viele Restaurants und zu späterer Stunden öffnen auch die ganzen kleinen Garküchen, die die eigenartigsten Dinge auf offener Straße zubereiten, einen Gartentisch davor stellen und fertig ist das Open-Air-Restaurant. Sogar von Touris recht gut besucht. Heute am 1. Tage mit totaler Übermüdung wollten wir das unseren sensiblen Mägen noch nicht antun, aber abgeneigt sind wir nicht...Wir haben heute einfach mal alles erkundet, sind über einen Nachtmarkt geschlendert, bei dem es alles gibt, nur nicht in echt (Lacoste-Hemden, D&G-Brillen etc), aber selbst dort waren die Leute nicht sonderlich aufdringlich. Hätte ich gar nicht gedacht. Recht positiv überrascht sind wir dann nach einer ersten Erkundungstour wieder zurück ins Hotel, haben uns unterwegs noch mit einheimischen Bier eingedeckt (bezahlen geht hier ohne Probleme mit US $$, als Wechselgeld bekommt man kambodschanische Riel) und im Hotel ist nun nur noch ausspannen, ausruhen und viiiel Schlaf nachholen angesagt. Morgen früh halb 9 startet dann unser Touribus zu den Tempeln...au weia!!
Aufbruch: | 27.12.2007 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 11.01.2008 |
Angkor Wat