4 Monate in einer anderen Welt - Indien

Indien kann man nur wirkich mit Indern erleben. ich hatte das Glueck letztes Jahr einen echten Mumbaier kennen zu lernen. Er heisst Manoj und freute sich sehr ueber meinen Besuch. Sein bester Freund heirate an diesem Wochenende und so bot sich mir die Chance einer echten Hindu Hochzeit beizuwohnen.

Am Samstag war die Engangement Ceremony bei der die Ringe getauscht werden, getanzt wird und noch mehr gegessen wird.
Am Sonntag wurden Blumenketten getauscht, das rote Pulver der Braut auf die Stirn gemalt (eigentliche Hochzeit), 7 mal ums Feuer gelaufen und noch viel mehr gegessen.

Man muss es erlebt haben. Ich zeige euch nun einige Bilder und lass diese sprechen. Doch sie vermitteln nur einen wagen Eindruck von diesem ganzen Spektakel.
Ca 100-150 Gaeste waren anwesend. Koeche und Servicepersonal, Chauffeure und Visagisten...

Die Mutter des Braeutigams glaubt sehr stark an Astrologie. Der Anstrologe hatte aber den beiden keine glueckliche Zukunft vorraus gesagt, weshalb die Eltern von Sandeep erst gegen die Hochzeit waren. Anuksha und Sandeep sind schon seit dem College zusammen und dinge aendern sich in Indien.
Sandeep muss wohl dem Astrologen bestochen haben um ihn dazu zu bringen seiner Mutter zu erzaehlen, dass alles gut wird. Da die beiden aus der selben kaste stammen und sich sonst die Familien gut verstehen gab es nun keinen Grund mehr nein zu sagen.

Es ist Gang und Gebe, dass fast alle Gaeste das Brautpaar mit dem Hochzeitskuchen fuettert. Und auch die Gaeste sich gegenseitig den Kuchen hin halten. Manche der Gaeste bekommen dabei natuerlich auch den Kuchen ins Gesicht geschmiert.
Anukshah konnte nach dem 50 Gast keinen Kuchen mehr sehen und ich uebernahm ihren Part

Manoj wollte mir den Kuchen natuerlich auch in Gesicht klatschen, aber dieses Schokoladen-Zucker Wunderwerk war einfach viel zu gut, als es zu verschwenden.
Er haette stundenlang damit weiter machen koennen. Ich habe die Kilos, die ich im Himalaya verloren habe innerhalb einer Stunde wieder drauf bekommen!

Sandeep malt ihr das Pulver auf die Stirn und sie wird es sich fuer den Rest seines Lebens jeden Tag aufs neue auf die Stirn geben.

An ihrer linken hand der Ehering.

Die Braut bekommt ausserdem zur Hochzeit einen neuen Vornamen in dieser Kaste der Hindus. Der Astrologe bestimmt aus Sternenbildern, Familienvornamen und Geburtsdaten einen Buchstabenund der Ehemann sagt dann den neuen Namen.

Anukshah heisst nun offiziell (wird auch im Pass geaendert) Vedeka.
Allerdings wird Sandeep sie weiterhin Anukshah nennen. Nur die wenigsten uebernehmen diesen Namen auch in ihren Alltag.

Es wurde zweit Tage lang gefeiert und gegessen. Alkohol gab es auf dieser Hundu Hochzeit nicht. Ich hatte das glueck in diesem Hotel zu wohnen und musste deshalb nur einige Stufen nach oben um meinen vollgefressenen Bauch ins Bett zu bekommen.

Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Essen gesehen!

Es gab ein Buffet mit Hauptgerichten, Nachspeissen, Salaten, Fruechten... an einer Stelle wurde direkt vor den Augen der Gaeste gekocht... Brote...

Ich mochte es richtig gerne in einem Salweer Kameez rum zu laufen. Bekam auch von vielen Seiten Komplimente.

Am Sonntag Abend sollte es fuer 6 Inder und mich los gehen nach Goa. Unsere komplette Truppe war auf der Hochzeit vertretenund ich verstand mich auf Anhieb mit allen blendend.

Ein Brauch ist es das Brautpaar nicht schlafen zu lassen. Weswegen wir (ca 30 Leute) um 3.30 uhr in der Nacht das Hotelzimmer stuermten und bestellten was der Roomservice so her gab!

Sandeep lebt und arbeitet in Dubai. Die Hochzeit die ich mitgemacht habe war wohl sicher eine der Reicheren.

Auch die Jungs mit denen ich nach Goa gefahren bin leben nicht alle in Mumbai. Drei von ihnen leben in den Emiratenund einer in Sidney. Manoj selber ist grad aus KLondon zurueck nach Mumbai gezogen und Sanjay lebt uind arbeitet auch dort. Sie kamen alle nur fuer die Hochzeit und fuer Diwali heim geflogen.