KARIN ON THE FARSIDE

Reisezeit: November 2007 - Mai 2008  |  von Karin Neeb

Wunderschoene Tage

20.03. Wie Perlen an einer Kette folgten wunderschoene Tage. Allerdings heftiges Unterwegssein, jeder Tag an einem anderen Ort, in einem anderen Bett... Ich buchte den Bottom-Bus, der die Suedkueste Neuseelands entlangfaehrt. Es ging in Queenstown los, dem Adventure Capital der Welt. Dieser sehr beliebte Ort mitten in den Bergen, an einem schoenen See gelegen, beeindruckte mich nicht besonders. Die Lage, gegenueber einer Bergkette namens "Remarkables" ist huebsch, aber der Ort ist voellig verbaut und besteht aus Hotels und Andenkenlaeden, Kitzbuehl oder Lago Maggiore lassen gruessen. An blauen Gletscherfluessen entlang ging es weiter zur Ostkueste, nach Dunedin. Die Stadt liegt an einem schoenen Naturhafen, sehr huegelig, sehr englische alte Haeuschen. Hier beginnen die Catlins, gruene Huegelkette entlang der vielgliedrigen Kueste. Diese gruene Landschaft gefiel mir sehr gut. Immer wieder machte der Bus halt, und wir konnten Seeloewen und Robben beobachten oder zu einem Wasserfall wandern. In Curio Bay blieb ich 2 Naechte. Hier gibt es, vom Meer umspuelt, einen versteinerten Wald, der vor 160 Millionen Jahre in Vulkanasche begraben wurde. Am Abend kommen hier die Gelbaugenpinguine zu ihren Nestern. Tags probieren ein paar Surfer ihr Geschick, und im Sommer kommen oft die kleinen Hektor-Delphine und spielen mit ihnen. Ich habe nur ab und zu eine Schwanzflosse gesehen, der Sommer ist vorbei... Es gibt einen wildromantischen Campingplatz, viel schoener als meine Unterkunft im Resopal-Schloesschen. Die schoenste aller Unterkuenfte fand ich dann am naechsten Tag in Invercargill. eine wunderschoene Villa mit Garten, grossen, schoen eingerichteten Zimmern. Von hier aus kann man zur suedlichsten Insel, Stewart Island, fliegen und dort mit etwas Glueck die Tiere der Antarktis und den seltenen Kiwi sehen. Ich machte diesen Ausflug nicht, sondern blieb etwa am 45ten Breitengrad und schloss mich einer Farmbesichtigung an, wo wir Traktor fahren und Schafe scheren durften. Ich erhielt ein 2 Wochen altes Baby des bewundernswerten Schaeferhundes waehrend der 2stuendigen Tour, da muss man sich ja verlieben! Der Bus fuhr weiter nach Te Anau im Fjordland, wieder ein schoener See. Von hier kann man sehr schoene Wanderungen in diese alte Gletscher-Bergwelt machen und ich schaute mir schnell mal einen neuen, wunderschoenen Regenwald an. Der Nationalpark in der suedoestlichen Ecke Neuseelands ist etwa so gross wie Texas. Der Hoehepunkt hier sind die Sounds, ehemalige Flusstaeler, die mit dem Meer verbunden sind. Der vielbesuchte Milford Sound und die Fahrt dahin sind wirklich unglaublich schoen. Mit dem Schiff geht es eine Stunde lang durch das steile Tal, bis zu 2000m hoch steigen die Felswaende hoch, und Wasserfaelle ergiessen sich von den Gletschern an diesen Felswaenden hinab. Das Schiff faehrt hinaus auf den Pazifik, wo sich haeufig Delphine tummeln und kehrt dann zurueck. Wir konnten auch das underwater observatory besuchen, eine schwimmende Forschungsstation, aus deren Fenstern in 18 m Tiefe das Meeresleben live zu bestaunen ist. Am Abend ging es zurueck nach Queenstown, und am naechsten Tag wieder nach Dunedin. Ich freute mich auf marokkanisches Essen, welches mir bei meinem ersten Besuch entgangen war, weil ich zu spaet dran war. Am Nachmittag blieb noch Zeit zu einer wildlife tour auf die vorgelagerte Halbinsel. Das war mithin die erste der Aktivitaeten, die ich mitmachte. Es sind wirklich Hunderte, die angeboten und auch tatsaechlich haeufig gemacht werden, allen voran Bungy- und Fallschirmspruenge. Meine Tierfuehrung hat mich voll begeistert. Ich erfuhr Unglaubliches ueber den Koenigs-Albatross, der 3 Meter Fluegelspannweite hat, mit 68 noch Eier legt und pro Jahr 200000km fliegt. Wir sahen Seeloewen, Gelbaugenpinguine und dann nochmal ca. 400 Seehunde sowie zahlreiche Wasservoegel. Allerdings war auch diesmal die marokkanische Kueche schon geschlossen. Es folgte die letzte Station dieses Reise-Marathons zum Lake Tekapo. Wieder ein unglaublich blauer Gletscher-See, und wie so oft ein Ziel, das komplett anders ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Hier haette ich eine Gebirgsstadt wie Queenstown erwartet, stattdessen ein paar Unterkuenfte am kahlen Seeufer. Hier, im Zentrum der Insel, ist es sehr trocken und es waechst ausser Gras nicht viel, aber die kargen Bergketten in ihrer Ruhe sind durchaus reizvoll, besonders bei Vollmand. Ein bischen erschoepft von den 2 rastlosen Wochen erreichte ich Christchurch. Viele der Touristen, die ich treffe, bereisen so ganz Neuseeland, alle Sehenswuerdigkeiten in 4 Wochen, die Japaner sogar in 2 Wochen. Ich bin froh, dass mir noch ein Monat bleibt, um an der Ostkueste entlang nach Aucklamd zu fahren, ohne Hast.

© Karin Neeb, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Neuseeland- oder- nicht jeder kann ans andere Ende der Welt reisen, um bei sich anzukommen
Details:
Aufbruch: 17.11.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 11.05.2008
Reiseziele: Neuseeland
Samoa
Der Autor
 
Karin Neeb berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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