4 Monate in einer anderen Welt - Indien

Reisezeit: August - Dezember 2008  |  von Elke Sch

Rajasthan: Vater unser...

Dinge die ich niemals geglaubt haette je zu tun:

Den Film Octopussy (James Bond) in Indien kucken,
den groessten Turban der Welt bewundern,
einen Elefanten ausweichen, der sich in einer engen Gasse an mir vorbei schiebt,
die zweitlaengste Mauer (nach der chinesischen) der Welt bewundern,
Affen fuettern,
Jainisten (Religion) das Vater unser vorbeten!

Von Anfang:
Drei Franzosen und wir beide sind 7 Stunden nach Udaipur gefahren.
Udaipur ist toll!
Der LAke Palace wird jedem James Bond Liebhaber ein begriff sein. Dort und im Monson Palace wurde zum Teil der Film Octopussy gedreht. Und jetzt beneidet ihr mich bestimmt gleich alle!
Ich habe schon gaaaaaaanz viele Inder getroffen die in diesem Film mitgespielt haben! Und zwar nicht nur eine kleine Rolle irgendwo im Hintergrund! *lach*
So gut wieder jeder behauptet hier ein Teil des Films gewesen szu sein.

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an die Rikscha Szene. Das ganze spielte sich vor einem Jainisten Tempel hier in Udaipur ab.

Hier der beruehmte Lake Palace, der heute ein Luxushotel ist.
Leider ist es nicht Gaesten nicht gestattet zur Indel ueberzusetzen. Der Palast ist auf einer kleinen Insel im Pichola See, der aufgrund des Monsons sogar mal Wasser hat.

Die indische Frau ist zufaellig da gestanden! Perfekt, oder?

Die indische Frau ist zufaellig da gestanden! Perfekt, oder?

Montag:
Machen ein Franzose, ein Englaender, ein Inder und zwei Deutsche auf einen Ausflug. Sagt der Franzose...

Wir hatten einen so tollen Tag. Wahnsinnig viel gelacht und noch mehr gestanut. Wir sind mit einem Privat Auto nach Ranakpur gebracht worden, wo 28 wirklich schoene Tempel stehen. (Bilder leider im Hotel)
Nein wir haben uns nicht alle angeschaut! Das waere zu viel gewesen. Alle aus weissem Marmor- wunderschoen!
Anschliessend gings nach Kumbargarh. Dort steht die zweitlaengste Mauer der Welt (36 km).
Nein wir sind sie nicht entlang gelaufen! Wir haben das Fort besucht und den herrlichen ausblick genossen.

Auf dem weg runter vom Fort haben wir eine indische familie getroffen. Kleine indische Familie- ca. 16 Personen (vom Grossvater bis zum Enkel war alles vorhanden).
Die Teenager der Familie wollten Bilder von uns, fuer welche wir natuerlich gerne zu verfuegung standen. Da die ganze Familie zuschaute und es so ein schoenes Bild war, gab ich dem ca. 10 jaehrigen Jungen der Familie meine Kamera um doch bitte auch ein Bild zu schiessen. Er tat dies gerne.
Doch dann: er war so wahnsinnig aufgeregt, wie der groesste Teil der Familie und begann ganz viele Bilder hintereinander von mir und auch Nina und unserem Franzosen und Englaender zu schiessen und rannte von rechts nach links. Er wollte so viele Bilder wie moeglich haben und vergass komplett, dass es MEINE Kamera war mit der er da uns fotografierte.
Er verstand mich nicht und knipste froehlich weiter und wir lachten und lachten. Nun habe ich ein Bild von mir von so ziemlich jedem Winkel aus.

Der Grossvater der Familie stand irgendwann auf und schob die Enkelin, die sich gerade mit mir fotografieren lassen wollte beiseite, und plazierte sich neben mir. Daraufhin gab es kein halten mehr. Die indische Familie lachte und groehlte, kicherte und feuerte den Opa an. Es war natuerlich ein absolutes Unding, dass das stattliche Oberhaupt der Familie sich neben ein so junges, europaeisch gekleidetes Ding stellt.

(Hab auch ein Foto davon, aber leider auf der anderen Speicherkarte und die iegt im Hotel, wenn ich dran denke kommt es noch mal nach)

Auf dem weg zu einem Nahegelegenen Jainisten tempel haben wir unendlich viele Schulkinder getroffen, die uns alle die hand geben wollten! Es dauerte ewig bis wir sie abgeschuettelt haben. Waren aber alle sehr nett und hoeflich.
Dort beim Tempel sass eine ca 30 Mann stake Gruppe von gut gekleideten Maennern im Alter von 30 bis 50 JAhre und sang. Wir lauschten etwas und sie bemerkten uns natuerlich. Wir wurden in ihren Kreis gebeten.
Sie haben sich vorgestellt, als eine Gruppe die zur Relion Jainismus gehoert und sie arbeiten Ehrenamtlich fuer soziale Projekte und machen gerade ihren jaehlichen Ausflug. Die meisten von ihnen arbeiten in der Marmor Branche.
Sie baten uns uns vorzustellen, woher wir kommen und zu welcher Religion wir gehoeren. Wir vier sind alle Christen, woraufhin sie uns baten doch bitte ein Kirchenlied zu singen. Das ging natuerlich nicht, da wir ja 3 verschiedene Sprachen sprechen und keiner von uns wirklich singen mochte.
Sie fragten nach einem Gebet.
Na gut, bitte, dann bekommen sie ein Gebet. Ich kniete mich hin (sie sassen alle auf dem Boden) und betete ihnen ganz brav das "Vater unser" vor!
Sie klatschten und bedankten sich sehr und waren sehr interessiert an der Bedeutung.
Ich denke das ist definitiv ein Erlebnis, dass ich nie vergessen werde.

Am Dinstag war Sightseeing und Shopping in Udaipur angesagt. Udaipur oder besonders Rajasthan ist voellig anders als das Bundesland Gujarath. Man ist freier hier und nicht mehr ganz so sehr der Exot. Es werden auch viel weniger Fotos von uns gemacht. Schade eigentlich, hatte mich an den Starrummel schon fast gewoent. Nun muss Nina immer alle 30 minuten mich auf englisch fragen ob sie ein Bild von mir machen darf! (Scherz)

MItten in der Stadt haben wir einen Mann gesehen, der mit Keksen Affen fuetterte. Wir staunten und blieben natuerlich stehen. Sofort drueckte uns der Mann Kekse in die Hand und wir fuetterten die Affen!!!
So suess!!!

Wundervolle Tiere!

Heute ist unser letzter tag hier in Udaipur. Vorhin haben wir einen Spaziergang gemacht und ploetzlich stand ein Elefant vor uns! Ja ich habe endlich mal einen Elefand angefasst. Fuehlt sich toll an.

Heute Abend geht es mit dem nachtbus nach Jodhpur. Dauert bestimmt 7-8 Stunden. Udaipur verlasse ich definitiv mit einem weinenden Auge.

Unsere drei Franzosen sind auch schon aufgebrochen (nach Delhi und Pushkar) und der Englaender fuhr heute morgen nach Mount Abu, wo wir her kamen.
So trennen sich die Wege wieder. Aber wer weiss... vielleicht trifft man sich naechstes jahr in Sued Afrika wieder (Scherz Papa, Scherz!!!)

© Elke Sch, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Mumbai nach Delhi und zurück!
Details:
Aufbruch: 11.08.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.12.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Elke Sch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.